Kissenschlacht

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Die nächsten Tagen verliefen eher normal. Da ich mich noch erholen musste, blieb ich die meiste Zeit zu Hause und lernte für die Uni.
Zwei Wochen nach dem Unfall fühlte ich mich aber schon viel besser, hatte kaum noch Kopfschmerzen und die Wunde war auch recht gut verheilt.
Heute fuhr ich nochmal ins Krankenhaus zur Kontrolle, dann durfte ich auch wieder Sport machen.
Auf dem Heimweg hielt ich in einem Café und trank einen Kaffee. Es regnete schon den ganzen Tag aber irgendwie fand ich es gemütlich. Vor allem hatte ich seit der Sache mit dem Konzert, bis auf jetzt, nicht ein einziges Mal an ihn gedacht. Nur jetzt, weil mir auffiel, dass wir in diesem Café unser erstes Date hatten.
Ich musste ein paar Tränen herunter schlucken. Aber ich hatte beschlossen ihn hinter mir zu lassen und einfach nach vorn zu sehen. Und das war auf jeden Fall die Band und der Song.
Als ich heim fuhr dachte ich nochmal über ihn nach aber verschob den Gedanken schnell in meinen Hinterkopf.
Zu Hause angekommen rief ich Michi nochmal an um ihn zu fragen wann es losgehen sollte, da ich mich wieder fit fühlte? konnte ich voll durchstarten.
Er meinte, dass er mich morgen um acht abholen würde, wenn es in Ordnung wäre und wir in eines der Tonstudios fahren würden und anfangen würden den Song aufzunehmen.
"Klar gern. Ich freu mich!"
"Ich mich auch!"

Am nächsten Morgen stand er pünktlich um acht vor meiner Haustür. Ich öffnete sie. Er lächelte mich an, ich lächelte zurück.
"Okey let's go würde ich sagen oder bist du noch nicht so weit?"
"Doch, doch", erwiderte ich, "ich hol mir noch schnell meine Tasche!"
Ich trug ein hellblaues Top, darüber eine Sweatjacke, normale Jeans und meine Turnschuhe.
Er trug einen schwarzen Pulli, schwarzen Hosen und weiße Sneaker.
Ganz wie ein Gentleman öffnete er mir die Tür von seinem kleinen Mercedes Cabrio, ich stieg ein und begutachtete das teure Auto.
"Wow, schickes Auto!"
"Ist nicht meins, ist von Thomas. Ich fahre damit nur, wenn ich hier in Stuttgart bin. Er joggt lieber überall hin", sagte er grinsend.
Ich musste lachen. Irgendwie hatte er was, was mich ihn einfach sympathisch finden ließ.
Nach ca 20 Minuten Fahrt waren wir da. Eine kleine 'Villa' in mitten von nichts.
Michi öffnete mir wieder die Tür und führte mich ins Haus hinein. Die anderen waren schon da. Freudig begrüßten Sie uns. Alle nahmen mich in den Arm als würde ich schon ewig dazu gehören. Ich war anfangs etwas angespannt aber mit der Zeit gefiel es mir hier immer besser.
"Willst du was trinken?", fragte Smudo.
"Ja gerne, ein Wasser bitte."
"Kannste fangen?", rief er nur noch und schon flog eine Wasserflasche auf mich zu. Im letzten Moment konnte ich sie fangen:"Ich bin nicht so die sportlich Begabte", lachte ich.
Alle lachten, es war lustig hier zu sein. Ich glaube ich hätte mir sowas in meinen verrücktesten Träumen nicht ausmalen können, dass ich mal mit dem vieren zusammen ein Lied aufnehme. Irgendwie absurd, aber auch cool.
"Oke wollen wir anfangen?", fragte Thomas.
"Nur so zur Info, ich habe sowas noch nie gemacht also müsst ihr mich genau einweisen. Will ja nichts falsch machen."
"Ach wenn Smudo das schafft, dann schaffst du das auch", lachte Michi.
Dann sah ich ein Kissen durch den Raum fliegen, ausgehend von Smudo genau ich Richtung Michi.
Daraus entstand eine Kissenschlacht, die es in sich hatte, die Kissen flogen durch die Gegend, als gäbe es kein Morgen. Ich warf Smudo eins zu, der zu Andy, der zu Thomas. Hin und her. Alle Kissen flogen durch die Gegend.
Ich konnte nicht mehr vor Lachen und lag am Boden. Ein paar der Kissen waren kaputt gegangen, weswegen überall Federn rumlagen.
Michi legte seine Arme an meinen Rücken und meine Kniekehlen und trug mich ein Stück, dann schmiss er mich in einen Riesen Berg Federn, so dass ich nichts mehr sah außer weiß.
"Ich glaube so kommen wir nie zum aufnehmen", rief Andy in die Menge.
Alle hielten kurz inne, dann fingen wir an zu lachen und betrachteten das Chaos.

Plötzlich LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt