Pferdeleben

Josephine

Ich weiß was meine Mutter will. Sie will dass wir eine normale Familie sind, die zusammen frühstückt. Aber das geht bei uns nicht. Es geht einfach nicht weil immer etwas dazwischen kommt.

„Mom, kannst du mich zur Schule fahren?" fragte ich und humpelte zur Tür um meine Tasche zu holen. Mom sprang sofort auf. Ein Vorteil hat meine Verletzung. Ich muss nicht Fahrrad fahren. Während Lara mit dem Rad fuhr, Lukas mit seinem Motorrad. Fährt Mom Leonie und mich zur Schule. Bequem.

Im Auto schaut Leonie dauernd auf mein Handy um zu schauen mit wem ich schreibe. Als ob es sie etwas angeht. „Leo, lass das." Sagte ich. „mit wem schreibst du?" fragte sie. „unwichtig." Sagte ich und hielt das Handy so dass sie nicht mehr drauf schauen kann.

Mom Setzte mich als erstes ab und ich humpelte in die Schule. Das erste mal mit krücken in der Schule, na toll. „Josi." Hörte ich jemanden schreien. Benny. Na toll. Benny kam auf mich zu und musterte mich, verkniff sich aber eine Bemerkung. „wo ist dein Bruder?" fragte Benny. Wieso soll ich das wissen? „auf dem weg." Sagte ich nur und humpelte vorbei, ich kam immer noch nicht super gut mit dem Krücken zurecht. Ich wollte gerade den Pausenhof betreten und in die Schule gehen als ich ein bekanntes Auto sah. Der Lieferwagen. Ich konnte nicht anders- es war vielleicht etwas unklug mit Krücken zu beschatten aber ich musste es wissen. Wieso ist der hier. Der Lieferwagen stand gegenüber der Schule am Zeitschriftenladen wo viele Schüler sich vor der Schule noch Kippen, Zeitschriften oder Kaugummi holten. Ich humpelte ebenfalls in den Laden aber mein Blick ruhte auf den Mann der vor einem Regal stand und irgendwas bestimmtes suchte.

In einer Ecke kicherten Mädchen aus der Unterstufe, bestimmt irgendein klatsch aus einer Zeitung. Ich ging in die Hocke und Tat so als würde ich diese Zeitung total interessant finden- tat ich nicht- ich hasse Zeitungen und Zeitschriften, da stehen nur lügen drin und Zeitungen sind seit dem Internet total unnötig geworden, man weiß doch eh schon alles. Ich hatte den Mann die gesamte Zeit im Blick. Als erste sah er sich eine Frauenzeitschrift an und dann ging er rüber zu Tierzeitschriften, merkwürdig. Wie ein Tierfreund sieht er nicht aus. Er nahm sein Handy und fing an zu telefonieren. Da ging die Ladentür auf und ich sah Lukas in der Tür stehen.