Überraschungsbesuche

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Überraschungsbesuche

„Hey, was dagegen, wenn ich mit nach Vegas komme?"

Jon sah Colby an. „Warum?"

„Warum du was dagegen haben solltest, oder warum ich nach Vegas will?"

„Genau."

„Sei nicht so anstrengend, Mox. Kann ich bei dir pennen, wenn ich nicht bei Zoe bleiben kann?"

„Ach, du willst ihretwegen mit?"

„Klar, weswegen wohl sonst?"

„Glaubst du wirklich, das funktioniert mit euch? Ich meine, du wohnst in Tampa, sie in Vegas. Du bist ständig unterwegs, sie ist verdammt heiß..." Jon grinste.

„Du bist so ein Arsch! Und behalte bloß deine Finger bei dir", warnte Colby.

Jon streckte sich und gähnte laut. „Was heißt eigentlich, wenn du nicht bei Zoe bleiben kannst? Was hat sie denn gesagt?"

„Gar nichts. Ich will sie überraschen."

„Uh!" Jon zog die Luft durch die Zähne ein. „Ganz schlechte Idee."

„Was? Warum?"

„Nenne mir einen Film, in dem ein Überraschungsbesuch gut ausgegangen ist."

Colby verzog das Gesicht. „Willst du mir durch die Blume sagen, dass ich Zoe mit einem anderen Typen erwischen werde?"

„Ich sage gar nichts. Aber wenn du zu Zoe willst, kann ich ja ihrer Freundin einen kleinen Besuch abstatten." Jon wippte mit den Augenbrauen.

„Glaubst du, das ist eine bessere Idee als meine?"

„Wieso? Wenn sie einen anderen Kerl da hat, würde es mich nicht stören." Jon zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder seiner Sporttasche, in die er sein Handtuch stopfte.

„Komm schon, sie muss irgendwas an sich haben, das dich dazu treibt, wieder zu ihr zu gehen."

„Nein, ich wüsste nicht was. Aber wenn sie sich einmal drauf eingelassen hat, dann wird sie es wieder tun, und ich brauche mich nicht mit irgendeiner billigen Rat abgeben."

„Du bist unmöglich!"

„Und genau das lieben die Mädels so an mir." Jon schulterte seine Tasche. „Lass uns gehen."

In dem Moment, in dem sich Zoes Wohnungstür öffnete, schossen Colby Jons Worte vom Vortag durch den Kopf.

„Ja? Kann ich helfen?"

Colby sah zu dem dunkelhaarigen Mann auf, der ihm geöffnet hatte. „Ich möchte zu Zoe."

Sein Gegenüber musterte ihn von Kopf bis Fuß, ehe er nach der Freundin rief. „Zoe? Hier ist irgendein Typ, der zu dir will!"

Zoe kam aus der Küche und trocknete sich gerade die Hände ab. „Col? Oh, mein Gott!" Sie warf das Handtuch auf den Sessel. „Aaron, das ist Colby. Lass ihn reinkommen."

Die beiden Männer sahen sich einen Moment fest in die Augen, ehe Aaron zur Seite trat und Colby ins Apartment treten ließ.

Colby stellte seine Sporttasche ab und schloss Zoe fest in seine Arme, die sich auf Zehenspitzen stellte und ihre Arme um seinen Nacken schlang.

„Was tust du hier?", fragte sie lächelnd.

„Ich wollte dich sehen." Colby gab ihr einen Kuss. „Überraschung gelungen?"

„Absolut!", strahlte Zoe und verwickelte ihn in ein Zungenspiel.

Aaron unterbrach den Austausch der Zärtlichkeit, in dem er die Wohnungstür laut ins Schloss fallen ließ.

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