25.Kapitel

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Venice (PoV)

Gedankenverloren saß ich auf meinem Bett. Ich wurde gestern fast vergewaltigt. Zwar wurde ich nicht vergewaltigt, aber wenn Jason nicht abgelenkt worden wäre, dann hätte er es durchgezogen. Schon die billige Anmache am Mittwoch war zu viel für mich. Ich war das einfach nicht gewohnt. Aber warum ich? Habe ich das verdient? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nichts schlimmes gemacht habe. Oder? Gut, ich habe Justin gestern ignoriert, aber daran ist doch nichts schlimm. Schließlich hat er mich ohne Vorwarnung geküsst. Bei dem Gedanken, dass seine Lippen auf meinen Lagen begann mein Bauch ganz komisch an zu kribbeln. Ich hatte mir doch vorgenommen, dass mein nächster Freund ein lieber und netter war, also ein Good Boy, und jetzt war ich schon wieder kurz davor mich in Justin zu verlieben. Oh nein, dass lasse ich nicht zu. Dieses mal nicht. Ich wurde schon genug verletzt von zig Jungs, die alle so drauf waren wie Justin. Aber das war nunmal mein Jungengeschmack, was sollte ich denn machen? Ich konnte mich gegen diese Jungs nicht währen. Sie sind heiß, muskulös, rauchen, was sooooo sexy ist, sind selbstbewusst und manchmal ein bisschen arrogant. Okay eigentlich immer. Ich will doch keinen, der mich noch fragt , ob er mich küssen darf oder es noch nicht mal gebacken kriegt mich anzusprechen oder so. Ich will einen, der mich einfach packt und mich küsst. So wie Justin. Oh man. Ich darf ihm nicht verfallen. Nein nein nein. Diesmal nicht. Okay ich verspreche mir jetzt, dass mein nächster Freund ein Good Boy wird.

Mit diesem Gebot stand ich endlich auf und griff nach meinem Handy, um Ariana anzurufen.

-----(Anruf)----

"Venice. Gott seid Dank. Wie geht es dir? Das war alles so schlimm gestern Nacht. Ich hatte richtig Angst um dich. Man ey bei dem Gedanken daran wird mir ja ganz schwindelig. Weiß du denn wer das war? Also egal wer es war, ich mache den sowas von fertig. Der kann was erleben. Ich hab zwar nicht viel Mukkis in den Armen, aber ich kratze einfach meine Brüder und Cousins zusammen. Okay warte, ich habe keine Brüder, aber egal, dafür habe ich einen Cousin und der kriegt das gebacken. War das dieser Typ, der bei dir stand? Der sah schon voll gefährlich aus. Ich hätte dich warnen müssen, aber er hat ja gar nichts gemacht, ach Ähm man Venice, sag doch auch mal was!"

"Wie soll ich denn was sagen, wenn du die ganze Zeit redest? Also erstmal mir geht es gut. Heute morgen war mir etwas schwindelig und schlecht, aber jetzt nicht mehr. Danke nochmal für deine SMS, dass freut mich immer wieder, wenn ich sehe, dass ich euch interessiere. Naja egal. Ja, ich weiß wer das war, aber ich behalte das lieber für mich. Ich will daraus jetzt auch keine Große Sache machen. Schließlich ist ja nichts passiert. Er war ja nur kurz davor es zu tun und es kommt ja nicht wirklich cool, wenn man sagt, ja ich wurde fast vergewaltigt. Da denken sich alle nur so: und was interessiert mich das jetzt? Jedenfalls bemühe ich mich, dass ich diesen Typen nie wieder sehe, denn ich habe echt Angst vor ihm. Gestern Abend war er erst voll nett und auf einmal wird er voll aggressiv. Mein Handgelenk tut immer noch weh, kannst du dir das vorstellen? Keine Ahnung wozu der noch in der Lage ist."

"Oh Gott, das hört sich ja schrecklich an. Aber du musst das wem sagen, denn du weißt doch wer es war. Was soll das denn heißen, 'wozu er noch in der Lage ist'? Ist er ein Mörder oder Kopfgeldjäger oder so was? Oh Hilfe, hinterher hätte er dich noch umgebracht und dann im Wald vergraben oder in einer Plane im Fluss versenkt."

"Deine Fantasie ist echt verblüffend. Du musst echt weniger Krimis gucken, Ari. (lachen) So, Themenwechsel. Mir ist langweilig und ich brauche unbedingt Ablenkung. Hast du Bock zu treffen?"

"Klar, Lust hätte ich schon, aber Zeit habe ich leider keine. Ich muss meiner Mutter helfen beim streichen, denn ich will mein Zimmer gerne in lila haben und nicht mehr in pink. Das ist mir zu mädchenhaft geworden.Vielleicht können wir das nächste Woche nachholen. Würde mich auf jeden Fall freuen. Frag doch Justin, ob er was mit dir macht."

"Würde ich gerne, aber er ist ja anscheinend seit gestern verschwunden. Cameron macht sich schon voll die Sorgen und langsam fange auch ich an mir sorgen zu machen."

"(Stille)"

"Bist du noch da?"

"Ja. Ich überlege nur, wo er sein könnte. Kann es nicht sein, dass das alles zusammen hängt."

"Was meinst du?"

"Naja das du fast vergewaltigt wurdest und Justin gejagt wur-"

"Was meinst du mit gejagt? Ich dachte, er wäre einfach nur weggegangen, weil er keinen Bock mehr hatte und ist zu irgendeiner Bitch gegangen."

"Ähm, ich muss jetzt Schluss machen, Venice. Wir sehen uns morgen in der Schule."

----(Anruf beendet)----

Was hatte das denn jetzt wieder zu bedeuten? Warum konnte mir nicht einfach irgendjemand sagen, warum Justin weg ist? Sehe ich denn wirklich so unvertraulich aus? Das war einer der Nachteile, wenn ihr umzieht. Ihr werdet nicht sofort eingeschlossen von den Ereignissen, die hier vorher passiert sind. Ich beschloss mir ein Glas kaltes Wasser zu holen, damit ich meine Gedanken wegspülen kan. Okay, das klang jetzt ziemlich merkwürdig. In der Küche lag ein Zettel auf dem Tisch.

*Hey Schatz, ich war nochmal kurz wach. Kannst du den Müll rausbringen?* Ja so war meine Mutter. Die Arbeit im Haus musste immer erledigt werden, wenn sie gerade schlief oder auf Toilette war oder auf der Arbeit war. Gut, ich mache ja sonst auch nichts im Haushalt. Mein Zimmer sieht schon etwas wüst aus, vom Badezimmer fangen wir erst gar nicht an und mein Balkon war geschmückt von ausgetrockneten Blumen, die ich mal haben wollte, sie dann aber vergessen habe zu gießen.

Anyway, ich ging zurück in mein Zimmer und zog mir dort meine Airs an. Ich liebe diese Schuhe. Also ich liebe allgemein Schuhe. Ich hatte so um die 7 paar Turnschuhe und noch ein paar NoName-Schuhe. Meine zweite Sucht galt Handyhüllen. Ich weiß nicht warum, aber ich konnte nicht genug davon haben. Ist angeboren oder so. Lol.

Mit meinen Lieblingsschuhen und dem Mülleimer in der Hand, schnappte ich mir meine Schlüssel und öffnete so leise es ging die Tür. Wenn meine Mutter schläft kann man eine Stecknadel fallen hören und wenn ich schlafe, hört es sich immer an, als ob meine Mutter das ganze Haus umräumen, streichen und neu dekorieren würde. (Wer kennt's?)

Gerade als ich die Tür öffnete und mich geistlich und körperlich schon auf meinen Sprint die Treppen runter vorbereitete, blieb ich vor Schock in der Tür stehen, bis die Tür mir in den Rücken fiel und mich daran erinnerte, dass ich jetzt handeln muss.

different - j.b. #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt