Kapitel 1

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Bevor ihr meine Story lest möchte ich euch bitten, den ersten Teil *Meeresgöttin- Meerjungfrauen leiden einsam* zu lesen, da diese Geschichte daran anknüpft. Den anderen wünsche ich viel spaß beim lesen :)

Meine Gaben sind veschieden verteilt. Von Gott wurde ich zum Todesengel gekoren, meine Mutter verlieh mir die Macht im Meer zu Leben und mein Vater vererbte mir meine verbundenheit gegenüber der Natur. In der Welt der Menschen nennt man soetwas wie mich ein Hybridwesen, aber ich mag diesen Begriff nicht. Ich bin einfach anderes.

Aber anders heißt in meinem Fall nicht unbedingt gut! Ich habe verpflichtungen, die ich erfüllen muss, Aufgaben, die bewältigt werden müssen und ... ich hab einfach keine Ahnung wie ich das alles hinbekommen soll! Ich meine neben all diesen Sachen bin ich doch auch noch eins, nähmlich ein dickköpfiges Mädchen, das einfach keine Lust auf all das hat. In solchen Momenten wünschte ich mir einfach, dass ich Gottes angebot abgeleht hätte.

Mein Instinkt sagte mir, dass eine Seele ins Paradies geführt werden sollte. Es war kein Gefühl, oder ein Bild, ich wusste es einfach. Mit einem lautem Seufzer wechselte ich in die Astralwelt. Das heißt, dass mein Körper, und mein Geist zu einem verschmelzen und in die Welt der Geistes wechseln.

Dort entfalte ich dann meine wahren Kräfte. Ich werde zum Engel des Todes. Meine Flügel sind schwarz, wie die Nacht, aber meine Seele ist rein. Die Astralwelt selbst ist eine weite Ebene, aus weißem Rauch. Und da war sie auch schon, die Seele, die in das Paradies geführt werden musste.

Es war eine junge Frau, höchstens zwanzig Jahre alt. Sie hat langes blondes Haar, und eine schlanke Figur. Jetzt bemerkte sie mich und kam verzweifelt auf mich zugerannt. Man konnte ihr die Panik genau ansehen. "Wo... wo bin ich?", fragte sich zaghaft. Jetzt wurden meine Gesichtszüge weicher. "Du bist im Himmel." Ihre Augen weiterten sich. "Ich bin tot?" Ich nickte nur.

"Aber ich habe doch noch mein ganzes Leben vor mir! Ich bin doch erst zweiundzwanzig Jahre alt!" Jetzt brach sie in Tränen aus und schluchzte laut. Ich kam Näher, umarmte sie und legte meine mächtigen schwingen um sie. "Du wirst jetzt nichtmehr leiden müssen." Sie sah mich mit gerötteten Augen an. "Aber was ist mit meiner Mutter? Sie ist Totkrank, und ohne mich hat sie niemanden mehr, der sich um sie kümmert!" Ich löste mich von ihr und sah ihr in die Augen.

"Du wirst alle die du liebst wiedersehen, wenn die Zeit gekommen ist. Vertrau mir." Dann nahm ich ihre Hand und führte sie durch den Nebel. Bald schon zeigte sich ein großes, goldenes Tor. "Was ist das?", fragte die Frau. "Das is der Eingang zum Paradies. Hinter diesem Tor wird sich ein Neues Leben für dich ermöglichen." Das Tor öffnete sich und sofort schien uns ein Helles Licht entgegen.

Gott trat hervor und führte die Seele hinnein. Meine Aufgabe war hiermit abgeschlossen. Doch bevor die beiden vollends verschwunden waren drehte sich die junge Frau noch einmal um und winkte mir. Dann waren die beiden verschwunden.

Als ich wieder auf Erden aufwachte war es bereits Mittag. Es klopfte an der Tür und eine Dienerin kam herrein. "Guten Morgen eure Hoheit, wie war ihr Schlaf?" Ich verdrehte die Augen. "Mai, du weißt doch ganz genau, dass du nicht so förmlich sein sollst, wenn wir alleine sind, ich fühle mich dann immer so alt." Sie machte die Tür hinter sich zu und kam nun Näher. "Verzeihung.", murmelte sie nur. Ich lächelte sie nur freundlich an und stand auf. "Was gibts?", fragte ich.

"Eure Mutter bat mich, sie für den heutigen Tag besonders herzurichten. Der Prinz der Waldelfen wird heute Nachmittag hier erscheinen und da er als angehender Bräutigam in fragte kommt." Mai wusste, dass das ein absolutes Tabuthema für mich war. Ich schmiss mich wieder auf mein Bett und zog mir die Bettdecke bis zum Kinn.

"Ich glaube, ich bleibe heute lieber im Bett, ich fühle mich nicht gut.", sagte ich im unschuldston. "Eure Hoheit, ich bitte euch, ich bekomme ärger, wenn sie nicht pünktlich erscheinen." Mit einem lautem Seufzer stand ich auf. "Gut, dann mach ich mich halt fertig, aber erwarte nicht, dass ich mir besondere Mühe gebe!" Mai lächelte. "Dafür bin ich ja da."

Zwei Stunden später stand ich vor dem Spiegel, und ich musste zugeben, dass Mai ganze arbeit geleistet hatte. Mein langes, schwarzes Haar fiel in sanften Wellen meinen Rücken herrunter, um dann in leicht gelockten Spitzen zu enden. Das Nachtblaue Kleid schmeichelte meiner blassen Haut und meinen blauen Augen und betonte meinen schlanken Körper genau an den richtigen Stellen.

Auch Mai starrte mich bewundernd an. "Ihr seht wunderschön aus, eure Hoheit." Ok, ich bin nicht eingebildet, damit das klar ist, aber ich gefiel mir wirklich. "Jetzt könnt ihr dem Prinzen entgegentreten." Sofort legte sich meine gute Laune. "Muss ich den Prinzen denn wirklich empfangen, können das nicht meine Eltern machen?" Nun galt es an Mai zu Seufzen. "Der Prinz ist wirklich ein sehr gutaussehender Mann."

"Aber wenn ich ihn nicht will? Ich meine, ich habe noch mein ganzes Leben vor mir und will mich nicht mir einer Ehe rumquälen. Außerdem habe ich so vieles, um das ich mich noch kümmern muss." Mai nahm mich bei der Hand und sah mir in die Augen. "Glaubt mir, eure Hoheit, eure Eltern wollen sie zu nichts Zwingen, sie wollen nur, dass sie Glücklich werden, genauso wie sie."

"Und warum werden Edric dann keine Heiratsfähigen Frauen vorgestellt? Ich meine, er ist jetzt auch bald achtzehn, und im Heiratsfähigem Alter." Mai lachte. "Kommt, wir sind schon fast zu spät dran. Der Prinz dürfte jetzt jeden Moment eintreffen." Ich verließ mein Zimmer und lies mich von Mai in die Eingangshalle führen. Dort saßen meine Eltern und mein kleiner Bruder bereits auf dem Tron.

"Lilith, du bist spät dran, beeile dich, der Prinz ist bereits eingetroffen, und wir jeden Moment die Halle betreten.", sagte mein Vater ruhig. Ich setzte mich also auf meinen Platz und schmolle ein bisschen. Meine Mutter beugte sich ein Stückchen zu mir rüber, und ihr blondes Haar streifte meine Hand. "Jetzt sei nicht so beleidigt, mein Schatz. Seh ihn dir doch wenigstens mal an, vielleicht gefällt er dir ja." Ich sah sie nur sauer an. "Du bist wunderschön, mein Schatz, auch wenn du so ein Gesicht machst." Jetzt grinste ich doch.

Im selben Moment öffnetten sich die großen Flügeltüren und ein junger Elf betrat den Raum. Er hatte kurzes braunes Haar und ein kantiges Gesicht, eine muskulöse Figur, wie man nur unschwer erkennen konnte, da er ein enges,schwarzes Shirt trägt. Dazu noch Nussbraune Augen und man hat den typischen Standartelfen. Einie Meter vor uns blieb er stehn, und verbeute sich tief.

"Eure Majestäten, es bereitet mir großes wohlwollen in ihren Hallen zu wandeln und mir so großer Gastfreundschaft begrüßt zu werden." Was für ein Schleimer. "Erhebt euch. Seid Willkommen bei dem Volk der Elfen des Lichtes." Der Elf erhob sich. "Mein Name ist Kenlas, und es erfreut mich sehr, eure Bekanntschaft zu machen."

Erst als meine Mutter mich anstupste, erkannte ich, dass seine Worte an mich gerichtet waren. Nun richtete ich mich ein wenig auf. "Ich bin ebenso erfreut eure Bekanntschaft zu machen." Ich lächelte ihn an, zumindest versuchte ich es. "Wie wäre es, wenn ihr euch bei einem Spaziergang besser kennenlernt?", fragte mein Bruder.

Ich hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht. Er lächelte mich vergnügt an. "Das ist eine gute Idee Edric, was haltet ihr davon Prinz Kenlas?" "Es wäre mir eine große Ehre, wenn ich ihre Tochter bei einem Spaziergang begleiten könnte." War meine Meinung zu dem ganzen egal?

Ich hoffe, dass euch das erste Kapitel gefallen hat!

LG Janina

Todesengel- zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt