DfB-Pokal Halbfinale

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Lea POV

"Ich vermiss dich auch mein Spatz." "Wann kommst du wieder?" "Ich hol dich morgen früh bei Oma und Opa ab." "Und wann?" ich lächelte leicht, drehte mich vom Spielfeld weg und sah in Akis Gesicht der mich aufmerksam ansah. Er nickte zu einem Moderator. Ich hielt meinen Zeigefinger in die Höhe und sagte leise 'Noch eine Minute.' Er lächelte und drehte sich zu dem Mann neben ihm um. "Gleich nachdem Frühstück mein Schatz." "Kommt Papa auch?" Ich holte Luft, hielt den Atem an und legte meine freie Hand an die Stirn. "So, Mama muss arbeiten. Bitte benimm dich, hörst du?" "Ja." sagte Liam in der anderen Leitung genervt. Ich hörte im Hintergrund Thomas reden und sofort lachte Liam wieder. "Nicht Opa." "Gute Nacht mein Schatz." "Gute Nacht Mama." er gab mir noch einen langen Kuss den ich erwiderte und schnell auflegte bevor er meine Stimmungsschwankungen merkte. Es kamen wieder aus unerklärlichen Gründen Tränen die ich schnell mit meinen Händen wegwischte. Mich kotzte es schon seit Tagen an, dass ich in jeder Situation so emotional war. Ich bin glücklich und von einer auf die andere Sekunde kommen mir die Tränen die ich einfach nicht mehr steuern konnte. Ich holte tief Luft und kontrolliere mein Makeup in der Spiegelung meines Handys als ich auf einmal Hände auf meiner Schulter spürte. "Fertig?" ich drehte mich zu Aki und setzte mein ehrlichstes Lächeln auf. "Jap. Kann los gehen." Aki kannte mich und bemerkte wieder einmal alles oder es lag daran, dass mir eine Träne, gerade als ich mich zu ihm umdrehte, an der Wange herunter lief. Er jedoch wischte sie nur weg als ob dies normal wäre, legte seinen Arm um mich und führte mich nach draußen zu dem Tisch an dem bereits der Moderator stand und darauf wartete Aki zu Interwien. "Ich bring das schnell hinter mich damit wir es uns oben gemütlich machen könnten." flüsterte Aki mir noch ins Ohr als er sich von mir löste und an die Seite des Moderators stellte. Wir standen genau an der Kurve wo sich viele Bayernfans sammelten. Ich fand solche Kurven immer wieder vollkommend spannend. Wie die Menschen gemeinsam reagierten, die Gesänge und auch die Wutausbrüche. Aber das was hier gerade passierte gefiel mir gar nicht. Sie pfiffen Aki aus und versuchten mit mir zu kommunizieren. Ich konzentrierte mich vollkommen auf das Gespräch von Aki und dem Mann neben ihm. Doch immer wieder richtete sich meine Konzentration auf die Fans hinter und neben mir. 'Marco muss zu uns. Versteh es endlich.' 'Dein Vater wird gehen und auch Marco. Komm damit klar.' oder auch 'Süße? Wie wäre es. Du und ich, nach dem Spiel?' Musste ich mir von den Fans anhören lassen. Mir wurde leicht schlecht und ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Sie verletzten mich damit. Nicht mit den dummen Anmachsprüchen. Damit musste ich früh anfangen sie einfach zu überhören. Sonders mit der Sache über Marco und meines Vaters. Das mein Vater freiwillig den Verein verlässt, der ihm so viel bedeutete, tat weh. Doch noch solche Sätze zu hören von Leuten die ich nicht kannte widerten mich an. Ich versuchte mein Blick nicht von meinen Unterlagen abzuwenden und schrieb wichtige Informationen des Interviews auf. Immer wieder hob ich den Blick und sah zu Aki der mich ebenfalls ansah. Er redete in kurzen Sätzen und versuchte die Befragung schnell hinter sich zu bringen. Er bemerkte vermutlich auch die Fans hinter uns und wollte, wie ich, so schnell wie möglich weg. Nach weiteren 5 Minuten beendete der Moderator das Interview. Aki nickte, legte das Mikro auf den Tisch und ließ sich von den Mitarbeitern die Verkabelung von Körper nehmen. Auf den Weg zu der Tribüne wurde Aki immer wieder in ein Gespräch gezogen. Ich wurde ebenfalls von Leuten angesprochen die ein Foto oder Autogramm wollten. Es war schön zu sehen wie sie sich darüber freuten wenn ich bei ihnen hielt und mir Zeit nahm. Viele sagten so tolle Worte zu mir. Viele drückten mir die Daumen für das Spiel. Andere fragten was zwischen mir und Marco war. Ich lächelte nur, unterschrieb schnell auf den Bildern und ging mit Aki weiter die Treppen nach oben. Als wir endlich im VIP Bereich ankamen, legte ich meine Unterlagen zu meiner Tasche in die Garderobe und steuerte das Buffet an. Ich nahm mir einen Apfel und ein Glas Wasser und setzte mich an einem Tisch wo sich auch Michael und Carsten befanden. Sie bemerkten mich nicht was mich freute damit ich noch etwas die Ruhe genießen konnte bevor das Spiel anfing. Ich nahm mehrere Züge aus meinem Glas und biss von meinem Apfel ab. Mein Kopf legte ich auf eine Hand ab und sah gedankenversunken aus dem Fenster vor mir auf das Spielfeld. Die Jungs waren bereits draußen und erwärmten sich. Automatisch suchte ich Marco auf dem Feld. Doch ich konnte ihn nicht finden. Ich suchte Auba und Kevin, die beiden mit dem Marco sich immer erwärmte. Sie fand ich schnell doch kein Marco weit und breit. Ich runzelte die Stirn und streckte mich etwas um einen besseren Überblick zu erhaschen. Als mein Blick dann in die Mitte ging konnte ich meinen Vater sehen der sich aufgeregt mit Marco unterhielt. Er gestikulierte wild mit den Händen. Marco nickte immer wieder und jonglierte mit seinem Fuß den Ball. Ich machte mir Sorgen um seinen Fuß. Zwar hatte er mir gesagt, dass er schmerzfrei spielen konnte. Aber was passiert wenn das Spiel härter und emotionaler wird als es sonst schon ist? Jeder weiß was passiert wenn Dortmund und Bayern aufeinander treffen. Ich war froh, dass ich Aki überhaupt zu dem Vereinsfrühstück von Dortmund und Bayern überreden konnte. Erst war er nicht einverstanden und sehr genervt doch er wollte es versuchen und am Ende war es doch nicht so schlimm wie er es erst dachte. Beide Seiten gaben sich die größte Mühe dieses Treffen harmonisch zu gestalten und das gelang ihnen. "Hey." Aki setzte sich neben mich und legte seine Hand auf meinen Arm. Er sah mich lange an und richtete dann seinen Blick zu Michael und Carsten die unsere Anwesenheit bemerkt haben. "Wie lief es?" fragte einer. Ich wendete meinen Blick von Aki ab und sah wieder auf das Feld herunter. Marco spielte sich gerade mit Auba ein als sie sich an der Seitenlinie mit den anderen sammelte und mit Einweisung erwärmten. Ich habe vor Marco so ein schlechtes Gewissen wegen der Sache mit Marcel. Die Mädels, ganz besonders Cathy, fanden dies für unnötig. Wie Cathy einmal sagte "Er soll genau das gleiche durch machen was du durch machen musstest." Irgendwo haben sie schon recht. Aber ist das nicht kindisch? Du hast mir wehgetan also tu ich dir genauso weh? Ich hätte eine Option ihn davon nichts zu sagen doch mein schlechtes Gewissen plagte mich von Tag zu Tag mehr. Außerdem gibt es da noch Marcos besten Freund der es ihm sagen könnte und soweit will ich es nicht kommen lassen. Wenn, sollte er es von mir erfahren und von keinem anderen. "Lea?" ich sah zu Sila die mich anlächelte und zur Tribüne nickte. Ich nickte, entschuldigte mich von den Männern und ging hinter Sila zu den anderen Mädels. "Da bist du ja endlich." Ich setzte mich neben Cathy die mich zudeckte. "Die Jungs sind motiviert und heiß auf das Spiel." Cathy zappelte die ganze Zeit neben mir und sah sich nervös um. "Ich kann es gar nicht erwarten bis es endlich angepfiffen wird." ich rollte genervt mit den Augen und ließ meinen Blick über die Tribüne gleiten. Etwas weiter vor uns konnte ich Robin sehen. Dicht hinter ihm lief Marcel der gelangweilt seinen Platz suchte. Er sah in meine Richtung, erkannte mich sofort und nickte. Ich sah ihn lange an bis ich ihm ebenfalls zu nickte. Wir schrieben uns immer mal wieder. Vielleicht war es nicht gut doch ich vermisste ihn als guter Freund an meiner Seite. "Habt ihr euch noch einmal getroffen?" fragte Cathy neben mir so leise damit es die anderen um uns nicht mitbekamen. Ich schüttelte den Kopf. "Ich sehe ihn das erste Mal wieder." "Aber ihr habt noch Kontakt?" ich stöhnte und sah weiter zu Marcel der sich bereits auf seinen Platz setzte und sich mit Robin unterhielt. "Wieso Lea? Du meintet doch, dass du Abstand brauchst um deine Gefühle endlich zu ordnen." ich sah zu ihr. "Ich habe keine Gefühle für ihn. Wenn nur freundschaftliche." Cathy sah mich nachdenklich an und schüttelte dann den Kopf. "Ich kann es auf der einen Seite verstehen, du wolltest es Marco zurückzahlen aber mit ihm?" ich sah zu den anderen Mädels um mich zu vergewissern das sie von der Unterhaltung nichts mitbekamen und drehte mich wieder zu Cathy. "Ich wollte es nie Marco heimzahlen. Ich bin nicht so ein Mensch, Cathy. Marcel war für mich da als ich jemanden brauchte. Es war ein Fehler und ich hätte es verweigern sollen als ich von seinen Gefühlen zu mit erfahren habe." Cathys Augenbrauen schossen in die Höhe. "Er hat schon was für dich gefühlt?" ich sah genervt auf das Spielfeld und bemerkte, dass unsere Jungs nicht mehr auf dem Feld waren. Mein Bauch kribbelte und ich wurde sofort nervös. "Ja ich wusste davon und ich kann es nur noch einmal wiederholen. Ich habe einen Fehler gemacht den ich leider nicht rückgängig machen kann. Mir tut es schrecklich leid. Können wir das Thema bitte jetzt lassen?" Cathy nickte und setzte sich jetzt bequemer auf ihren Sitz. Ich atmete tief ein, schloss für eine kurze Zeit die Augen. Immer wieder wenn ich mich so aufregte spannte meine Brust was sich bis in den Bauch verlagerte. Es war ein unangenehmes Gefühl doch es verschwand schnell wieder als ich mich beruhigt hatte. Die Musik setzte ein und die Mannschaften betraten das Feld. Es ging los und ich hatte Angst. Angst darüber, dass Marcos Fuß es nicht schaffte egal wie das Spiel verlaufen würde. Es sind nur 90 Minuten. Nur 90 Minuten. Das schaffst du, Marco.

Der Kampf um die große Liebe [Marco Reus  FF] -Band 3-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt