Ich spürte wie ich in die Tiefe gezogen wurde. Panik breitete sich in meinem ganzen Körper aus und brachte es außer Kontrolle. Meine Arme und Beine kämpften sich blind durch die Gegend in der Hoffnung dieses Etwas in der Dunkeheit treffen zu können, das mich festhielt. Jedoch wurde ich immer weiter nach unten gezogen. Mich zu befreien schien in diesem Moment unmöglich.
Ich öffnete ganz leicht meine Augen, die ich aus Angst fest zusammen gekniffen hatte. Im Wasser war es leicht dunkel aber je weiter ich nach unten sank, umso dunkler wurde meine Umgebung. Meine Augen suchte die Gegend ab während ich versuchte die Luft in meine Lungen noch zu halten. Mir würde sehr bald die Luft ausgehen und diesmal würde ich wirklich ertrinken.
Plötzlich wurde der Druck an meinem Bein fester. Mein Kopf schoss direkt nach unten und dann erkannte ich endlich die Ursache dafür.
Eine Meerjungfrau hatte sich mein Bein gekrallt und grinste mich bösartig an, als sich unsere Blicke trafen. Egal wie harmlos und wunderschön diese Wesen doch aussahen, sie waren hinterhältig und skupellos.
Wer weiß wie viele Menschenleben sie im gewissen hatten und wenn ich nichts unternahm, würde ich ebenfalls dazu gehören.
Ich versuchte mit mein anderen freien Bein kräftig Schwung zu nehmen, um die Meerjungfrau zu treffen, damit ich endlich wieder nach oben auftauchen konnte. Jedoch war dies unter Wasser schwer umzusetzen.
Mein erster Versuch ging völlig daneben, da die Meerjungfrau es mein Vorhaben bemerkt haben musste und wich geschickt meinen Tritt aus.
Ich sah wie sie den Kopf enttäuschend schüttelte und urplötzlich zog sie mich diesmal so stark nach unten, sodass wir nun auf der gleichen Augenhöhe waren. Diesmal hielt sie mich an den Armen fest und drückte ihre scharfen Nägel tief in meine Haut.Das Bedürfnis vor Schreck laut los zu schreien, erstickte ich noch in letzter Sekunde. Ich musste meine letzte kostbare Luft behalten, um das Ganze hier überstehen zu können. Doch es war nicht leicht.
Die Meerjungfrau lächelte mich immer noch amüsierend an. Am liebsten hätte ich ihr Grinsen wegpoliert. Es ärgerte mich höllisch so hilflos zu sein und nichts dagegen machen zu können.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich immer noch die Meerjungfrau an und urplötzlich verschwand das Grinsen, was ihr schmales, wunderschönes Gesicht schmückte. Statt dessen formte sie ihr Gesicht zu einer ernsten Miene und ihre eigentlichen wunderschönen Augen strahlten plötzlich förmlich den Tod. Das bedeutete niemals etwas Gutes, dachte ich und behielt auch recht.
Die Meerjungfrau veränderte sich.
Das was man vorher als wunderschön bezeichnet hatte verwandelte sich schlagartig in ein veraltertest, hässliches monsterartiges Ding.Vor schreck verlor ich diesmal völlig die Kontrolle über meine noch übrig gebliebene Luft und kämpfte nun, ohne Sauerstoff, um mein Leben.
Ich werde ster-
Doch bevor ich meine Gedanken zu Ende führen konnte, ertönte ein schmerzvolles Geschrei, das kaum zum Aushalten war. Es war die Meerjungfrau.
Die Ursache konnte ich ganz leicht verschwommen erkennen. Aus ihrem schmalen Bauch schaute eine messerscharfe Spitze eines Schwertes heraus. Eine eklige dunklere säurenartige Flüssigkeit floss heraus und vermischte sich mit dem Wasser.
Als das Schwert dann wieder rausgezogen wurde, wurde die Blutung stärker. Die hell leuchtende Augen der Meerjungfrau erlosch und wurde komplett schwarz. Die Hände des toten Wesens ließen meine Arme los. Ihr zierlicher Körper neigte zur Seite und sank ganz langsam nach unten in die Tiefe.
Meine Augen beobachteten das grausame Geschehen und ich bemerkten recht spät, dass sich ein Arme um meine Taille umfasst hatte und mit mir an die Wasseroberfläche schwam. Ich bekam wieder Panik, dachte es sei eine weitere Meerjungfrau, die mich diesmal wirklich in den Tod schicken wollte. Mit meiner letzten Kraft versuchte ich krampfartig mich zu wehren und freizukommen.
Langsam wurde es schwarz vor meinen Augen, ein Zeichen zu baldigen Bewusstlosigkeit oder noch schlimmer - mein Tod.
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ZoRa
Fantasy[In Bearbeitung] ~Drei heilige Kugeln und eine Auserwählte~ Als die junge Studentin Kathlyn zum ersten Mal in den "Verlorene Wälder" geht, betretet sie auch gleichzeitig in das Reich der ZoRas. Ein Reich voller Legenden und Flussmenschen. Eines davo...