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Jade fuhr aus dem Tiefschlaf auf, als ihr Handy auf dem Holz ihres Nachttisches zu vibrieren begann und nicht aufhörte. Sie setzte sich im Bett auf, als sie Zoe in dem Anrufer erkannte.

„Was ist passiert?", meldete Jade sich. Ihr Herz schlug laut in der Brust.

„Du musst sofort zu... Wie heißt der Schuppen hier?", hörte Jade ihre Freundin jemanden im Hintergrund fragen.

„Vixen", antwortete Colby.

„Wir sind im Vixen", wiederholte Zoe. „Du musst sofort herkommen."

Jade schüttelte verwirrt den Kopf und sah neben sich auf den schlafenden Josh. Sie stieg leise aus dem Bett und ging hinüber ins Wohnzimmer. „Was ist los, Z?"

„Wir sind in dieser Bar und Jon..."

„Warte!", unterbrach Jade sie. „Jon? Ich denke nicht, dass ich mehr hören will."

„Jay, er ist völlig betrunken und..."

„Nein, ich will es nicht hören."

„Aber du musst herkommen. Er will nicht gehen, ehe er dich gesehen hat."

„Zeig ihm ein Foto. Gute Nacht." Ohne ein weiteres Wort, legte Jade auf.

Noch ehe sie wieder im Schlafzimmer war, rief Zoe erneut an.

Jade schloss die Augen und atmete tief durch, ehe sie das Gespräch annahm, aber nichts sagte.

„Jay, ich meine es ernst", begann Zoe.

„Wenn euer Kollege nicht bald seinen Arsch aus meinem Laden bewegt, rufe ich die Polizei!", ertönte eine tiefe und wütende unbekannte Männerstimme im Hintergrund.

„Wer ist noch bei dir?", erkundigte Jade sich.

„Nur Colby."

„Und ihr schafft es nicht, Jon gemeinsam aus der Kneipe zu befördern?"

Zoe senkte am anderen Ende der Leitung die Stimme. „Jay, ernsthaft. Er hat sich bereits mit einem Gast, der helfen wollte, angelegt."

„Und?"

„Jon hat ihm einen Schwinger in den Magen verpasst und ihn mit einem Kinnhaken in eine Sitzgruppe befördert. Würdest du bitte herkommen und mit ihm reden? Er will nur mit dir sprechen."

„Was hat er denn?"

„Was weiß ich!", rief Zoe ungeduldig. „Er ist betrunken! Komm endlich her, verdammt!"

Widerwillig stimmte Jade schließlich zu und ließ sich die Adresse der Kneipe geben.

Sie weckte Josh und erzählte ihm, was los war.

„Jon?", fragte er nach. „Was ist mit ihm?"

„Ich habe keine Ahnung. Ich habe seit meinem Geburtstag nichts von ihm gehört."

„Soll ich dich begleiten?"

„Nein, nicht nötig, ich regle das schon. Schlaf weiter." Jade gab ihm einen Kuss. „Bis später."

„Scheiße!", schimpfte Jade, als sie die Adresse der Kneipe in ihr Navigationsgerät eingegeben hatte. Die Bar lag am Rand der Wüste, fast eine Stunde Fahrt entfernt.

Entnervt stieß sie fünfzig Minuten später die Tür zur Bar auf. Ohne Zoe, Colby oder den Besitzer zu beachten, stapfte sie auf Jon zu, der an der Theke saß, den Kopf in seine linke Hand gestützt, ein Glas Whiskey drehte er mit der anderen auf dem blankpoliertem Holz.

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