33. Kapitel

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Justin's  PoV

"Hey Venice, süße. Es tut mir leid, aber dein Justin lässt mir keine Wahl. Ich muss dich jetzt leider mitnehmen.", schrie eine Stimme von draußen. Ich wusste sofort wem diese Stimme gehört und das wir jetzt in größter Gefahr waren. Wir mussten da raus. Dringend!

Keine Sekunde später hörte ich ein kurzes Klicken und darauf auch schon fallende Schüsse. "Komm! Wir müssen hier raus!", brüllte ich zu Venice, während ich mir ihre Hand schnappte. Nach einem kurzen Reaktionsschrei auf Grund der Schüsse, rannte ich mit ihr los zu der Feuerwehrtreppe, die ich eben in der Küche gesehen hatte.

Der einzige Vorteil den wir jetzt hatten war, dass Jason nicht wusste, dass ich bei ihr war.

"Wie geht diese scheiß Tür auf Venice?!", schrie ich voller Panik. Als so schnell keine Antwort kam, schaute ich sofort zu ihr. Sie war weiß im Gesicht und starrte nur ins Nichts.

Da ich wusste, dass uns höchstens noch eine Minute blieb, bis Jason die Tür auf hatte, legte ich meine Hände um ihr Gesicht, um sie zu beruhigen.

"Hör mir zu, Baby." (meiner Meinung nach hilft süß sein am besten.) "Ich bringe uns hier lebend raus, verstanden? Dir wird nichts passieren, dass verspreche ich dir. Dafür bedeutest du mir viel zu viel."

"Ich liebe Dich, Justin."

Dieser Satz zauberte mir blitzartig ein Lächeln ins Gesicht. Jetzt hatte ich endlich den Beweis, dass sie mich auch mehr mochte. Klar wir haben eben rum geknutscht, aber das hat ja nichts zu bedeuten.

Ohne lange darüber nachzudenken, wollte ich den Satz erwidern. "Ich lieb-" Dann wurde ich aber von Jason daran erinnert, dass wir hier raus mussten.

"Jetzt komm ich dich holen.", flüsterte Jason. Er hatte das Horror-Ding einfach voll drauf.

"Ich hab's!", flüsterte Venice und riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie sich bereits wieder bewegt hatte.

Schnell öffnete sie die Tür, schnappte sich meine Hand und zog mich mit raus. Mir war es ganz lieb, dass sie vor mir war, denn wenn Jason schießen sollte, würde er mich treffen und nicht sie.

Ja, ich würde mein Leben für sie opfern. Ja, sie ist mir in der letzten Woche so wichtig geworden, dass ich für sie sterben würde. Ich bin schon so abhängig von diesem Mädchen geworden. Vor allem heute war sie für mich da, wie es bisher niemand war.

"Justin, beeil dich jetzt!", schrie Venice mich an. Vor lauter Nachdenken bin ich wohl stehen geblieben, was nicht gut war, denn Jason hatte uns gesehen.

"Bist du jetzt ihr Held oder was?" Anscheinend war das eine rhetorische Frage, denn keine Sekunde später, zielte er mit seiner  MK-48 direkt neben mich. Venice.

"Los! Los! Los!", schrie ich nur meiner ganzen Kraft, die ich noch hatte. Als der erste Schuss fiel, waren wir schon eine Etage unter Jason, womit es ihm nun schwerer fiel auf uns zu zielen.

Ich war noch nie mit so einer Angst vor etwas weggelaufen. Ich war schon oft vor etwas weggelaufen, aber das einzigste mal wo ich in etwa genauso viel Angst hatte, war, als ich von dem Unfallort damals weggelaufen bin.

"Justin, wir sitzen in der Falle!", kreischte Venice panisch. Endlich bemerkte ich, dass wir schon längst nicht mehr auf der Treppe waren und Jason aufgehört hatte zu schießen. Er versuchte gerade die tausenden Treppenstufen runterzulaufen. Haha, er sah aus wie ein Hähnchen, wenn er rannte.

"Justin, man! Denk nicht so viel nach. Bleib bitte bei der Sache und helf mir jetzt, verdammte scheiße!!" Wow, so wütend hatte ich sie ja noch nie erlebt.

"Was ist denn los? Warum rennst du nicht weiter?" Erst als ich diese Frage ausgesprochen hatte, fiel mir auf, dass wir vor einem Tor standen, das abgeschlossen war. Mist.

"Okay, pass auf. Ich klettere rüber und fange dich auf der anderen Seite wieder auf." Ohne eine Antwort abzuwarten, rannte ich an ihr vorbei und war mit einem Handgriff schon über das Tor gesprungen.

Als ich drüben war, hörte ich Schüsse und das hieß, dass Jason die Treppe gemeistert hatte. Jetzt mussten wir uns echt beeilen.

"Los spring, Venice!" Kurz nachdem ich das gesagt hatte, war sie auch schon oben auf dem Tor. Sie war echt stark, denn ich musste mich schon anstrengen.

Plötzlich fiel ein lauter Knall, aber ich dachte mir nichts dabei, denn Venice stand keine Sekunde später schon neben mir. "Okay, nimm meine Hand und folg mir so schnell du kannst." Ich rannte sofort los und spürte, wie Venice sich immer fester und fester an mir festhielt.

Wir rannten so schnell wir konnten und bogen von einer Seitengasse in die Nächste ein. "VORSICHT!", schrie Venice auf einmal und ich blieb damit abrupt stehen. Gott sein Dank, das Auto vor mir auch. "Pass doch auf man! Hast du keine Augen im Kopf? Wir haben es eilig, verdammt nochmal!", kreischte ich den Autofahrer quasi schon an. 

"Beruhig dich, Justin! Eigentlich ist es ja unsere Schuld.", sagte sie und legte ihre zierliche Hand auf meinen Oberarm.

Sie brauchte nicht mehr machen. Allein diese Geste von ihr beruhigte mich.

"Komm wir müssen weiter.", versuchte ich sie weiter zu ziehen, doch sie blieb stehen.

"Justin.", sie zeigte auf ein größeres Gebäude am Ende der Straße, vor dem ein kaputtes Leuchtschild mit der Aufschrift "Motel" stand. Perfekt.

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Als Venice die Tür öffnete, hätte es mich eigentlich nicht sonderlich überraschen sollen, dass das Zimmer aussah wie...es gab keine Worte dafür. Es war wirklich die letzte Absteige, aber als ein Versteck nicht gerade ungeeignet.

Auch Venice musterte das Zimmer ganz genau, bevor sie sich zu mir umdrehte.

"Und was jetzt?"

Ehrlich gesagt war ich etwas überfordert mit dieser Frage. Normalerweise würde ich jetzt mit jedem Mädchen schon halbnackt auf dem Bett liegen, aber bei ihr ging das nicht. Eher gesagt konnte ich das nicht. Ich will es langsam angehen lassen. Glaube ich.

Während ich stumm da stand, hatte sich Venice schon auf das Bett gesetzt und war mit ihren Nägeln beschäftigt.

Na toll, Justin. Was machst du jetzt?

"Alsooooooo...?", hakte sie nach. Ich hatte die Frage total verdrängt, weil ich keine Antwort wusste.

Ich wusste, was passieren würde, wenn ich den ersten Schritt wagen würde. Venice wäre dann sicher angepisst und würde nichts mehr mit mir zutun haben wollen.

"Du kannst auf dem Bett schlafen. Ich nehme den Boden."

Wirklich? War das wirklich das beste was mir eingefallen ist? Oh man.

"Red keinen quatsch, Justin. Wir können doch beide im Bett schlafen. Es ist immerhin groß genug für uns beide."

War das jetzt eine Andeutung auf Sex? Ich verstand die Frauen einfach nicht. Warum konnten sie nicht einfach das sagen, was sie meinten.

"Na gut."

Mit diesen Worten ließ ich mich auf die gegenüberliegende Seite des Bettes fallen. 

So saßen wir einige Minuten ohne uns anzugucken da.

Bis Venice die Stille unterbrach.

different - j.b. #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt