Kapitel 15

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*Michael*

"Edric? Wo ist Lish?" In Edrics Augen bildeten sich Tränen. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück und half ihm auf die Beine. "Wo ist Lish?", fragte ich jetzt deutlicher.

"Luzifer.... er hat uns entdeckt .... Lish wollte das ich weiter nach Lil suche, da hat sie mich weggeschickt ... um Luzifer aufzuhalten." Mir stockte der Atem. Luzifer würde Lish töten, das war mir klar. "Edric, wo ist der Ort? Wo hast du Lish zurückgelassen?"

"An... der U-Bahn Station." Ohne zu überlegen packte ich ihm am Kragen und zog in mit mir mit. Es tut mir leid Lilith, aber du wirst warten müssen.

Es könnte bereits zu spät für sie sein.

*Uriel*

"Das war dumm von Michael! Er hätte warten sollen.", sagte Raphael aufgebracht, "Luzifer wird ihn zerfetzen, alleine hat er keine Chance Lilith zu retten." Er schlug mit der Faust gegen die Wand. "Beruhige dich Raphael, Michael ist nicht unsere einziges Problem."

Alle starrten mich verwirrt an. "Raphael, du musst es doch auch schon bemerkt haben, dass Michael Gefühle für Lilith hat. Und wir wissen alle, was die Liebe mit uns Erzengeln anstellt. Sie macht uns schwach und angreifbar, lässt uns das offensichtliche nicht sehen und raubt uns unserer Kraft."

Die anderen schwiegen. "Aber die Liebe ist doch nichts schlimmes! Sie kann uns auch stärken!", sagte Gabriel. "Aber das ist noch nie passiert! Denkt nur daran, was Raphael passiert ist als er sich verliebt hat!", erwiderte ich.

Raphael verzog sein Gesicht. Der Gedanke an die Menschliche Frau in die er sich vor über 100 Jahren verliebt hat schmerzte ihn immer noch. Die beiden waren sehr verliebt ineinander gewesen, doch mit der Zeit verlor Raphael seine Kraft und wurde immer Menschlicher.

Wir mussten das Gedächtnis von Raphaels geliebten löschen, sie vergaß ihn vollkommen und führte ein glückliches Leben. Raphael hat bis zum ende ihrer Tage über sie gewacht.

"Aber Lilith ist auch ein Engel, vielleicht wird dann so etwas nicht passieren.", sagte Raphael. "Das macht keinen Unterschied!", sagte ich. "Entweder wird ihn diese Liebe stärker machen, oder es wird ihn zu Grunde richten. Wir können nur hoffen, dass alles sich zum guten Wenden."

"Wir können auch nicht einfach ihr Gedächtnis löschen. Wir brauchen sie noch.", kam es von  Gabriel. Ich starrte aus dem Fenster. "Es wird dunkel... wir werden bald in den Kampf aufbrechen, wir sollten uns vorbereiten."

*Lilith*

"Entschuldigung das du warten musstest, aber da war jemand sehr wichtiges der nicht warten konnte, Verzeih.", flüsterte mir Luzifer zu und zeigte mir ein strahlendes Lächeln.

Doch ich viel aus sein Getue nicht mehr rein. Ich hatte mich seiner Kontrolle bereits vollends entzogen, und ich akzeptierte auch, dass ich mich opfern muss um die Welt zu retten, aber was ich nicht akzeptieren kann ist die Tatsache, dass ich meine Familie nicht wiedersehen werde.

Ich werde nie wieder die Umarmung meiner Mutter spüren und nie mehr über die Witze meines Vater lachen können. Eine Träne lief ungewollt über meine Wange. "Lil, was hast du denn? Hat dir jemand weh getan? Ich werde ihn sofort richten, sag mir wer dich zum weinen gebracht hat!"

Ich schüttelte nur den Kopf. "Nein... es ist alles gut, ich weiß selber nicht warum ich weine." Luzifer streckte seine Hand aus, um mir die Träne von der Wange zu wischen und ich musste mir auf die Lippe beißen um mich nicht von ihm abzuwenden.

"Meine Liebe, was hast du denn? Du wirkst so traurig!", sagte Luzifer mit seiner rauchigen Stimme. Ich lächelte. "Es freut mich so, dass du dich für mich interessierst." Ich legte ihm eine Hand auf die Wange. "Du bist meine zukünftige Frau, es ist selbstverständlich, dass ich mich für dich interessiere!"

Oh oh ... Ich machte ein fröhliches Gesicht. "Dann werden wir für immer zusammen sein! Niemand wird uns mehr trennen können, unsere Macht wird sich vereinen ...  wir werden unbesiegbar sein!" "Ja..." Was hatte ich mir da nur wieder eingebrockt?

Eine halbe Stunde später stellte mich Luzifer seinen Wachen vor.  Ich prägte mir alles ganz genau ein, vielleicht würde es mir noch einmal nutzen wenn ich ihre Kräfte und schwächen kannte. "Das hier ist Lish, sie wird deine persönliche Leibwache sein."

Mir stockte der Atem. Dort stand Lish... Lish die mich durch Michaels Haus geführt hatte... Lish, die ein Engel ist und somit der natürliche Feind von Luzifer. "Du müsstest sie kennen, sie war einst am Hofe von den Erzengeln tätig, ich habe sie gebrochen und in meine Dienste gestellt."

Ich musste meine Tränen unterdrücken. Das leuchten in Lishs Augen ist erloschen, ihr Gesicht schien künstlich... eine emotionslose Maske. "Bedrückt dich ihr Anblick?", fragte Luzifer. Ich schüttelte den Kopf. Luzifer durfte nicht erfahren, dass ich nichtmehr unter seiner Kontrolle stehe.

"Ich kenne sie nicht." Ich versuchte eine gleichgültiges Gesicht aufzusetzen, doch ganz gelang es mir nicht. "Gut, sie wird dich von nun an begleiten, wenn ich einmal nicht da bin. Was in nächster Zeit zu meinem bedauern leider häufiger sein wird, ich werde unsere Vereinigung vorbereiten."

Unsere ... Vereinigung? "Ich werde jetzt zu den Vorbereitungen zurückkehren, Lish, du wirst auf meine Geliebte achten, ich verlass mich auf dich. Es wäre besser wenn du mich nicht enttäuscht." Lish nickte nur. "Ich werde bald wieder bei dir sein Lil." Mit diesen Worten verschwand er.

"Folge mir, ich bringe dich zurück in dein Gemach." Lish ging vor. "Bist du wirklich... Lish?" Sie drehte sich um und starrte mich aus leeren Augen an. "Mir ist es nicht gestattet dir diese Frage zu beantworten."

"Oh... ich dachte nur..." Ohne weiter auf mich zu achten ging sie weiter. "Gibt es hier vielleicht eine Bibliothek?" Lish änderte ihren Kurs und führte mich zu einer riesigen, ebenholzfarbenden  Tür.

Sie öffnete sich wie von selbst und ich konnte eintreten.

Ich hoffe das euch das Kapitel gefallen hat :) was meint ihr, wird Michael seine Kraft verlieren? Und was ist mit Lish?

Bis zum nächsten Kapitel :D

Todesengel- zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt