Kapitel 8

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"DAS WAR DER HAMMER!", freute sich Ben und umarmte uns alle hinter der Bühne. Ich war völlig verschwitzt und wollte einfach nur noch baden, duschen, ins Bett und schlafen. "Oh ja, ganz besonders Sophia war einzigartig. Sie lieben dich, Kleine.", grinste Michbeck mich an. Danny rief uns zu einem großen Raum auf dem Flur, wo die Umkleideräume, Proberäume, etc. sind. "Kommt schon, die Kästen sind ziemlich schwer!", rief er hilflos. Timur schreitete zur Tat. Er lief wie ein Held auf den blonden Danny zu, hob beide Bierkästen hoch und verschwand damit im großen Freizeitraum. Ben ging vor, ich folgte dem großen Capträger. "Mein Gott." Meine Augen fielen mir fast aus dem Kopf. An den Wänden hingen Gerlanden, viel Alkohol war da, viele Kissen, viel zum kuscheln. Danny kam zuerst auf mich zu. "Alles gute zum Geburtstag, Kleine Mrs. Griffey.", grinste er und schenkte mir sogar einen Kuss auf die Wange. "Wir sind so stolz dich in unserer Band zu haben." Verdammt, was war los? Sie erinnerten sich wirklich an meinen Geburtstag? Verdammt, sie waren eine bessere Familie als meine leiblichen Eltern. Mir stiegen Tränen in die Augen, als Michbeck zu mir kam, mit einem Geschenk. Er umarmte mich, küsste mich auf die Stirn und überreichte mir das eingepackte Geschenk. "Alles Gute, meine Kleine.", lächelte er schüchtern. "Danke.", schniefte ich mit einem Lächeln im Gesicht. Sofort packte ich es aus und fiel Michbeck um den Hals. Es war ein Tshirt, ein Fan Tshirt. Alle aus der Crew waren drauf, sogar ich. "Das ist das erste Exemplar.", grinste er. Mir fehlten echt die Worte. Timur kam, er schenkte mir eine minutenlange Umarmung und sagte, dass er froh sei, dass ich hier war. Er gab mir eine Flasche meines Lieblingsbieres in die Hand und gratulierte natürlich brav. Und dann kam mein Idol. Ben. Ich liebte seine rauchige Stimme, auch, wenn sie nicht so verraucht klang, als er sprach. "Alles gute zum 17. Sophia.", grinste er und umarmte mich lange. Es war so liebevoll, als würde Ben zu meiner Familie gehören. "Danke.", schluchzte ich an sein Ohr und drückte ihn fest an ihn mich. "Du bist wie ein großer Bruder für mich, danke, Ben.", lächelte ich mit Tränen in den Augen. "Ah, nicht weinen.", lächelte Ben und wischte mir die Tränen weg. "Alles wird perfekt." - "Oh Gott.", grinste ich und konnte mein Glück kaum fassen. "Du bist auch wie ne kleine Schwester für mich."

Wenn ich doch nur früher wüsste, was er damit gemeint hätte. 

Die ganze Nacht tranken wir ausgiebig, feierten mit lauter Musik von Oasis und Green Day, bis Danny der erste war, der einschlief. Anstatt ihn in Ruhe zu lassen, kam Michbeck auf die Idee, ihn anzumalen und raus zu tragen. Ich bekam die tollste Aufgabe. Kichernd und halb betrunken kritzelte ich sein Gesicht mit Edding voll. Timur konnte sich gar nicht einkriegen vor lachen, also brachten Ben und Michbeck den schlafenden Danny vor die Tür. "Gut gemacht.", grinste mich Timur an und wir stießen mit unserem fünften Bier zusammen an.

Es war fast sieben Uhr morgens. Ich war die einzige, die durchgemacht hatte. Die Jungs schliefen zusammen auf dem Haufen von Kissen und kuschelten sich süß aneinander. Ich wünschte, ich hätte noch mein Handy. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich das Shirt anhatte, was Michbeck mir geschenkt hatte. Das war nun mein Lieblingsshirt. Dabei war es gar nicht mal so schlecht, außer, wie ich darauf aussah. Ich grinste über beide Ohren, das sah aus, als würde ich mich beim Zahnarzt quälen. 

Leise schlich ich mich nach draußen. Es war noch dunkel, denn endlich war meine Lieblingsjahreszeit angebrochen: Herbst. Fast stolperte ich über den schlafenden Danny. Er musste verdammt viel getrunken haben, um den Kater immer noch ausschlafen zu müssen. 

Ich sah mich müde um, wollte mir eigentlich eine rauchen. Ja, ich hatte mir seit wenigen Tagen angewöhnt zu rauchen. Aber nicht oft, nur, wenn ich etwas Stress abbauen musste. Die Jungs hatten mir nie eine Kippe angeboten, was ich gut fand. Nein, sie wurden mir auf die Bühne geworfen, da hörte ich den Fan noch rufen, damit sähe ich noch schärfer aus. Vielleicht hatte er auch Recht. Rauchen war zwar ungesund, aber jeder stirbt. Rauchste, stirbste, rauchste nicht, stribste auch. 

Gerade nahm ich meinen dritten Zug der Markenzigarette, da sah ich rote Haare um die Ecke huschen. Ohne zu zögern hüpfte ich über Danny und versuchte der roten Frisur zu folgen. Als ich anfing zu sprinten, merkte ich, dass der Alkohol immer noch nicht vollkommen verschwunden war. Ich kam der Person immer näher und nun fiel es mir wieder ein, es war das Mädchen, was mich auf dem Konzert so verrückt machte. Sie bemerkte meine Schritte und wurde immer schneller. "Ey, w-warte, ich kann nicht so schnell, ich hab..", lallte ich etwas zu schnell, was ich ganz lustig fand und lachte. Meine Stimme erinnerte mich an ein Mädchen aus meiner Lieblingscartoon Serie. Sie war ständig besoffen, hatte aber Spaß am Leben, nachdem sie das hinter sich gelassen hatte, was sie kaputt machte. Ich hörte mich genau wie sie an, wenn sie kurz davor war, Dummheiten zu tun. Plötzlich drehte sich das bildschöne Mädchen um. Ihre blauen Augen strahlten mich an, weswegen ich sofort stehen blieb. "Sophia.", hörte ich ihre zarte Stimme, die genau zu ihr passte. Sie kam langsam näher, dachte ich zumindest. Mit viel Alkohol im Blut kam alles mal näher, mal ging es weiter weg, mal sprang jemand in den Himmel und manche verschwanden im Erdboden. "Woher weißt du, wi-wie ich heiße?", grinste ich sie spaßig an. War sie Hellseherin? Auf einmal stand sie genau vor mir und drückte mich gegen die Wand, indem sie ihre Hände neben meinem Gesicht an der Wand abstützte. "Du warst gestern auf der Bühne, bby.", hauchte sie sanft an meine Lippen und sah mir dabei verführerisch in die Augen. Sie kam noch etwas näher, legte eine Hand auf meine Wange und legte ihr rechtes Bein an meiner Hüfte ab. "Küss mich.", hauchte sie schwach grinsend weiter. Ich war total verwirrt. War der Alkohol dran schuld oder wieso fand ich dieses Mädchen total heiß? "Nichts lieber als das.", flüsterte ich, legte meine Arme um ihren Hals, zog sie ganz nah an mich heran und legte meine Lippen auf ihre.

Auf und davon {Casper Story} ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt