Adora:
"Du verarscht mich?", entfuhr es ihm missbilligend.
Ich wünschte es.
"Nein, tue ich nicht!"
Er lachte ungläubig auf und drehte sich immer wieder ungläubig zu mir hin. Er schüttelte immer wieder seinen Kopf, als würde es einfach nicht in seinen Kopf gehen.
"Eine Ärztin, die Angst vor Krankenhäusern hat, wirklich, Adora?"
Er hat recht, es war sehr unglaubwürdig.
Aber er hatte keine Ahnung.
Er hatte keine Ahnung, dass mein Beruf, den ich mit allem Herzen ausgeübt hatte, schnell zu meiner persönlichen Hölle wurde.
"Ich weiß es ist lächerlich, aber glaub mir doch!", versuchte ich ihn zu überzeugen. "Bitte", hängte ich hauchend dran.
Noch immer war sein Blick gefüllt mit Unwissen. Er wusste nicht, ob er mir wirklich glauben sollte oder ich ihn einfach nur anlog und ein bedrückendes Gefühl in mir sagte mir, dass es eher zweiteres war.
Er fuhr den Wagen auf einen Parkplatz und das bestätigte meine Vermutung nur.
Der Wagen kam zum stehen an und keine Sekunde später schnallte er sich ab und stieg aus dem Wagen.
Ich allerdings dachte nicht mal danach. Ich konnte es nicht.
Aber er sah das ganz anders.
Er öffnete meine Tür und bückte sich runter zu mir ins Auto, um mich abzuschnallen.
"Tu das nicht", entfuhr mir wimmernd, als er mich tatsächlich aus dem Auto hob und mich auf meine Beine stellte.
Er umgriff meine Hand und zog mich hinter sich Her.
Meine Augen kniffen sich automatisch zu und der Druck meiner Hand um seiner stieg.
Wiedermals versuchte ich zu bremsen, aber vergebens. Ich hatte nicht den Hauch einer Chance.
"Komm schon, Adora", zischte er.
"Hör auf dich so anzustellen!"
Wäre ich grade nicht in einer so ungünstigen Situation, würde ich Rosendornen in seine Augen stechen.
Er zog mich noch näher an sich und hatte mittlerweile seine Hände an meiner Taille und schob mich neben sich, in Richtung Eingang.
Und dann war es geschehen. Der Krankenhausduft hüllte mich ein, das wilde herumlaufen der Krankenschwestern, das verzweifeln der Angehörigen, das stetige piepen.
Es wurde alles zu viel. Zu viel auf einmal.
Meine Luft blieb mir im hals stecken und ich tauchte in meinen Gedanken ab.
Und dann fand ich mich sowohl in der Rolle der Ärztin, als auch der verzweifelten Angehörigen wieder.
RÜCKBLENDE:
"Er überlebt es nicht, Adora! Er hat bereits zu viel Blut verloren!", schreit eine der OP Assistenten in mein Gesicht.
Ich schüttelte den Kopf, hielt meine Hand immer noch in seinem Körper, in dem ich diese verfickte Kugel einfach nicht fand.
"Er darf nicht sterben und wird es auch nicht!", schrie ich panisch zurück und merkte wie die Angst immer mehr Kontrolle über meinen Körper gewann.
Ich war im Moment mehr wie eine Angehörige, die es nicht wahrhaben wollte - konnte, dass jemand geliebtes sterben würde. Da war im Moment kein Funken der Ärztin, die ich geworden war.
Einfach nur ein verzweifeltes Mädchen, welche nicht, die einzige Person in ihrem Leben verlieren wollte, die sie noch hatte und liebte.
Aber als ich an mir runter blickte, meine Hand tief in Evans Blut entdeckte, bis hin zu den ganzen Blut Flecken auf meiner Haut, schlug sich zum ersten Mal heute in diesem OP die Ärztin in mir durch, der langsam klar wurde, dass sie verloren hatte.
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Start without end
Random𝐀𝐝𝐨𝐫𝐚 & 𝐀𝐥𝐯𝐚𝐫𝐨 "I⃥ l⃥o⃥v⃥e⃥ y⃥o⃥u⃥ s⃥o⃥ m⃥u⃥c⃥h⃥,⃥ I⃥'m⃥ g⃥o⃥n⃥n⃥a⃥ l⃥e⃥t⃥ y⃥o⃥u⃥ k⃥i⃥l⃥l⃥ m⃥e⃥.⃥" 𖣔 Sie stirbt für ihn. Er lebt für sie. 𝐓 𝐄 �...
