⭕Kapitel 14 - Macarius⭕

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Ich wusste nicht wer oder was sich hinter diesen Gebüschen verbarg, doch ich musste auf alles vorbereitet sein - einfach auf alles. Ich krallte das Schwert noch fester mit den Händen und streckte es wackelig vor der Brust, so das die Spitze des Schwertes genau auf den Punkt zeigte, wo das Zischen auch herkam. ,, W..wer ist d..aa?", quietschte meine Stimme wie eine ängstliche Maus, doch als Antwort bekam ich wieder das Zischen. Mein Körper zitterte, als hätte mir jemand eiskaltes Wasser übergegossen. Als das Zischen nun immer mehr und immer lauter wurde, wurde mir bewusst, dass ich gleich meinen Jäger zu Gesicht bekommen würde und dann um mein Leben kämpfen musste. Plötzlich kam der Jäger, wie gedacht, aus den Gebüschen und statt das ein Tier, wie der Bär damals im Dsungel hervortrat, stand diesmal ein junger Mann vor mir, der wie ein Reisender gekleidet war und dazu einen riesen Rucksack auf seinem Rücken trug. Seine Haare waren vorne kurz, doch ein kleiner, dünner, geflochtener Zopf schaute von der Seite raus. Die Blicke des Mannes sahen mich aus einer Mischung aus Schreck und überrascht an, doch gleichzeitig sendeten seine Blicke die Nachricht: Bitte tu mir nichts, ich will dir nichts tun.
,, W..wer sind Sie?", fragte ich ängstlich als ich meine Stimme wieder gefunden hatte, dabei zitterten meine Hände, die das Schwert hielten. Der Unbekannter hielt seine Hände vor der Brust, so als würde ich ihn mit einer Pistole bedrohen und seinen Blicken mich mit bitte nicht schießen anflehte. ,, Ich bin nicht hier um Ärger zu machen. Mein Name ist Macarius, ich bin Archäologe. Bitte nehmen Sie doch die Waffe runter und lassen uns friedlich reden.", flehte er mich an. Ich sah mir den Mann etwas genauer und nach einer Weile, als ich das Gefühl hatte, dass er doch harmlos sein könnte und mir nichts antun wollte, lockerte ich den Griff meiner Hände und ließ langsam das Schwert runtersinken. ,, Ein Archäologe? Untersuchen Sie die Insel etwa?", fragte ich etwas neugierig, während Macarius seine Hände ebenfalls runtersinken ließ und zu nicken begann. ,, Ja, ich untersuche diese Insel schon seit langem. Ich dachte, dass ich hier der einzige Mensch wäre und auf dieser Insel festsitze aber... Gott sei Dank, habe ich doch noch jemanden gefunden.", sagte er mit einem erleichterten Stimme. ,, Festsitzen? Wie meinen Sie das?" Der Archäologe legte seine linke Hand auf seine Schläfe und schüttelte leicht fassungslos den Kopf, wobei er gleichzeitig tief seufzte. ,, Wissen Sie, ich bin schon sehr lange auf dieser Insel. Ich weiss nicht wie lange, vielleicht 3-4 Wochen aber lange genug um fast den Verstand zu verlieren, dabei wollte ich nur einige Forschungen und Entdeckungen auf der Insel durchführen." Wieder schüttelte er den Kopf, dabei schloss er seine Augen. Meine Augen wurden etwas größer, als er gesagt hatte, dass er 3-4 Wochen auf der Insel feststeckte und das sogar allein ohne weitere Menschenseele. ,,Du meine Güte. Wie haben Sie überhaupt diese Tage hier auf dieser Insel überlebt?" Ich sah, dass Macarius irgendwie müde aussah und fügte noch ein ,,wollen Sie sich setzen? Sie sehen müde aus" hinzu. Macarius öffnete seine Augen und erblickte mich, wobei er dann zu nicken begann. Vor dem Lagerfeuer nahm der Archäologe platz und plazierte seine riesen Tasche neben ihm auf dem Boden. ,, Wie ist Ihr Name?", fragte er nach einer kurzen Weile und dabei mich wieder ansah. ,, Ich heiße Kathlyn Nolan.", antwortete ich, während ich ebenfalls auf dem Stein, wo ich vor kurzem noch gesessen hatte, platz nahm.
,, Und was machen Sie hier, allein, auf dieser Insel Kathlyn?" Ich schaute ihn an, dabei spiegelte sich das Feuer in seinen Augen. ,, Ich...ehm...ich bin mit einem Freund auf der Suche.", gab ich kurz und knapp zurück, da ich nicht wusste, ob ich ihm über die heilige Kugel erzählen sollte. Nebenbei wusste ich auch, dass mich Tariq diesmal persönlich an die wilden Tiere übergeben und mir beim Sterben zu sehen würde, wenn ich dem Archäologe darüber erzählen würde. Bei den Gedanke wurde mir kalt und eine leichte Gänsehaut durchfuhr meinen Körper. ,,Auf der Suche?", wiederholt er interessiert, dabei gingen seine Augenbraue in die Höhe. Na toll! Was sollte ich ihn jetzt erzählen? Die Wahrheit? Nein, dass konnte ich nicht, nicht ohne Tariqs Erlaubnis. Erlaubnis? War ich jetzt ganz noch Dicht? Warum sollte ich Tariq um Erlaubnis bitten? Nur, weil er der Prinz von ZoRa war? Nein, dass wollte ich mir selber nicht antun - schließlich war ich die Auserwählte und Rechte hatte ich ebenfalls. ,, Ehhh...ja auf der Suche nach einer Kugel, die hier irgendwo auf der Insel sein soll.", sagte ich und entschied mich diesmal für die Wahrheit. Macarius Augen wurden größer, als er das Wort Kugel gehört hatte und reibte sein Kinn, das mit einer Dreitagebart geschmückt war. ,,Nach einer Kugel also...Sie meinen sicherlich die heilge Kugel, die angeblich von den Meerjungfrauen bewacht wirt." ,,Sie kennen die heilige Kugel?", fragte ich fassungslos und war auch gleichzeitig erstaunt gewesen, dass der Archäologe überhaupt davon etwas wusste, obwohl diese Legende mit den ZoRas was zu tun hatte. Ob er wohl auch die Legenden der ZoRas wusste und gleichzeitig eine Ahnung hatte, dass es sie wirklich gab? ,,Natürlich kenne ich die Legende der heiligen drei Kugeln. Man erzählt, dass vor mehr als Jahrhunderte diese Kugeln von den sogenannten ZoRas bewacht und beschützt wurden, da sie angst hatten, dass das Böse die Macht der drei Kugeln für den Untergang der Welt benutzen und die Erde zu seiner Sklaven machen würde. Du musst wissen, die ZoRas waren ein sehr kleveres und starkes Volk gewesen, die sein Königreich durch die Kugeln beschützt hatten. Man sagt, dass sie eine Mischung aus Fische und Menschen waren. Flussmenschen...ja so nannte man sie ebenfall, da ihre Arten und somit ihre Vorfahren in der Nähe des Flusses entstanden sein sollen." Er wusste also doch von den Legenden der ZoRas. ,,Sie wissen aber eine Menge davon. Sind Sie deshalb auf dieser Insel, um Nachforschungen einzugehen, die mit den ZoRas zu tun haben und um die heilige Kugel zu finden?", fragte ich ihn, während im Hintergrund das Knacken des Feuers zu hören war. Macarius schüttelte den Kopf. ,, Ich wusste nicht Mal, das die Kugel sich hier befinden soll, geschweige denn, überhaupt existiert. Meine Reise und mein Anwesend auf dieser Insel, sind eigentlich die Meerjungfrauen, die sich hier herumtreiben sollen.", gab der Archäologe zu und dabei warf er kleine Holzstücke ins Feuer. ,,Meerjungfrauen? Sie glauben doch nicht, dass sie wirklich existieren. Oder?" Gab es wirklich Meerjungfrauen? Diese Märchenwesen, die man immer als Kind erzählt bekam, damit die Kinder besser einschlafen konnten. Macaruis grinste leicht und sah mich dabei an, als er mir antwortete. ,,Man erzählt sich, dass Menschen, die auf diese Insel gereist sind, nie wieder gefunden worden und nie zurückgekommen sind. Ich habe vieles darüber recherchiert, doch ich konnte nie die Frage Wo sind diese Menschen und was ist aus denen geworden beantworten. Deshalb habe ich beschlossen auf diese Insel zu reisen und die Antwort auf meine Frage zu finden. Um auf deine Frage zurück zu kommen; Ja, ich glaube an Meerjungfrauen." Er glaubte tatsächlich an Meerjungfrauen. Wesen, die eigentlich nicht existieren durften - naja die Flussmenschen durften ebenfalls nicht existieren, doch sie taten es. Ich musste mich noch an diese Märchen - und Fantasiewesen gewöhnen, vielleicht würde ich es, indem ich eine echte, die keine Halluzination war, Meerjungfrau, begegnen würde. ,,Kathlyn?" Die Stimme von Macarius versetzte mich wieder zurück in die Realität. ,,Ja?" ,,Ich möchte Ihnen gerne etwas vorschlagen. Wie wäre es, wenn wir gemeinsam uns auf die Suche machen würden?", fragte er ruhig und dabei lächelte er. Ich runzelte meine Stirn und sah ihn etwas fragend an. ,,Sie meinen auf die Suche nach der heiligen Kugel?" Der Archäologe nickte und grinste mich diesmal an. ,,Ja, ich kenne mich hier etwas aus, da ich fast ein Monat festsitze und dabei genug Zeit hatte, die Insel zu erkundigen." ,,Meinen Sie das ernst? Sie würden uns helfen, die Kugel zu finden?", fragte ich nochmal erstaunt nach und dabei blieb mir mein Mund offen, da ich überrascht auf seine Hilfe war. Wieder nickte er. ,,Ich würde euch sehr gerne bei der Suche helfen, denn da wo die Kugel ist, sind auch die Meerjungfrauen." Er fing an zu lachen, als hätte er einen Witz aufgerissen. Er wollte uns wirklich helfen und das Beste daran war, dass er sich hier auskannte. Ein Lächeln bildete sich auf meinem Mund. Vielleicht konnten wir, Tariq und ich, die Kugel ohne Probleme finden. Tariq. Bei der Gedanke verschwand mein Lächeln, so schnell, wie sie auch gekommen war und Panik machte sich in mir breit. Was, wenn Tariq damit nicht einverstanden wäre? Was, wenn er Macarius verjagen würde und somit auch unsere Chance, die heilige Kugel schnell zu finden vergeuden würde? Macarius bemerkte meine unruhe und fragte besorgt; ,, Kathlyn? Ist alles okay mit Ihen?" Ich sah ihn an und schüttelte langsam meinen Kopf. ,,Tariq, könnte vielleicht nicht wollen, dass Sie uns mit auf die Suchen begleiten." Er hob eine Braue. ,,Tariq? Ist das Ihr Freund?" Ich nickte. ,, Wissen Sie, er ist etwas komisch und so kompliziert. Wenn es ums Hilfe geht, dann ist er ...schräg drauf.", versuchte ich Macarius klar zu machen. ,, Wo ist er jetzt eigentlich? Ich könnte versuchen mit ihm zu reden.", bot er an und als ich antworten wollte, hörte ich genau in dem Moment das Zischen der Gebüsche und sah etwas weiter vor uns Tariq, der in einer Hand zwei gefangene Fische festhielt und Macarius böse erblickte.

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