Out of Control

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Ich blinzelte. Einmal. Zweimal. Dreimal.

Das brachte nichts. Jack war immer noch da, starrte mich immer noch an, immer noch perfekt in jeder Hinsicht, und, ja, ich glaube, die Tatsache blieb, dass er mir gerade, wenn auch auf Umwegen, gesagt hatte, dass er mich liebte.

So ein Mist.

Und was jetzt?

"Du liebst mich?", wiederholte ich, als das Gefühl allmählich in mein Gesicht zurückkehrte. Meine Zunge fühlte sich so schwer an und ich hatte Schwierigkeiten, genügend Sauerstoff in meine Lungen zu bekommen, meine Atemzüge kamen in kurzen, knappen Stößen. Ich steckte in einer Krise und musste verzweifelt versuchen, einen Weg zu finden, sie abzuwenden, ihn abzuwenden!

"Aber ich bin furchtbar." Das war das erste, was mir in den Sinn kam, und ich sagte das mit solch einer Aufrichtigkeit, dass ich Jack leicht lächeln sah.

Dies war jedoch nicht der richtige Zeitpunkt für ihn, um nachsichtig mit mir zu sein. Ganz zu schweigen davon, dass mich bei zu vielen weiteren dieser schönen schiefen Lächeln, die ich so sehr liebte, mein ohnehin schon ziemlich verärgerter Mut ganz und gar verlassen könnte.

"Ich mache keine Witze oder versuche Komplimente zu erhaschen oder so", fuhr ich hastig fort, "du solltest besser als jeder andere wissen, wie egoistisch und unvernünftig ich bin, Jack. Bist du sicher, dass es da nicht jemand anderen, jemand netteren gibt, in den du dich verlieben kannst?"

Sein schwaches Lächeln war immer noch da, aber ich konnte sehen, wie das Verständnis in seinen Augen auftauchte, dass dieses Gespräch nicht die märchenhafte Version sein würde, die er sich vielleicht vorgestellt hatte. "Offenbar nicht.", erwiderte er trocken.

Meine Brust begann zu schmerzen, als ich versuchte, Herr über meine Gefühle zu werden. Natürlich war bei seinem Geständnis ein Glücksgefühl in mir aufgestiegen, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte, aber es wurde sofort von einem erdrückenden Gefühl der Traurigkeit ersetzt, als mir klar wurde, dass ich niemals auf sein gesagtes, reagieren konnte.

Er musste sich wieder mit Matt versöhnen und nach England gehen, was beides nicht mit seiner anhaltenden Liebe zu mir vereinbar war.

Ich atmete einmal tief Luft und machte mich daran, unser beider Herzen vollends zu brechen.

"Nun, das ist ein ein wenig ... ungünstig.", stotterte ich und dachte, dass das wahrscheinlich genauso untertrieben war wie die Behauptung, die Titanic sei leckgeschlagen.

"Ungünstig?" Jacks Stimme war der Inbegriff von Ungläubigkeit, und ich ballte meine Fäuste so fest, dass sich meine Nägel in meine Handflächen bohrten, um mich so von meiner unglaublichen Grausamkeit abzulenken.

"Ja, ungünstig.", schnauzte ich und gab eine Oscar-prämierte Darstellung des 'gefühllosen Miststücks' ab. "Es könnte keinen schlechteren Zeitpunkt geben, um so etwas zu sagen, und das weißt du auch."

Jack wich augenblicklich zurück, ließ mich von der Theke los und trat ein paar Schritte zurück, was in Bezug auf seine Erreichbarkeit in etwa so war, als würde er auf die andere Seite des Grand Canyon hüpfen.

"Ich habe das nicht geplant.", erwiderte er steif. "Und was das Timing angeht, kann ich keinen Zeitpunkt vorhersehen, an dem es günstig wäre." Er betonte die letzten Worte, wobei ihm der Hohn förmlich von den Lippen tropfte, und obwohl es meine Absicht gewesen war, ihn zu verärgern, musste ich den starken Drang unterdrücken, mich sofort zu entschuldigen und mich in seine Arme zu werfen.

Jetzt war es für mich mehr denn je an der Zeit, erwachsen zu werden und stark zu bleiben.

"Nun, das sagt vielleicht viel über unsere Situation aus.", machte ich schnell weiter, denn meine Nase kribbelte und ich bekam enorme Kopfschmerzen, die darauf hindeuteten, dass ein ganzer Tsunami von Tränen nur darauf wartete, losgelassen zu werden.

So Much to Learn | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt