"Es geht um eine Frau!"

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Marco POV

Auba und ich sind in der Mannschaft die DJ, die Unterhalter. Wir waren immer up to date wenn es um gute Künstler und die besten Songs ging. Jedoch war Auba noch ein Stück weit verrückter als ich. Seine Lieder waren einfach der Knaller und konnten eine nervend öde oder auch nervöse Autofahrt gut überbrücken bis man zum Ziel kam. Durch den angenehmen Abend mit Lea war ich gut gelaunt und total hippelig sodass ich Aubas Musik im Auto einfach noch lauter drehen musste. Ich schrieb Robin, dass es Marcel nicht gut ginge und er unsere Hilfe brauchte. Auch er ließ alles stehen und liegen und war wie wir auf den Weg ins Büro. Auba und ich gingen ab im Auto. Als wir vor dem Haus stehen blieben, in dem sich das Büro befindet, schaltete ich die Musik wieder runter, lachte und klatschte mit Auba ein. "Endlich bist du wieder gut drauf, Junge." Ich schlug ihm leicht vorne auf seine Cappy damit sie ihm vom Kopf fiel. "Ich bin immer gut drauf, merkt dir das." ich öffnete die Tür, stieg aus und sah schon in der Ferne Robins Auto. "Wieder einmal perfektes Timing." ich schloss die Tür, lief ein paar Schritte Robin entgegen bis dieser sein Auto hinter Aubas stellte und zu uns kam. "Was hat denn der kleine?" ich zuckte mit den Schultern. "Wer weiß? Vielleicht hat ihn wieder eine Frau versetzt." sagte ich mit einem grinsen im Gesicht. Auba lachte und schlug mir leicht auf die Schulter. "Na sieh mal einer an. Jetzt große Töne spucken." wir liefen langsam zur Tür die ich auf schloss und liefen die Treppen in Ruhe nach oben. "Warst du nicht heute bei Lea?" "Jup. Komm gerade von da." Robin blieb hinter mir stehen und sah mich an. "Ja, und? Erzähl!" "Was soll ich erzählen? Es war super." Auba nahm 2 Stufen mit einmal, zwinkerte mir zu und lief weiter voran. Nach der Hälfte der Strecke hörten wir ein lautes Geräusch was nur aus der Wohnung kam in dem wir das Büro bezogen hatten. Wir sahen uns an und stürmten nach oben. Robin war als erstes da und schloss die Tür auf. Bei den letzten paar Stufen, die ich wie Auba 2 gleichzeitig genommen habe, spürte ich kurz aber heftig einen stechenden Schmerz in meinem linken Fuß. Jedoch ignorierte ich ihn und lief die letzten Stufen zur Wohnung. "Bist du bescheuert? Du kannst doch nicht die ganzen Kartons durch die Hütte schmeißen." ich lief langsam durch den Flur und schaute in jedes Zimmer. Alles sah normal aus bis auf das letzte in dem die Shirts verpackt wurden. Die Shirts waren nicht mehr ordentlich in den Schränken sortiert sondern lagen kreuz und quer im Zimmer. Die Kartons mit der frischen Ware, die normalerweise in der Ecke standen, lagen teilweise im Flur verstreut und halb offen. "Was denn hier passiert?" fragte Aube neben mir. "Herr Fornell dachte sich vielleicht, dass er mal hier ausrasten kann und unsere Ware zerstört." Robin kochte vor Wut und trat gegen einen Karton. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Beruhig dich. Es reicht schon wenn er seine Wut daran ausgelassen hat." Ich sah zögerlich in das Zimmer und erkannte Marcel auf einem Stuhl vor seinem Schreibtisch. Seinen Kopf hatte er in beide Hände gelegt. "Was ist los Marc?" ich ging ein paar Schritte in das Zimmer, hob ein paar Shirts auf die ich auf den Tisch neben mir legte und stützte mich auf diesen ab. Marcel lehnte sich zurück und sah mich wütend an. Sein Atem ging schnell. "Wurdest du schon wieder von einer Tussi sitzen gelassen?" Auba riss sein Mund auf und lachte laut. Robin schlug ihn unsanft auf den Bauch somit er verstummte. In Marcels Gesicht konnte ich erkennen, dass Auba gar nicht so falsch lag. "Komm. Wir gehen rüber. Und ihr könnt hier schon einmal aufräumen." Auba und Robin stöhnten als ich mit Marcel an ihnen vorbei lief. 2 Zimmer weiter setzte ich mich mit Marcel auf eine Couch. Ich gab ihm eine Flasche Bier, die ich vorher noch schnell aus der Küche nahm. Eine Zeit lang war Stille zwischen uns. Nur die Aufräumarbeiten von den anderen beiden konnte man von weiten hören. Ich lehnte mich zurück, legte mein linken Fuß auf meinen Oberschenkel und massierte ihn. Erst jetzt spürte ich langsam das stechen wieder. "Das ist großer Mist, Marcel. Zwar kann man sauer sein aber das solltest du nicht an die Ware auslassen die wir noch verkaufen möchten." Marcel nahm einige Schlucke und sah weiter geradeaus. Ich hab ihn noch nie so wütend und gleichzeitig total traurig erlebt. Wenn es wirklich eine Frau sein sollte die ihn so mitnahm, dann war es eine besondere. Nach Sylvie hatte er nur noch kurze Bekanntschaften gemacht. Mehr war da aber nicht. In den letzten Wochen konnte man immer sehen wie seine Gemütslage sich veränderte. Einen Tag war er total Happy, den anderen wirkte er genervt und verärgert. "Spuck es aus Marcel. Wer spielt Springseil mit deinen Gefühlen?" er schaute auf seine Flasche die er die ganze Zeit zwischen seinen Beinen drehte. "Es.." er holte Luft und sah für eine kurze Zeit aus dem Fenster. "Hat Auba recht?" Marcel stöhnte und sah wieder auf seine Flasche. "Ja. Es geht um eine Frau." ich schmunzelte und schlug ihn leicht auf seinem Oberschenkel. "Wie lange geht das schon und wo habt ihr euch kennengelernt?" Marcel ging sich durch die Haare und sah kurz zu mir bis er wieder den Blick auf seine Flasche heftete. "Wir kennen uns schon lange. Ich hab sie eigentlich schon immer gemocht doch noch nie habe ich das für sie gefühlt was ich jetzt fühle." er atmete noch einmal tief ein und sprach dann weiter. "Zwischen uns ist eigentlich nie richtig was gelaufen. Es war mehr ... das ... da sein für sie." ich nickte. "Und jetzt geht es ihr wieder gut und sie lässt dich hängen?" er schüttelte den Kopf. "Erst hab ich es auch so gesehen. Aber jetzt ... Sie wollte das nie. Sie hat sich bei mir immer wieder entschuldigt was zwischen uns war. Ich ..." "Was war denn zwischen euch?" ich unterbrach und beobachtete ihn von der Seite. "Nichts eigentlich. Sie hatte mit ihrem Freund Schluss gemacht und war am Boden zerstört. Ich war für sie da und hab sie getröstet. Irgendwann haben wir uns dann geküsst und ich glaube, dass sie die Berührungen gebraucht hatte um vielleicht Abzuschließen oder einfach für den kurzen Moment zu vergessen was passiert ist. Ich für meinen Teil fand es schön und hab ... viel zu viel zugelassen." "Du hast dich in sie verliebt?" Er nickte und massierte seine Stirn. "Warum ich das auch zugelassen habe? Ich wusste, dass es soweit kommt und ich habe nicht gehandelt. Jetzt sitz ich in der Scheiße." ich legte meinen Arm auf seine Schultern und lehnte meine Hand an seinen Hinterkopf. "Du bist auch nur ein Mensch Marcel. Menschen lieben, hassen und versöhnen sich. Wie bei mir und Lea." Marcel sah zu mir. "Du warst doch heute bei ihr oder?" ich nickte und fing an zu lächeln. "Ja. Und es war super. Wir haben uns gut verstanden und konnten sogar alleine auf der Terrasse einfach mal entspannen. Wir haben viel geredet, so wie früher immer." Marcel presste seine Lippen zusammen und stieß seine angestaute Luft durch die Nase aus. "Wenigstens einer der wieder glücklich ist von uns." ich beugte mich nach vorn und stellte meine halb volle Flasche auf dem Tisch. "Denkst du nicht, dass sie ihre Meinung noch ändern wird?" Marcel sah zu mir und schüttelte mit dem Kopf. "Sie hat sich für die alte Liebe entschieden und das ist gut so. Zwischen uns hätte es eh nie funktioniert." Ich holte Luft und wollte ihn fragen, wieso es nicht funktioniert hätte, was dagegen sprach. Doch ich wurde von Robin aufgehalten der eine Kiste auf den Tisch schmiss. "Die Shirts können wir in die Tonne kloppen. Haben alle Dreck abbekommen." Ich stand auf und nahm mir 2 Shirts aus dem Karton. "Dann versuchen wir sie zu waschen." Robin zog seine Augenbrauen nach oben. "Man merkt richtig das du heute nicht bei der Sache bist nach dem Abend heute." ich lächelte und schmiss die Shirts wieder in den Karton. Robin ging lachend aus dem Zimmer. "Als ob der waschen würde." Ich drehte mich zu Marcel um der gerade seinen letzten Schluck nahm. "Mit was kann ich dich ablenken? Feiern gehen?" Marcel rülpste und schüttelte den Kopf. "Nee, lass mal. Ich geh nach Hause und vergrab mich in meinem Bett." Ich ließ die Schultern sinken und sah ihn mit halb offenen Augen an. "Nicht dein Ernst? Vielleicht finden wir ein hübsches Mädel die dich ablenken kann." Wieder schüttelte er den Kopf und stand auf. "Ich werde die Shirts waschen. Vielleicht erreich ich was." Ich beobachtete ihn stumm und sah ihm hinterher als er mit dem Karton das Zimmer verließ. Langsam ließ ich mich wieder auf die Couch nieder und trank einen Schluck aus meiner Flasche. Ich dachte über den Abend mit Lea nach und war froh mehr Glück als Marcel zu haben. Ich war mir sicher, dass ich das mit Lea wieder gerade biegen konnte. Sie ließ es endlich wieder zu. Die Gefühle, Annäherungen und Berührungen. Sie gab mir die Möglichkeit mich wieder in ihr Leben zu lassen an der Seite von Liam und unsere kleine Prinzessin. Unsere Prinzessin. Oh man freue ich mich auf sie. Der Untersuchungstermin ist auch schon in ein paar Tagen. Ich glaube, ich habe da eine sehr gute Idee wie ich Leas Zweifel und Ängste beiseiteschaffen konnte damit sie sich voll und ganz auf unsere kleine Konzentrieren konnte. Eine kleine Überraschung, nur für sie. Ich müsste da nur noch was organisieren.

Der Kampf um die große Liebe [Marco Reus  FF] -Band 3-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt