20. Kapitel

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Justin (PoV)

Okay, jetzt erstmal einen Plan machen, was ich zuerst mache. Fertig. Ich beschloss erst zu zocken und mir ungefähr um halb acht Sorgen um mein Aussehen zu machen. "Kann ich mitspielen?", fragte mich Jaxon. "Klar man komm her." Ich gab ihm den Controller und wuschelte ihm durch die Haare.

"Verdammt man, 7:5 gewonnen. Du bist echt gut." Ich verbeugte mich vor ihm. Natürlich hatte ich ihn gewinnen lassen. Was sonst? Ein Blick auf die Uhr verrät, dass ich mich jetzt echt beeilen musste, wenn ich bei Venice pünktlich sein wollte. "Wo gehst du denn hin?", fragte meine Mutter, als ich mir meine Klamotten raussuchte. "Cameron schmeißt heute eine Party. Ich bin auch nicht so spät zuhause, versprochen." "Dein 'versprochen' kannst du dir sonst wo hin schieben.", lachte sie. "Du kommst sowieso nicht vor 3 nach Hause." "Ach komm schon es ist Wochenende, Mom." Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und schloss die Tür, denn beim umziehen brauchte ich keine Hilfe mehr. Nach 10 Minuten überlegen fand ich endlich eine Art Chachimomma-Jeans, weiße Vans, ein schwarzes T-Shirt, ein Baseballhemd und eine dazu passende blaue Cap (oben). Im Bad sprühte ich mich mit Axe ein, aber nicht zu viel, denn ich wollte ja nicht wie ein Überpaffümerierter rumlaufen. Noch ein bisschen Fixing-Gel aufgetragen und schon stand ich vor Venice's Tür. 08:00 Uhr. Auf die Minute pünktlich. Zögerlich klopfte ich an. Eine zierliche Frau öffnete die Tür. Es müsste wohl ihre Mutter sein. "Hey, komm doch rein." "Danke, ich bin Justin.", ich hielt ihr meine Hand hin, die sie freudig ergriff. "Schön dich kennenlernen zu dürfen. Ich bin Raven." "Wie der Rabe?", fragte ich amüsiert. "Ja, wie der Rabe." Sie antwortete mit dem gleichen Ton, wie Venice an ihrem ersten Tag. "Sie haben sehr komische Namen in ihrer Familie." "Haha sehr witzig." Sie stieß mit in die Rippen mir ihrem ebenso spitzen Ellenbogen. Sie waren sich wirklich sehr ähnlich. "Komm doch mit in die Küche." Ich folgte ihr und ließ mich dort auf einen Stuhl plumpsen. "Wie alt bist du denn?" Oh nööööö. Nicht so ein Ich-will-alles-über-dich-wissen-weil-du-mit-meiner-Tochter-ausgehst-Gespräch. "Ich bin 17. Bin einmal sitzen geblieben und rauche. In meiner Freizeit spiele ich Basketball und Gitarre. Nach der Schule würde ich gerne als Automobilkaufmann bei BMW arbeiten, aber da das vermutlich nicht klappen wird, werde ich bei Starbucks oder Hollister anfangen." "Wie ich sehe kennst du dich mit solchen Gesprächen aus.", grinste sie mich an. "Wie viele Freundinnen hattest du denn schon?" Ich tat so als würde ich zählen. "Eine." Ihr Gesichtsausdruck war echt einmalig. "Wenn man die unzähligen Bettgeschichten außer Spiel lässt." Ich zwinkerte ihr zu. "Na was besprecht ihr schönes?" Eine Gestalt erschien im Türrahmen. Ich war echt geflasht. Sie trug einen cropped Pullover, meine Calvin-Klein-Unterhose, eine lässige schwarze Jogginghose und weiße Superstar. Ihr Haare hatte sie geglättet oder so und ich hatte freie Sicht auf ihren Bauchnabelpiercing und ihren perfekt trainierten Bauch. "Du siehst wunders-", ich musste mich räuspern, um mich wieder zu fangen. "Du siehst gut aus." Ich fuhr mir durch die Haare und zog an den Enden. Ich tat das immer, wenn ich nervös war. Und ja, ich war eindeutig nervös. "Danke, du siehst auch nicht schlecht aus." Diesmal war sie es die zwinkerte. "Also Mom, wie sind dann irgendwann wieder da. Mach keinem die Tür auf, versprochen?" War dieser Satz nicht immer umgekehrt? Egal. Ich griff mir ihre Hand und dachte mir nichts dabei, doch als ich sie berührte, spürte ich, wie es mir heiß durch die Adern lief. Es war wie ein Stromschlag und ich glaube, sie spürte das gleiche, denn sie sah mich ganz geschockt an. Reflexartig ließ ich meine Hand zurückschnellen, doch diesmal ergriff sie meine Hand und zog mich die Treppe runter. Als wir in meinem Auto saßen, konnte ich einfach dem Motor nicht starten ehe ich nicht Bescheid wusste. "Hast du das e-eben auch gespürt?" Verlegen kratzte ich mich am Nacken. Sie knibbelte an ihren Nägeln herum. "Nein ich weiß nicht was du meinst." "Du willst damit sagen, dass du dieses krasse Gefühl eben nicht gespürt hast?!" Ich war jetzt ganz nah an sie heran gerückt und legte meine Hand erneut auf ihre. Ha, da war es schon wieder. Diesmal zuckte sie wieder sichtlich zusammen. "Lass das, Justin. Das macht mir Angst." Sie zog ihre Hand weg und drehte sich nach vorne. Eine peinliche Stille legte sich über uns während ich uns zu Cameron fuhr. "Da seit ihr ja endlich." Cameron kam auf mich zugelaufen, doch ich öffnete Venice die Tür, anstatt ihn zu begrüßen. "Immer ein Gentlemen. Stimmt es, Justin?" Er stieß mir in die Rippen, warum machte das jeder? Ich raff's nicht. Als Venice ausstieg, legte ich meine Hand auf ihren Rücken und führte sie ins Haus hinein.

different - j.b. #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt