⭕Kapitel 22 - Tariq, halte durch!⭕

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Ich musste auf alles vorbereitet sein. Meine Hände zitterten so stark, sodass ich die Befürchtung hatte, jeden Augenblick das Schwert fallen zu lassen und so mit meine einzige Sicherheit und Schutz, die ich in dem Moment hatte, zu verlieren. Nicht zu wissen, was jeden Augenblick auf mich zu kommen könnte, machte meine jetzige Lage nicht erträglicher, sondern brachte mich noch mehr in Panik. Die Angst floss wie Wasser in meine Adern, die sich in eine Strömung verheddert hatte.

Die Wasseroberfläche kochte noch stärker auf und plötzlich, wie aus dem nichts, sah ich die zwei Lebewesen auftauchen, die eine Ewigkeit - so kam es mir jedenfalls vor, im tiefe des Wassers gefangen waren. Tariq, der die Gestalt eines Flussmenschen hatte, hielt Macarius, der leblos aussah, fest und schwam direkt auf mich zu.

Sie waren am Leben!

Schockierend und erleichtert, löste ich mich aus meiner Starre und ließ das Schwert in meiner Hand fallen und kniete mich direkt vor den Bach, um meine beiden Begleiter an den feste Boden zu ziehen, der zurzeit einer der sichersten Orte vor den grauenvollen Meerjungfrauen war.

Tariq erreichte mich und versuchte Macarius, der immer noch die Augen geschlossen hatte, aus dem Wasser in den festen Boden zu tragen. Ich half ihm, in dem ich Macarius Arme festhielt und versuchte zu mir zu ziehen. Als der Archäologe diesmal auf dem harten Boden lag, versuchte ich panisch herauszufinden, ob Macarius noch lebte oder es doch zu spät war. Bei der Gedanke erschauerte ich und zitterte diesmal noch mehr, während mein Atem unregelmäßig ging.

,,Ist...ist er...", flüsterte ich, doch ich brachte dieses eine Wort nicht heraus, während ich gleichzeitig versuchte meine Tränen zurückzuhalten, die versuchten herauszubrechen.

,,Nein.", hörte ich den Flussmenschen sagen, der immer noch im Wasser war.

Ich atmete erleichtert aus und schaute diesmal Tariq an, der irgendwie erschöpft aussah. Seine nassen pechschwarzen Haare umrahmten sein Gesicht, dass mit blauen Flecken verzehrt war. Seine Hände, die sich am Boden abstützten, ähnelten wie die Füße eines Frosches. Eine dünne durchsichtige Hautschicht war jeweils zwischen sein Fingern und der restliche Hautbereich sah etwas schuppig aus - so wie bei den Fischen. Das war mir bei seiner ersten Verwandlung gar nicht aufgefallen, als er damals mit den Bären im Wasser gekämpft hatte. Meine Blicke wanderten als nächstes in Tariqs Augen. Sie strahlten das Blau heraus, die mich an das Ozean erinnerte. Waren die noch heller geworden?, frage ich mich selber aber fand daraufhin keine Antwort.
Ich wollte etwas sagen und öffnete deshalb leicht den Mund aber schloss es nach einer kurzen Zögerung wieder.

Plötzlich hörte ich neben mir ein lautes Husten und ein scharfes Luft holen, was mich erschreckte. Macarius, der diesmal sich bewegte und sich aus der Seele hustete, versuchte nebenbei seine Lungen mit Luft zu füllen, was nicht ganz klappte. Ich bekam panik und war schnell zur Stelle, in dem ich ihn zur Seite drehte, damit er das Wasser, dass er verschluckt hatte, raus spucken konnte.

,,Schhh...ganz ruhig. Bloß keine Panik.", versuchte ich mit gebrochener Stimme den Archäologen zu beruhigen und klopfte kräftig gegen seinen Rücken.
Er hustet und hustet immer wieder, dass keine schöne Geräusche herausbrachte. Mein ganzer Körper zitterte unkontrolliert, weil ich angst hatte, dass Macarius jeden Augenblick aufhören würden zu atmen und vor meinen Augen erstickte. Diesmal klopfte ich noch doller gegen seinen Rücken und schaute kurz zur Tariq, der immer noch auf der gleichen Stelle war und die ganze Szenerie beobachtet. Ich versuchte mit meinen Blicken seine Aufmerksamkeit zu gewinnen und ihn damit zu signalisieren, dass er mir helfen solle, anstatt ganz ruhig und gelassen die Szene zu beobachten. Doch meine Blicke halfen nicht, denn er machte kein Anstand aus dem Wasser zu klettern und mir dabei zu helfen, Macarius Leben zu retten.

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