12. Kapitel

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Venice (PoV)

Mein kompletter Körper war überschüttet mit meinem Getränk. Irgendein Spast war in mich reingelaufen. "Hey kannst du nicht aufpassen?" Ich musterte sein T-Shirt. Er hatte auch eine Ladung abbekommen. "Sorry ich war in Gedanken." Ich blickte nach oben, denn er war ganz schön groß. Wow, der Spast sah mal gar nicht so schlecht aus. Er hatte wunderschöne blaue Augen. Und schon begann ich nervös auf meiner Unterlippe rumzukauen. "Oh shit, dein ganzes Top ist voller Kaffee. Kann ich dir irgendwie helfen?" "Ich hatte heute einen ziemlich beschissenen Tag. Ist schon okay, ich gehe zurück ins Café und mach mich da sauber." Ich drehte mich um und wollte gerade losgehen, doch er zog mich an meinen Handgelenk zurück. "Kommt nicht in Frage. Ich bin Schuld, deshalb machst du dich bei mir sauber." Er war wirklich hübsch. "Da hinten steht mein Auto." Er fuhr sich durch seine braunen Haare und zeigte auf eine Limousine. "Meine Mom hat gesagt ich soll nicht bei fremden Männern einsteigen." Ich vesuchte ihn mit meinem sexiestem Lächeln anzugucken. "Dann lernen wir uns halt besser kennen. Ich bin Jason McMalus." Er kam einen Schritt auf mich zu. Jetzt stand er genau vor mir und blickte auf meine Lippen. "Ich b-bin Venice." Mehr brachte ich nicht heraus. Doch anstatt mich zu küssen, zog er mich in Richtung Auto. Puh, das war knapp, weil mir das jetzt echt ein bisschen zu schnell gegangen wäre. Erst jetzt bemerkte ich, dass uns zwei Männer verfolgten, die naja wie soll ich sagen, breiter als der Türsteher waren. "Ähm...wer sind die Männer da?" Ich blickte verängstigt in deren Richtung. "Das sind meine Männer. Keine Angst. Die tun dir nichts. Versprochen." Seine Stimme war einfach mal so tief und sexy, wie bei Justin. Verdammt, warum denke ich jetzt an ihn? Er hat dir heute wehgetan. Vergiss ihn jetzt! "Madame." Als wir bei der Limo standen, öffnete einer der Männer die Tür für mich. "Wow, Security und eine Limo. Bist du berühmt oder so?" Er setzte sich neben mich und musste lachen. "Nein, ich bin nur sehr erfolgreich in meinem Geschäft." "Das hört sich ja gefährlich an, haha." "Das ist es auch." "Ich hab aufjedenfalll keine Angst vor dir." "Echt nicht?" Er griff mit seiner rechten Hand in seine rechte Hosentasche und zog etwas raus. Eine Waffe. Oh shit! "Keine Sorge, die letzte Kugel ist nicht für dich. Die hebe ich mir für jemanden besonderen auf." "Dann ist ja gut." Doch erleichtert war ich kein Stück. Okay, jetzt hatte ich Angst. Nach 10 Minuten schweigen, denn ich war einfach zu angespannt und er schrieb die ganze Zeit mit irgendjemandem, fuhren wir in eine große Auffahrt. Ich drehte meinen Kopf nach links und draußen sah ich eine RIESEN Villa. "So ein großes Haus habe ich noch nie gesehen." "Von innen wirkt es noch größer." Einer der Typen öffnete die Tür und ich stand auf einem großen Platz, wo ein Ferrari, zwei Rolls Royce und ein Lamborghini stand. Wie ein kleines Kind rannte ich zum Auto und lief um es herum. Es war noch schöner als Tysons. "Gefällt es dir?" "Ich liebe es! Die Farbe und die Felgen sehen total geil aus. Und das Innenleder erst, wow." Langsam bemerkte ich, wie kindisch ich mich benahm, deshalb hielt ich meine Klappe. "Kommst du?" Ich nickte nur. Hinter der Eingangstür befand sich ein großer Raum, wessen Wände und der Boden aus Marmor bestanden. "Es ist unglaublich!" "Das Zimmer in dem du Sachen findest ist die Treppe rauf, den linken Flur runter und die zweite Tür rechts." Eingeschüchtert von der Größe des Hauses, ging ich sehr langsam den mir beschriebenen Weg entlang. Als ich dir richtige Tür gefunden hatte, öffnete ich sie und rotes Licht kam mir entgegen. Der Raum war ziemlich dunkel. In der Mitte befand sich eine Table-Dance-Stange. War ja klar. Er sieht gut aus, hat Geld und weiß mit Frauen umzugehen. Egal. An der rechten Wand stand ein großer Schrank. In der ersten Schublade lagen hunderte Strings und Tangas. Nein, die brauche ich nicht. In der zweiten waren ein paar Oberteile und BH's. Ich fischte mir einen roten BH und ein weißes Crop-Top heraus. In der dritten Schublade vermutete ich Hosen. Doch da waren keine. In dieser Schublade lagen Vibratoren, Dildos, Kondome, Handschellen, Peitschen, Augenbinden und noch ganz viel Zeug, dass ich nicht identifizieren konnte. "Kann ich dir helfen?" Ruckartig drehte ich mich um. Jason stand im Türrahmen. Shit, ich war ja in Unterwäsche. "Ähm, wo sind die Hosen." "Bei mir brauchst du keine Hosen." "Haha, sehr witzig. Also?" "Spielverderberin. Hier drüben." "Danke." Ich zog mir eine lässige Jogginghose heraus. "Gefällt dir mein Spielzeug? Wir können ja mal was davon ausprobieren." "Nein danke." Er wurde mir jetzt echt zu aufdringlich. Wie komme ich jetzt hier raus? Er hat ja immer noch die Waffe. Vielleicht einfach fragen. "Kannst du mich nach Hause bringen?" "Du willst jetzt schon gehen, babe?" Okay, ich fühlte mich hier gar nicht mehr wohl. "Ja ich muss noch was erledigen." "Komm doch noch mit runter zum Pool." Er kam auf mich zu und presste mich gegen die Wand. "Da ist es schön feucht." Ich drehte meinen Kopf zur Seite, weil er meinem Gesicht schon näher war, als ich wollte. Ich könnte grade so anfangen zu heulen. Doch ihm war das egal. Er küsste meinen Hals und ich wollte mich wehren, aber konnte nicht, da er meine Arme festhielt. "Mark ist da." Einer der Security-Typen kam rein und Jason hörte auf mich zu küssen. Gott sei Dank. "Okay, er muss für mich Justin aufspüren." Jason ließ mich alleine und schloss die Tür. Ich hörte ein klicken. Hatte er jetzt echt die Tür abgeschlossen? Scheisse! Mann! Hilfe! Und welchen Justin meinte er? Etwa meinen Justin? Moment, er war nicht mein Justin. Er hatte mich verletzt. Aber egal. Wie glücklich wäre ich jetzt, wenn er bei mir wäre. Mein Handy! Ach man, Akku ist leer. Plötzlich erklang erneut ein Klicken und der Typ von eben stand im Zimmer. "Komm jetzt.", flüsterte er,"Er darf nicht bemerken, dass du weg bist." Ohne groß nachzudenken, schnappte ich mir meine dreckigen Klamotten, lief am Security-Typ vorbei, rannte die Treppe leise runter und schloss die Tür hinter mir. Wie soll ich jetzt nach Hause kommen? Ich rannte die Straße runter und stand nun Mitten auf dem Compton Boulevard. An der Ampel vor mir stand ein Bus. Ich klopfte an die Scheibe und zu meinen verwundern, öffnete die Busfahrerin die Tür. "Danke. Vielen Dank." "Das macht 1.50$" "Ja sicher. Hier." Ich gab ihr einen 5$-Schein. Nachdem sie mir mein Wechselgeld gegeben hatte, setzte ich mich hin. Eine alte Frau auf der anderen Seite musterte mich mit einem komischen Gesicht. "Ist was?", fragte ich sichtlich genervt. "Eine Schande ist es so rumzulaufen." Ich blickte an mir runter: Air Max, Jogginghose und Crop-Top. Ich sah ziemlich gut aus. "Tut mir leid, wenn sie so verklemmt sind, aber wir Jugendlichen von heute tragen das so." "Sie sollten sich schämen, sich so in der Öffentlichkeit zu zeigen." Der Bus hielt an und eine Hand zog mich vom Sitzt hoch. "Immerhin ist sie viel hübscher, als sie es je gewesen sind.", sagte die Stimme die der Person gehörte, die mich packte. Und ich war glücklich diese Stimme zu hören. Seine Stimme. Justin.


different - j.b. #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt