21:Das Schweigen...

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Es gibt so viele Fragen!

So viele Sachen, die ich dir sagen will.

Mich aber nicht traue, sie dir zu sagen.

Ich rede doch nur gegen eine Wand, wenn ich mit dir reden will.

Du hörst mir schon lange nicht mehr zu.

Ich rede zu mir selbst.

In meinem Kopf tobt alles.

Die Stimmen verlangen Gehört zu werden.

Sie wollen beachtet werden.

Alles hat sich verändert, nichts mehr wie es war.

Es müsste so viel gesagt werden, aber mir fehlen die Worte.

Also schweige ich.

Du schweigst.

Wir schweigen.

Doch die Stimmen in meinem Kopf, ruhen nie.

Sie schreien mich an, verlangen durch mich reden zu können.

Noch kann ich sie zurück halten.

Aber wie lange habe ich noch die Kraft dazu?

Das Schweigen frisst mich auf.

Es ist schlimmer als angeschrien zu werden.

Ich weiß, dass du mir etwas sagen willst.

Warum tust du es nicht einfach?

Du öffnest deinen Mund, um ihn gleich drauf wieder zu schließen.

Willst du mich Zerstörung?

Was ist dein Ziel?

Abends wird mir alles zu viel.

Dann lasse ich meinen Gefühlen freien lauf.

Genau wie du.

Wir weinen Abends lieber still, anstatt miteinander zu reden.

Anstatt alles zu klären.

Ich höre dich jede Nacht weinen und weine still mit dir.

Es macht mich fertig dich so zu sehen.

So zerstört.

Wir zerstören uns selbst.

Jeder den Anderen.

Beide macht es uns fertig den anderen so sehen zu müssen.

Und doch werden wir nichts dagegen tun.

Weil wir es nicht können.

Die Angst abgewiesen zu werden ist zu groß.

Mir reicht es jetzt endgültig.

Ich laufe auf dich zu und sage „Ich. Liebe. Dich! Und mir ist egal, ob ich unsere Freundschaft jetzt zerstört habe! Ich halte dieses Schweigen einfach nicht mehr aus!"

Ich drehe mich um und gehe in mein Zimmer.

Du gehst in deins und das Schweigen beginnt von neuem...



Tardy OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt