21. Kapitel

150 8 2
                                    

Venice (PoV)

Justin legte seine Hand auf meinen Rücken und ich war ihm dafür dankbar, denn ich fühlte mich hier etwas unwohl. Das ganze Haus war voller Leute, die entweder verschwitzt tanzten oder sich in irgendeiner Ecke gegenseitig aufaßen. "Okay also da du das erste mal hier bist eine kleine Führung." Cameron riss mich einfach von Justin weg und zog mich quer durchs Haus. "Da vorne ist die Bar mit viel Alkohol. Wenn du tanzen möchtest, stell dich einfach irgendwohin. Wenn du Liederwünsche hast, unser DJ ist sehr nett. Du weißt was ich meine." Er zwinkerte mir noch zu, bevor er in den Maßen von pubertierenden Machos und Bitches verschwand. Und jetzt? "Hast du Durst?" Eine mir allzu bekannte Stimme hauchte mich von der Seite an. "Ja bitte. Ich brauche jetzt etwas Alkohol. Justin?" Ich versuchte seine Augen zu erkennen. "Was ist?" "Versprichst du mir, dass du mich heute nicht alleine lässt?" Ja, ich gebe es zu, ich hatte verdammt nochmal Angst. "Nichts lieber als das." Und schon wieder zwinkerte er. Ich raffte es immer noch nicht. Vielleicht hätte er auch ein Problem mit seinen Augen? Eher unwahrscheinlich. Justin nahm meine Hand und ich, während ich versuchte den mir bekannten Stromschlag zu ignorieren, folgte ihm ohne einen Widerstand. "Hey ihr zwei. Was kann ich für euch tun?" Der Barkeeper sah echt nett aus. Cameron hatte wirklich an alles gedacht, dass musste man ihm lassen. "Wie stark willst du dich besaufen?", flüsterte mir Justin zu. Ohne das ich auf seine Frage einging, bestellte ich zwei Tequila. Alles was Jus machte, war mich erstaunt anzusehen. Aber er tat es nicht wie jemand der fragen wollte 'was stimmt nicht mir dir?'. Er sah irgendwie stolz und auch ja keine Ahnung verliebt aus. Quatsch! Als ob sich so einer, wie er, in Dich verlieben würde. Träum weiter. Moment, träum weiter? Ich will doch gar nichts von ihm. Bla bla bla. Ich brauchte jetzt ALKOHOL! "Prost.", schrie ich so laut, dass er es hören konnte. Und schon leckten wir gleichzeitig das Salz ab, kippten den giftigen Saft runter und bißen in die Zitrone. Puh, das haute rein. Wir beide schüttelten uns, da es ziemlich sauer oder süß war, keine Ahnung, denn ich kann das schlecht auseinander halten. Nach noch einer Runde hatte ich eindeutig genug und war eindeutig betrunken. "Lust zu tanzen?", lallte ich zu Justin rüber, der meiner Meinung nach überhaupt nicht betrunken aussah. "Du verträgst wohl nicht sehr viel, huh?" Er grinste mich an und (ernsthaft?) er zwinkerte schon wieder. Doch er sagte nichts mehr, denn ich zog ihn einfach zur Tanzfläche. Gerade hatte der Discjockey eine neue Platte aufgelegt und ich kannte dieses Lied nur zu gut. "All the Single Ladies! All the Single Ladies! All the Single Ladies! Now put your hands up!", schrie ich. Ich liebte dieses Lied. Justin verdrehte nur seine Augen. Doch nach ein paar Sätzen hatte ich ihn soweit und er tanzte mit mir. Er drehte mich im Kreis und wir schnipsten zusammen im Takt. Man das machte so einen Spaß. So schnell wie das Lied vorbei war, begann auch schon das nächste. Ich seufzte nur, denn ich hasste das Lied. Justin pikste mir in die Seiten und holte tief Luft. Oh nein. Er wird doch jetzt nicht- "I threw a wish in the well. Don't ask ne, I'll never tell. I looked at you as it fell and now you're in my way." Er kannte das Lied auswendig?! Ja gut, wer kannte es nicht. "Ripped jeans, skin was showin'. Hot night, wind was blowin'. Where you think you going baby.", stimmte ich mit ein. "Hey I just met you and this is crazy. But here's my number. So call me maybe." Wir