Every Me Every You

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"Micky!"

Meine Stimme klang wie ein ersticktes Quieken, und mein offensichtlicher Schock und meine Angst schienen ihn zu amüsieren, denn sein Grinsen wurde noch breiter.

Es war dieses böse Grinsen, das mich meine Wirbelsäule noch mehr durchstrecken ließ, und ich atmete tief durch, um meinen Schreck hinunterzuschlucken, bevor ich meinen Abstieg die Treppe hinunter fortsetzte, bis ich direkt vor ihm stand.

Zuerst sagten wir nichts, Micky genoss vermutlich nur den Moment und ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Schließlich wurde mir jedoch klar, dass je länger wir dort standen, desto wahrscheinlicher war es, dass jemand vorbeikommen würde, und so verschränkte ich meine Arme schützend vor der Brust und ergriff das Wort.

"Und was willst du jetzt machen?"

"Ach komm schon Talia.", sagte er seidenweich, seine grünen Augen funkelten boshaft, "Gib mir noch ein paar Minuten, um das zu genießen."

Ich rang mit den Reaktionen, die in mir kämpften, und wusste nicht, ob ich ihn schlagen oder beschwichtigen sollte. Wie sich herausstellte, begann er wieder zu reden, bevor ich mich für eine Vorgehensweise entschieden hatte.

"Es scheint also", grinste Micky, als er sich von der Wand abstieß und auf mich zukam, "dass du nicht nur das größte Miststück der Welt bist, sondern auch die weltgrößte Heuchlerin, nach all deinem 'meine Familie ist perfekt', 'niemand sollte jemals etwas tun, um Matt und Jack zu verletzen' Bullshit!"

"Das ist kein Bullshit!", schnauzte ich, wich automatisch einen Schritt von ihm zurück und wünschte mir dann inständig, ich hätte es nicht getan, weil ich vor ihm nicht noch mehr Angst zeigen wollte.

"Nein?", erwiderte er sarkastisch. "Hast du Matt das schon gefragt? Denn wenn er wüsste, dass du seinen besten Freund vögelst, würde er wahrscheinlich denken, dass all das, was du von dir gibst, dass du ihnen nichts Böses tust, Blödsinn ist." Er machte eine Pause, vermutlich um den Effekt zu verstärken, und fügte dann hinzu: "Er weiß es nicht, richtig?"

"Du weißt, dass er es nicht tut.", presste ich durch zusammengebissenen Zähne hindurch.

"Und warum ist das so...?", überlegte er laut und tippte sich mit dem Finger spöttisch gegen sein Kinn. "Ach ja, richtig!" Er schnippte mit den Fingern, als hätte er gerade eine große Entdeckung gemacht. "Weil er Jack schon längst getötet hätte, wenn er es wüsste, und wie ich da oben gesehen habe, ist er noch sehr lebendig."

"Worauf willst du hinaus?", fragte ich verzweifelt und hoffte, Micky würde bald seinen kleinen Machttrip überwinden und mir einfach sagen, ob er es Matt sagen würde oder nicht.

"Auf nichts.", antwortete er unschuldig. "Ich wollte nur sichergehen, dass ich das Wesentliche von dem, was vor sich geht, erfasst habe. Also seid ihr euch während des Lernens näher gekommen?"

Wie schaffte er es nur, ein Wort wie 'lernen' so schmutzig klingen zu lassen?!

Als Antwort auf seine Frage murmelte ich nur: "Ja, so ähnlich." Denn auf keinen Fall wollte ich ihm den wahren Grund verraten.

"Wow, und da war Matt-Man, der uns ständig gesagt hat, wir sollen euch in Ruhe lassen, damit ihr lernen könnt, er wäre stinksauer, wenn er das wüsste, nicht wahr? Ich meine, da vertraut er dir und Jack, beschützt euch beide, tut im Grunde so, als würde die Sonne aus euren verdammten Ärschen scheinen, und die ganze Zeit vögelt sein bester Freund seine kleine Schwester. Was ist eigentlich aus deiner Jungfrau-Maria-Imitation geworden? Oder war das auch eine Lüge? Herrgott, Talia, wie behältst du den Überblick über all den Scheiß, den du den Leuten auftischst?"

"Das Gleiche könnte ich dich auch fragen.", explodierte ich, wohl wissend, dass er mich absichtlich provozieren wollte, aber ich konnte nicht verhindern, dass ich den Köder schluckte.

So Much to Learn | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt