The Leaving Song Part II

63.9K 1.9K 153
                                    

Am nächsten Morgen wachte ich spät auf, denn die Sonne, die durch den Spalt in den Vorhängen fiel, war zu stark, als dass es früher als zehn Uhr gewesen sein konnte. Ich streckte mich genüsslich und spürte, wie sich die Wärme der Zufriedenheit von meiner Brust bis zu meinen Ohrenspitzen und den Zehenspitzen ausbreitete. Ich zog die Bettdecke fester um mich herum und genoss das Gefühl der Geborgenheit, das mir das Aufwachen in meinem Kinderbett vermittelte.

Ich dachte daran, mich umzudrehen und wieder einzuschlafen, aber dann hörte ich unten ein lautes Lachen und änderte meine Meinung. Ich konnte jeden Samstagmorgen in der Wohnung im Bett liegen bleiben, aber es wurde immer seltener, dass ich Zeit mit meinen Eltern verbringen konnte, also wusste ich, dass ich meinen Besuch zu Hause ausnutzen sollte.

Ich rollte mich aus meinem warmen Kokon, ließ meine Füße den Boden berühren und schnappte mir ein Haargummi von meiner alten Kommode und band mein Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen, während ich aus meinem Schlafzimmer trat und die Treppe hinunterging.

Ich hörte die Stimmen von Jack und meiner Mutter aus der Küche und draußen das Rumpeln des Traktors, was bedeutete, dass Dad und Matt auf der Koppel Bauern spielten. Ist es nicht seltsam, wenn man eine Weile von etwas weg war, und bei der Rückkehr feststellte, dass sich nichts verändert hat? Dieser Morgen hätte genauso gut ein beliebiger Samstagmorgen sein können, seit ich etwa 10 Jahre alt war.

Der Geruch von Toast und Spiegelei umschmeichelte meine Nase und riss mich aus meiner Träumerei. Ich legte die letzten paar Stufen zurück und wollte gerade die Küche betreten, und freute mich bereits auf einen schönen großen Teller Frühstück und darauf, mich in dem Gefühl wieder zu Hause zu sein, zu sonnen.

Es gibt ein paar Dinge, die man erwartet, wenn man die Familienküche betritt. Der Geruch eines guten Frühstücks, die Liebe und Akzeptanz der Familie, ihr wisst schon, diese Art von schönen Dingen. Was habe ich an diesem Samstagmorgen bekommen?

Ein nasses Geschirrtuch, direkt ins Gesicht.

Ich prustete überrascht und griff danach, aber bevor ich es mir ganz aus dem Gesicht ziehen konnte, packten mich zwei Hände an den Schultern und drängten mich rückwärts aus dem Küchenbogen.

Als ich es endlich schaffte, mir den nassen Stoff vom Gesicht zu reißen, sah ich, dass Jack mich in die kleine Mulde zwischen der Treppe und der Flurwand gestoßen hatte.

"Dir auch einen guten Morgen.", keuchte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Gibt es einen Grund für diese besonders ... ähm ... originelle Begrüßung?"

"Hast du heute Morgen schon in den Spiegel geschaut?", fragte Jack und sah aus, als ob er versuchte, ein Lächeln zu verbergen, was ihm nicht gelang.

"Was?", fragte ich völlig verwirrt: "Ich bin gerade erst aufgestanden, Jack, natürlich habe ich noch nicht in..."

"Vielleicht solltest du das." , unterbrach er mich. "Und vielleicht, ich weiß nicht, etwas Make-up auftragen oder so."

"Du blöder Arsch!", schnappte ich. "Du siehst heute Morgen auch nicht gerade wie Orlando Blooms Double aus."

Das stimmte, aber das war nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass er nur ein paar Stunden Schlaf gehabt haben konnte. Trotzdem hatte ich es nicht gleich kommentiert, oder beim ersten Anblick von ihm, ein schmutziges Geschirrtuch nach ihm geworfen.

Weit davon entfernt beleidigt zu sein, verdrehte Jack einfach nur genervt die Augen, und nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand in der Nähe war, zog er mich über den Korridor in das Badezimmer im Erdgeschoss, wo er mich vor den Spiegel stellte.

„Oh." Ich beugte mich näher an den Spiegel und betrachtete mein gerötetes Gesicht aus der Nähe.

Hautausschlag in seiner schlimmsten Form.

So Much to Learn | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt