⭕Kapitel 13- Die Meerjungfrauen Insel⭕

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,,Das ist also die Insel?", fragte ich Henry, den alten Mann, während ich die Insel aus dem Boot beobachtete. Die Insel war nicht allzu groß gwesen aber dennoch mit ihrer halbkreis Form, wirkte sie schon etwas breiter und auch etwas düster. ,,Ja, dass ist die Meerjungfrauen Insel.", bestätigte er meine Frage und lenkte das Boot direkt auf die Insel zu. ,, Von hier sieht die Insel aber gruselig aus.", hörte ich mich selber sagen und Henry grinste. ,, Ihr wolltet ja unbedingt hierher kommen." Da hatte er recht. Wir wollten- nein warte, besser gesagt wir mussten auf die Insel, um die heilige Kugel zu finden die hier irgendwo auf der Insel versteckt sein sollte. Ich hoffte, dass wir die Kugel schnell finden und uns ebenfalls von hier schnell vom Acker machen konnten. Den länger wollte ich auf der Insel zu ungern bleiben, schon gar nicht mit Tariq. Ich sah kurz zu ihm rüber, der immer noch seine Kapuze auf dem Kopf übergezogen hatte und mit verschränkten Armen, vor der Brust, auf die Insel blickte. Was er wohl gerade über diese Insel dachte? Ich hätte ihm genau diese Frage stellen können, doch ich war mir zu 100% tig sicher, dass er mir nicht antworten würde. Er war eben Tariq.

Als wir endlich ganz nah am Insel waren, parkte Henry sein Boot am kleinen Hafen der Insel, die richtig verlassen und etwas unstabil aussah. ,, So, wir sind da. Von hier aus, müsst ihr alleine zurecht kommen.", begann Henry zu sagen und sah uns an. Tariq war der erste, der aus dem Boot ausstieg und seine Umgebung checkte, während ich ebenfalls versuchte vorsichtig aus dem Boot rauszuklettern. ,, Danke Henry, dass sie uns hierher gefahren haben.", sagte ich. ,, Kein Problem Kathlyn. Hier nimmt dies.", er überreichte mir aus dem Boot ein Walky Talky. Ich nahm es an mich und sah ihn dann verwirrt an. ,, Warum geben sie mir das?" ,, Falls, ihr es doch noch schaffen solltet, euch von den Meerjungfrauen fernzuhalten und am leben zu bleiben, kontaktiert mich damit, damit ich euch von hier abholen und zurückfahren kann.", antwortete Henry. Ich schaute wieder auf das Walky Talky und dann wieder auf Henry. ,,Danke Henry. Danke für alles." Er nickte nur und lächelte flüchtlich. ,, Na dann, passt auf euch auf und möge Gott euch am Leben lassen.", sagte er zum Schluss, drehte den Motor wieder auf, winkte mir kurz zu und fuhr raus aufs See.

Möge Gott uns am Leben lassen...

,, Kommst du jetzt?", hörte ich plötzlich Tariq mekern und drehte mich zu ihm um. Er starrte mich genervt an und lief dann ohne weiteres in das Zentrum der Insel. Idiot!

Ich folgte ihn aus einer bestimmten Distanz und nebenbei versuchte ich aufzupassen, um mich nicht an den Ästen zu verheddern. Wieder waren wir mitten im nirgendwo und wieder einmal mussten wir durch den Dsungel hindurch kämpfen. Ich fragte mich, ob ich außer Wälder und Dsungel auch auf andere Orte landen würde, während meiner Reise nach den heiligen drei Kugeln?

Nach langem Wandern, blieb Tariq plötzlich stehen und drehte sich langsam um seine eigene Achse. Ich wusste nicht was er da gerade versuchte zu machen und wozu es gut sein sollte, doch jedenfalls sah es so aus, als würde er die Umgebung damit abchecken. ,, Hier werden wir übers Nacht bleiben und morgen früh aufbrechen.", begann er zu sagen und fing an Holzstücke aus dem Boden zu sammeln. Ich seufzte laut auf und ließ meinen Rucksack auf den Boden plumsen und setzte mich auf ein Stein. Na toll, jetzt sollten wir mitten im Wald unser Lager aufschlagen, obwohl wer weiß, was für Wesen es hier lauerten. Bei der Gedanke, stellten sich meine Nackenhaare auf und ein kurzes Zittern erreichte meinen ganzen Körper. Als Tariq mit voller Hand zurück kam, ging er in die Knie, legte die Holzstücke übereinender, holte aus seiner Hosentasche einen Feuerzeug und zündete die Holzstücke an, wobei das Feuer erst leicht brannte und dann immer größer wurde. Tatiq beobachtete das Feuer kurz, was seine blauen Augen wiederspiegeln ließ und stellte sich dann wieder auf. ,, Ich gehe uns Essen besorgen.", murmelte er und wollte von unserem Lager sich entfernen. Hatte er gesagt, er wolle uns Essen besorgen? Wollte er jagen oder was? Und wenn er jagen wollte, dann hieß es ja, er müsste mich alleine lassen. Alleine, hier in dieser Gegend. Plötzlich brach Panik in mir aus, was mich dazu führte ruckartig aufzustehen und ein lautes Was? zu rufen. Tariq blieb stehen und sah mich fragend an. ,, D..du willst jagen und mich hier alleine lassen?" Er schaute mich wieder genervt an. ,, Hast du ein Problem damit?", fragte er hart. ,, Du..du kannst mich nicht alleine lassen. Was wenn wieder ein Bär auftaucht oder etwas anderes, was halt auf dieser Insel ebenfalls ist?" Wer weiß welche Kreaturen und andere Sachen sich hier aufhielten. Allein die Vorstellung, ihnen begegnen zu können, versetzte mir einen kräftigen Schlag in den Magen. Der Prinz sah mich paar Sekunden an und seufzte ganz laut auf. ,,Dann muss du dich eben verteidigen. ", sagte er matt und drehte sich wieder um, um seinen Weg fortzusetzen. ,, Halt! Tariq!", rief ich hinterher, sodass er wieder stehen blieb und seine Hände an seiner Hüfte stemmte. ,, Was ist Mensch?" Ich lief direkt zu ihm rüber aber blieb bei Distanz. ,, Das kannst du nicht ernst meinen oder? Du willst mich wirklich hier alleine zurücklassen, während mich etwas oderjemand angreifen könnte?", fragte ich ihn entsetzt. Er drehte seinen Kopf etwas zur Seite und betrachtete mich mir seinen blauen Augen, die etwas dunkler wirkten. Ganz langsam, wie in Zeitlupe, zog er aus eines seiner Schwertscheide sein Schwert heraus, während er seine Blicke von mir nicht abwendete und sie mir dann vor die Nase hielt. ,, Hier, damit kannst du dich wehren.", sagte er, gab mir sein Schwert und ging. Mit dem Schwert in der Hand, sah ich Tariq hinterher und konnte es nicht fassen, dass er mich gerade hier ganz alleine zurückließ und mir dann als Schutz sein Schwert gab. Das konnte doch nicht sein. Er konnte mich doch nicht einfach...?Doch konnte er. Er konnte mich hier zurücklassen und zum Jagen aufbrechen. Er war ein Prinz. Er war Tariq. Der Tariq, dass mich am liebsten sterben lassen würde. ,,Denk ja nicht, dass ich es für dich getan habe! Ich habe nur meine Arbeit geleistet. Wenn du nicht die Auserwählte wärst und so wichtig, dann hätte ich dich den Bären überlassen." Seine Worte kamen wie ein Blitzschlag in meine Gedanken und ließ wieder schmerzvolle spuren zurück. Er hasste mich. Er hasste mich. Doch warum? Warum tat er das? Plötzlich fühlte ich mich schwach und krank, so als würden meine Knochen schwerer werden und ich das Gefühl hatte gleich hier und jetzt umzukippen. Ohne weiteres ging ich langsam auf den Stein zu, wo ich vorhin gesessen hatte und setzte mich langsam und vorsichtig darauf. Mein Kopf fing an langsam wehzutun und alles um mich herum wackelte. Tief ein und aus atmen. Tief ein und aus atmen. Ich versuchte mich zu beruhigen und mich zu entspannen, was mir naja am Anfang schwer fiel, doch nach vielen versuchen, wurde ich lockerer und das Schwindelgefühl ließ etwas nach. Mein Rucksack lag neben mir, die ich mir sofort schnappte und versuchte meine Trinkflasche zu finden. Mit der Trinkflasche in der Hand trank ich etwas daraus, da ich erhoffte, dass mir dadurch besser gehen würde. Ich trank noch etwas davon und hörte plötzlich ein Zischen. Das Wasser blieb mir fast am Hals stecken und begann vor Panik zu husten.

Nicht schon wieder, dachte ich, nahm das Schwert von Tariq in die Hände und wartete angriffbereit auf das Etwas hinter den Gebüschen.

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