machten beide das Telefon mit unserer Hand und wackelten dabei komisch mit unserem Kopf. Das nervige Pochen versuchte ich zu unterdrücken. Als das Lied vorbei war, war meine Kehle so trocken wie der trockenste Fluss in Südafrika. "Hast du Durst?" Woah, dass war jetzt echt gruselig. Ich nickte und schon war er weg. Er hatte es mir doch versprochen. Enttäuscht wollte ich ihm folgen, doch ich wurde von zwei dünnen Armen festgehalten. "Da bist du ja. Wir dachten schon, du kommst nicht mehr." Ari und Alex sahen umwerfend aus. "Du siehst mega aus, V." Was für ein Zufall. "Ihr seht super aus!" "Aaaaaaaaah ich liebe dieses Lied! Los kommt wir tanzen.", schrie Alex. Ich hatte noch gar keine Zeit das Lied wahrzunehmen, da sang sie auch schon los. "I stay out too late. Got nothing in my Brain." Bitte erschießt mich! Dieses Lied ist ja wohl das hirnverbrannteste, dass ich je gehört habe. Ari und Alex gingen so ab, da könnte ich einfach nicht stehen bleiben und irgendwie konnte man sogar gut dazu tanzen. "Ich hab dich schon gesucht." Justin. Endlich. "Und ich bin enttäuscht.", schmollte ich rum. "Ach komm, ich dachte du bist hinter mir. Hier bin ich ja wieder." Er hielt mir ein Getränk hin, welches aussah wie Cola. "Cola? Ernsthaft?", versuchte ich zu lallen. "Du bist schon hacke. Jetzt trink einfach. Achja, Prost!", er stieß so heftig gegen mein Glas, dass die Hälfte der Cola auf seinem Hemd landete. "Oh scheisse. Ich geh das kurz sauber machen. Du hast ja Ari und Alex." Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und ließ mich dann alleine. Plötzlich wurde ich stark an meinen Armen nach hinten gezogen. "Jason! Was machst du hier?", schrie ich hysterisch und mein Blutdruck erhöhte sich binnen Sekunden. "Ich habe von der Party gehört und wollte mich selbst davon überzeugen, wie gut die Stimmung ist. Bist du alleine hier?" Ich schluckte schwer. Jetzt ganz stark sein. "N-nein.", stotterte ich. Ganz toll hingekriegt. Nervös sah ich mich nach Ari und Alex um, aber keiner war zu sehen. Als ich mich wieder umdrehte, hatte auch Jason ein Glas in der Hand. "Auf eine tolle Nacht.", preiste er an und nahm dann einen kräftigen Hieb. Auch ich beschloss einfach auf locker zu tun und nahm einen großen Schluck. "Hast du schon die Eismaschine gesehen, die da hinten steht?" Uh ich liebe Eis. Ich nickte und schon zog er mich hinter sich her. Von einem Moment auf den anderen wurde mir schwindelig und meine Augen begannen sich zu schließen. Ich konnte mich kaum noch auf den Knien halten. "Jason, was passiert hier?" Ohne eine Antwort hob er mich hob und schmiss mich auf ein Bett. Wo war das jetzt her gekommen und es war so schön weich. VENICE! Konzentrier dich! Doch ich konnte nicht. Meine Augenlider wurden immer schwerer und schwerer, aber ich kämpfte dagegen an. Wogegen ich allerdings nicht ankämpfen konnte, war Jason, der inzwischen meinen gesamten Hals und mein Dekolleté mit seiner Zunge erkundet hatte. Igitt. "Hör auf, Jason!" Eigentlich hatte ich vor zu schreien, aber es kam nur ein Flüstern über meine Lippen. "Du elendes Schwein hast mir K.O.-Tropfen verabreicht." Ich versuchte ihn wegzudrücken, aber ich war zu schwach. Jetzt war es also soweit. Mein erstes Mal. Und das so. Sofort war meine Sicht verschwommen und ich brach in Tränen aus, aber Jason kümmerte das nicht. Er öffnete gerade meine Hose, als: "Jason! Justin ist hier!" Ein Typ etwa in meinem Alter stand in der Tür. Hallo? Will er mir nicht helfen? Und was ist mit Jus-

Die Müdigkeit überkam mich und schon schlief ich tief und fest. Sehr fest.

different - j.b. #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt