A good advise?

1.2K 72 3
                                    



Wir saßen uns immer noch schweigend gegenüber. Ich vergrub meinen Kopf in den Händen und murmelte traurig „Oh Sara."

„Ist es schlimm für dich das ich da über deinen Vater jetzt weiß", brach Oliver zögernd das Schweigen.
„Ja, nein.... vielleicht", ich konnte mich echt nicht entscheiden. Eigentlich wollte ich es ja niemandem erzählen, aber andererseits tat es gut das es jemand wusste, auch wen Oliver Queen diese Person war. „Ich denke wir sind Quitt. Ich kenne dein Geheimnis, du meins und wir werden mit niemanden darüber reden", schlug er vor. „Wow, so hatte ich das noch gar nie gesehen", meinte ich und plötzlich fiel mir was ein. Jetzt hatte ich auch eine Erklärung für die komischen Blicke die er mir immer zugeworfen hatte, vor allem auf meine Narben/Wunden.
„Aber wie denkst du wird das jetzt laufen?", fing ich an ,"du rennst weiter in der Stadt herum und bringst Menschen um und ich halte meine Klappe und beachte es gar nicht?"
„Ja, eigentlich hatte ich es so eingeplant", meinte er nur dazu. „Oliver, du kannst das nicht machen. So viele Menschen sind gestorben. Vielleicht Elternteile oder Geschwister", erwiderte ich sanfter als ich es eigentlich vorhatte. „Ja,das kann schon sein und mir gefällt es auch nicht aber keiner hat sie gezwungen das zu tun was sie tun. Sie haben selbst Familien zerrissen, Geld gestohlen, Menschen umgebracht und betrogen. Die Stadt ist verseucht und nur so kann ich sie heilen", erklärte er aufgebracht und stand von dem Stuhl auf. Ohne ein weiteres Wort lief er zu seinem Computer und drehte mir den Rücken zu.
Auf eine komische Weise, verstand ich ihn sogar. Diese Stadt würde bald zusammenbrechen. „Trotzdem gibt es dir nicht das Recht zu entscheiden ob Menschen leben oder sterben müssen", erwiderte ich. „So geht das nicht", meinte er, drehte sich um und zeigte aufgebracht mit dem Zeigefinger auf mich während es sprach. „Du kannst nicht hier herkommen und einfach alles umkrempeln! Ich weiß was ich hier tue und ich weiß auch das es das Richtige ist. Du musst nicht mitmachen oder so, du musst es einfach nur akzeptieren und dann dein Leben weiter so meistern wie bisher."
Ich war einen Moment sprachlos. Wow, wenn er das so wollte, würde es so sein. Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und lief nach Hause.

Wütend saß ich auf meinem Bett. Er hätte auch dankbar sein können. Ich hätte wirklich sofort zur Polizei rennen können. Und dann noch sauer auf mich sein, weil ich nicht verstehe wieso er Menschen tötet. Wer ist hier der verkehrte. Ich sicher nicht.
Obwohl ich so in Rage war sagte eine kleine dumme Stimme in meinem Inneren „Du weißt das es nicht ganz verkehrt ist, dass er diese Menschen getötet hat. Sie waren alle böse."
Okay, alleine hier rum sitzen würde nichts bringen. Ich stand von dem Bett auf, griff nach meiner Jacke und lief raus in die Nacht.

Ich lief in Big Belly Bürger rein und sah mich einmal um. Es waren nicht viele Personen da, weil es schon ziemlich dunkel war. Nur eine Person fing meinen Blick. An einem der Tische saß Diggel. Zwar mit dem Rücken zu mir gewandt aber ich erkannte ihn. Ich lief zu ihm und setzte mich ihm gegenüber. Er schien ein bisschen überrascht über die Tatsache das ich da saß. Wieso auch nicht, wir hatten bis jetzt nur einmal miteinander gesprochen. „Hey", meinte ich grinsend. „Hey", erwiderte er ziemlich verwirrt. Jetzt weil ich ihm genau gegenüber saß, konnte ich auch den Verband sehen den er trug. „Was ist nur mit ihnen passiert?" meinte ich deutete darauf. „Ach, ein Arbeitsunfall, nichts ernstes", erklärte er kurz. Sah aber schlimmer aus, dachte ich sprach es aber nicht aus.
„Und, wieso sitzen sie hier ganz alleine ?", fragte ich ihn. „Ich hab ne menge Dinge über die ich nachdenken muss und dieser Ort hilft mir immer." Verständnisvoll nickte ich. „Ich weiß wie sie sich fühlen, mein Kopf füllt sich auch so an als würde er explodieren."
„Wieso das den?", fragte er mich interessiert. „Schwer zu erklären", meinte ich. „Vielleicht kann ich ihnen helfen." Ich sah ihn einen Moment lang an bis ich beschloss mit ihm über mein „Problem" zu reden. Er wirkte irgendwie vertrauensvoll Ich würde ihm nicht alles erzählen, natürlich nicht aber vielleicht die Sache ein bisschen umformulieren.
„Okay, sagen wir es so.... Ich habe etwas erfahren. Etwas das eigentlich schrecklich und grausam ist. Mein Kopf schreit auch die ganze Zeit das es das ist aber irgendwie sagt mein Bauch nicht das gleiche. Ich fühle mich so als ob es falsch wäre es so schnell zu verurteilen", erklärte ich ihm. Ich wusste nicht ob er verstand was ich meinte und das meiste was ich so erzählte war bestimmt zusammenhangslos. Ihr hörte sich alles an und überlegte wie es aussieht. „Also ich kann dir nicht sagen was du zu tun hast, weil du das für dich entscheiden musst. Aber bei mir ist es so das mein Bauchgefühl meistens richtig ist. Den Kopf kann man überlisten aber nicht das Gefühl", war seine Antwort darauf. Ich war ein bisschen überrascht. Ich hätte nie gedacht das er so weiße Ratschläge geben könnte. Aber irgendwie hörte es sich auch so an als ob er aus Erfahrung sprechen würde... Dass war aber seine Sache und ich wollte ihn danach auch nicht fragen.
„Hätte ich gewusst das sie so gute Ratschläge geben wäre ich schon früher hier gewesen", meinte ich grinsend.
Er lächelte mich auch leicht an und meinte „Ich weiß auch so oft nicht was ich tun soll. Ratschläge und Leute die einem Helfen sind immer gut."
Da hatte er Recht. „Warum haben sie eigentlich bei Oliver gekündigt?", fragte ich ihn um ein neues Thema anzufangen. „Sagen wir es so, Oliver Queen war nicht grade mein Liebling."
Nach dieser Aussage musste ich leicht grinsen „Ich verstehe was sie meinen." „Aber wieso wissen sie davon", fragte er mich interessiert. „Ich war gestern bei den Queens als Gast zum Mittagessen eingeladen", meinte ich. Als ich seinen verwirrten Blick sah erklärte ich „Ich hab doch Mr. Steel aus dem Weg gestoßen als der Schütze angegriffen hat", erklärte ich kurz. Ich wollte nicht das was ich getan hatte rumposauen um Anerkennung zu kriegen. Ich erzählte es ihm rein informativ. „Achso stimmt ja.... Wieso haben sie eigentlich ihr Leben aufs Spiel gesetzt?"
„Aufs Spiel gesetzt klingt so Superhelden mäßig", meinte ich lachend , „sagen wir, ich bin ein Risiko eingegangen.... Ich hab das getan, weil ich nicht viel zu verlieren habe." Er sah mich zwar verwirrt an und wollte wahrscheinlich fragen wieso, tat es aber nicht. Und dafür war ich ihm sehr dankbar. Ich wollte nicht über dieses Thema reden. Hatte ich heute schon genug getan.
„Okay, danke Diggel. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder", verabschiedete ich mich als ich aufstand und aus dem Restaurant raus lief. Ich wusste nicht, ob das was ich tun wollte überhaupt das richtige war... obwohl in meinem Kopf alles Signal schlägt drängt mein Bauchgefühl mich voran.

Blue Knife (Arrow FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt