Kapitel 2

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"Ehmm... Aishwarya und du?"

"Ichbin Mert. Ich bin Austauschschüler aus der Türkei."

"Esfreut mich dich kennen zu lernen Mert. Falls du mal Hilfe brauchensolltest, zögere nicht mich zu fragen."

"Dasist nett von dir und passt auch perfekt, denn es wäre total toll vondir, wenn du noch nichts für heute geplant hast."

"Eigentlichnicht. Was denn?"

"Ichbin ja praktisch neu hier und kenne noch niemanden so wirklich undich würde mich wirklich freuen, wenn du mir später vielleicht dieStadt zeigen könntest."

"Vonmir aus, können wir auch jetzt schon gehen, weil ich nichts weitervorhabe.", bot ich ihm an, weil ich nicht nach Hause zu meinerMom wollte. Desto weniger ich sie sehe, desto weniger tut es weh,wenn sie wieder weg ist.

"Super,warte nur ne Minute, ich muss was im Sekretariat abgeben." sagteer und verschwand im Lehrerzimmer.

Waswar denn das gerade? Ich renne diesen super heißen neuen Typen umund er will sich mit mir anfreunden? Kurze Zeit später kam er auchschon aus dem Sekretariat.

"Wollenwir los?" fragte er und lächelte mich an und mein Gott selbstsein lächeln ist abgöttisch und steckt richtig an.

"Naklar!"

Wirverließen zusammen das Schulgebäude und er stieg in einen BentleyContinental GT in schwarz. HOT!!!!!

"Daskann nicht dein Ernst sein. Darfst du überhaupt schon Auto fahren?"

"Hey,ich bin schon 19 und habe schon lange einen Führerschein! Das Autowar ein Lebenstraum und hat meine gesamten Ersparnisse undGeburtstagsgelder der nächsten 10 Jahre gekostet."

"Ichbeneide dich gerade so mega."

Erlachte während er mir Gentleman like die Beifahrertür aufhielt. Ichstieg ein und als er ebenfalls drin war, fuhren wir los.

DerWagen kam in der Einkaufsmeile zum stehen und ich zeigte ihm so diewichtigsten Läden, die er zum leben braucht und dann noch so dieOrte, wo sich die Leute in unserem Alter normalerweise aufhielten. Dadie ganze Insel nicht übertrieben groß war, schafften wir praktischalles in einem Tag. Wir liefen am Ende unserer Besichtigungstour nochetwas am Strand herum.

"Dumusst wissen, dass Heringsdorf bekannt für ihre Seebrücke ist. Miteiner Länge von 508 Metern ist sie nämlich die längste von ganzDeutschland."

"Dasist gut zu wissen." sagte er sarkastisch und ich liebe seinentotal niedlichen Akzent. Alles in einem ist dieser Typ ein Augen undOhren Orgasmus und solche Typen haben es meist nicht im Bett drauf,denn sie versuchen ihre Unfähigkeit im Bett mir allem anderen zuKompensieren. Ich war aber willig es zu versuchen weil er mich echtumhaut.

"Dürfteich die Dame denn als Dankeschön für diese wunderbare Führung indieses seriöse Lokal einladen?" fragte er und zeigte auf dieHütte, die beinahe am ende des Stegs stand.

"Mitdem größten vergnügen mein werter Herr." Ich versuchtekrampfhaft nicht zu lachen, was mir auch gelang. Wir setzten uns aneinen Zweiertisch und ich bestellte auf seinen Wunsch hin, denn erkannte nicht wirklich viele Deutsche speisen und damit er sich darangewöhnt, bestellte ich zunächst normale Schnitzel mit Kartoffelbreimit Pommes.

Nachkurzer Zeit, begann die Stille unangenehm zu werden, weswegen ichmeinen Mut zusammen nahm und ihm die Frage stellte, die mich Gradbeschäftigte.

"Woherhast du eigentlich gelernt so gut Deutsch zu sprechen?"

"Ichhabe es schon von klein auf gelernt, da mein Vater hier lebt. MeineMutter und ich haben jedoch keine Erlaubnis bekommen, nachDeutschland zu kommen. Ich konnte nur an diesem Austausch teilnehmen,weil sich mein Lehrer für mich stark eingesetzt hat."

"Das mit deiner Familie tut mir leid. Ich weiß, wie es ist, wenn ein Elternteil nicht bei einem ist. Ich könnte das nicht, jemanden wieder aufzugeben wenn man sich an ihn gewöhnt hat."

"Naja, es geht eigentlich, weil ich mich immer auf die Tage freue, an denen mein Vater uns besucht."

"Das ist doch sicher trotzdem mist."

"Genug jetzt von meinem Leben, erzähl mir mal etwas von dir."

"Da gibt es an sich nichts zu erzählen. Meine Eltern sind beides Inder, ich bin Einzelkind, habe weder direkte Verwandten, Großeltern, noch besonders viele Freunde."

"Wie kommt es, dass so ein hübsches und sympatisches Mädchen wie du nicht viele Freunde hat?"

"Bin vorher nicht mit Tussen und Zicken klar gekommen." antwortete ich und zuckte mit den schultern.

Er lachte ein wenig, bis er seine nächste Frage stellte :"Und wie sieht es Beziehungstechnisch bei dir aus? Gibt es einen glücklichen Jungen in deinem Leben?"

"Nein, nicht wirklich." meinte ich, musste aber bei dem Gedanken an Ibo lächeln. Immer wenn ich an ihn denke, kribbelt es leicht in meinem Magen. Seit dem ersten Tag und wahrscheinlich für immer, wenn die Intelligenten guten Männer hier wirklich ausgestorben sind.

"Verschwendung."

"Was?"

"Ich dachte die Männer prügeln sich um dich."

"Hahaha gar nicht. Wie steht es denn bei dir?"

"Ich bin gerne direkt also lege ich mal die Karten auf den Tisch. Ich bin der Typ fürs rein Körperliche. Ich habe schon lange die suche nach der einzig wahren liebe, die einem alles was man braucht im leben bieten kann. Ich bin so das was man einen Player nennt."

"Wir sind uns ähnlicher als du dir nur vorstellen kannst. Ich interessiere mich auch nur für Körperliches, der Rest führt nur zu Problemen. Aber auf keinen Fall etwas mit Freunden anfangen und generell nicht so lange weil sonst geklammert wird."

Die Kellnerin kam daraufhin mit unserem Essen, so dass wir die Nahrung zu uns nahmen. Wir hatten wirklich viel Spaß noch an dem Tag und wir lernten uns gut kennen. So gegen 20 Uhr brachte er mich nach Hause und verabschiedete sich lachend mit einem freundschaftlichen Wangenkuss von mir. Ich ging direkt in mein Zimmer und surfte ein wenig im Internet während ich mit Ibo schrieb und legte mich relativ früh schlafen.


The exchange studentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt