1.Kapitel

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Venice (PoV)

Nacht. 23:30 Uhr. Wir sind alleine. "Mom komm jetzt!", schrie ich durch den Flur. Warum brauchte sie jetzt so lange? Ungeduldig trat ich von einem Fuß auf den anderen. "Schatz das können wir nicht machen. Er wird uns finden!", sagte sie in der Hoffnung ich würde meine Meinung ändern, aber das tat ich nicht. Niemals. "Wenn wir hier bleiben wird es auch nicht besser!",ich krallte sie an beiden Armen,"Er wird uns weiter schlagen und immer weiter!". Genau auf diesen Moment habe ich so lange gewartet. Endlich frei zu sein, das ist es was ich, was wir, wollten. Ich packte die Tasche, in die wir all unsere nötigsten Sachen und Geld reingepackt hatten, und zog sie zum Balkon. "Und was ist wenn er uns findet? Dann wird er uns verprügeln bis zum geht nicht mehr. Lass uns doch einfach hier bleiben. Wir versuchen ihm einfach aus dem Weg zu gehen. Du bleibst einfach tagsüber bei Freunden und ich suche mir einen Job, egal ob er das will oder nicht." "Und du denkst damit wäre er einverstanden? Genau aus diesem Grund würde er dich komplett verprügeln, Mom. Lass uns jetzt bitte hier eg. Ich kann es nicht länger mit ansehen, wie er dich schlägt. Kommst du denn damit klar, wenn er mich schlägt?" "Nein, natürlich nicht. In solchen Momenten will ich ihn einfach nur umbringen, aber dann merke ich wieder, dass ich ihn liebe.""Mom, du liebst ihn nicht. Er redet es dir nur ein und du glaubst das auch noch. Du kannst doch keinen Mann lieben, der dir wehtut. Wenn er dich lieben würde, dann würde er dich auch nicht schlagen." Plötzlich polterte jemand gegen die Haustür. "Macht die scheiss Tür auf, verdammt nochmal!" Omg. Er war hier. "Los Mom schnell da runter!" Ich deutete auf die Feuertreppe und ohne, dass sie sich doch noch um entschied, schob ich sie die Treppe runter. "Bitte Mama, jetzt renn!" Und genau in diesem Moment fing sie an zu rennen. Sie rannte immer schneller. Mann, sie war sogar schneller als ich. Ich lief so so schnell, dass ich fast gestolpert und über das Geländer geflogen wäre. Ein lauter Knall und ich realisierte, dass der Mann, der uns 2 Jahre lang misshandelt hat, die Tür aufgetreten hatte. "Bleibt stehen verdammt nochmal!" Aus Reflex, da ich ihm sonst auch immer gehorchen musste, blieb ich stehen und versuchte von unten durch die Treppe etwas zu erkennen. Sein Kopf guckte aus dem Fenster und wenn sein Blick töten könnte, würde ich schon längst 100 Meter unter der Erde liegen. Ein Geschrei riss mich aus meinen Gedanken. "VENICE! JETZT KOMM!" Meine Mutter war schon mindestens 2 Etagen unter mir. Ich nahm nun zwei Stufen auf einmal und es fühlte sich an als ob ich fliegen würde. Nach 2 Jahren endlich eine Chance von Freiheit. Noch eine Treppe und ich habe es geschafft. Währenddessen klapperte es hoch über mir, was hieß das er hinter uns herrannte. Er würde uns aber nicht einholen, da ich in der Schule im Leichtathletik-Kurs bin und Mama bereits schon unten am Taxi stand. Beim einsteigen ins Taxi blieb ich nochmal stehen und guckte wo er war. Er stand noch auf der 4. Etage (er war also nicht weit gekommen) und rief nur ein Schimpfwort nach dem anderen. "Ach fick dich doch!" rief ich zu ihm hoch. Ich fand das als Abschied angemessen. Mama zerrte mich ins Auto und ich knallte die Tür zu. Sie erklärte dem Taxifahrer, wo wir hinwollten. Das war's. Keine Schläge. Keine Blutergüsse. Morgen beginnt ein neuer und hoffentlich besserer Abschnitt meines und unseres Lebens. Die Wohnung, die Schule, alles war bereits geklärt.

Puh, wir hatten es geschafft.

Hey Leute. Ja das hier ist meine erste Geschichte, also seit nicht so streng mit mir:). Dieses Kapitel ist etwas kurz geworden, aber die nächsten Kapitel sind länger, versprochen. Oben könnt ihr Adriana Lima sehen, die ich mir als Venice vorstelle. Venice heißt mit Nachnamen Giancomelli und ja der Name ist komisch, aber ich brauchte einen italienischen Namen und als ich danach gegoogelt habe, hat mir der Name halt gefallen, haha. Wenn euch dieses Kapitel neugierig macht, wie es weiter geht, würde ich mich über ein Like freuen oder lest einfach weiter :D.


different - j.b. #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt