36:Ich lasse es zu...

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Du verletzt mich, ich lasse es zu. Du schreist mich an, ich lasse es zu. Du berührst mich, ich lasse es zu. Du sagt du liebst mich, ich erwidere es, meine es aber nicht so. Ich würde gehen, wenn ich es könnte.

Doch dafür fehlt mir die Kraft. Die Kraft dich gehen zu lassen. Die Kraft dir zu sagen, wie sehr ich das alles hier hasse. Wie sehr ich dich hasse. Das was du aus mir gemacht hast.

Du hast mich abhängig gemacht. Abhängig von dir. Ich bin dir hoffnungslos ausgeliefert. Ich brauche deine Nähe. Ich brauche dich. Dich um zu überleben. Deine Liebe um denken zu können.

Du bist mein Herz, dass was mich am Leben hält.

Doch du zeigst mir deine Liebe auf deine ganz eigene Art. Anfangs war das nicht so. Anfangs warst du zärtlich und rücksichtsvoll. Doch mit der Zeit bist du mehr und mehr zu dem geworden der du jetzt bist.

Du sagst mir jeden Abend bevor du einschläfst, aber nachdem du mich gequält hast das du mich liebst und nicht ohne mich kannst. Und ich, ich nehme es so hin. Wehre mich nicht.

Sage dir das ich dich auch liebe. Und das schlimmste daran ist, dass ich es tue. Ich liebe dich. Auf meine Art. Und anfangs war es noch nicht mal mehr. Ich weiß auch nicht warum das so ist. Ich kann mir meine Gefühle auch nicht erklären.

Ich habe aufgehört alles zu hinterfragen. Ich bekomme doch nie eine Antwort. Manchmal gibt es Momente an denen du wie früher bist. In denen du mich anlächelst und mir durch die Haare fährst. Mir tief in die Augen siehst und meine Stirn sanft küsst. In denen du mir sagst das du mich liebst und es auch so meinst.

Aber es gibt auch die Momente in denen von deinem alten ich nichts mehr vorhanden ist. Und diese Momente häufen sich nun an. In diesen Momentan schalte ich alles ab, Gefühle, Gedanken und mein Unterbewusstsein. In diesen Momenten bin ich einfach nicht ich. Ich hasse diese Momente, aber sie gehören jetzt halt zu meinem Leben dazu.

Und nun gerade jetzt ist mal wieder so ein Moment. Ich schalte wieder alles ab und lasse alles was du mit mir machst geschehen. Weil ich mich nicht wehren kann und es warum auch immer nicht will. Warum ist das so?

Du hältst mich nicht mal fest. Ich könnte jeder Zeit gehen. Ich bräuchte es nur zu sagen. Nur meine Stimme zu erheben.

Doch ich tue es nicht. Und ich bereue es noch nicht mal. Ob ich e später tun werde kann ich jetzt noch nicht sagen.

Wir haben uns verändert. Du mehr als ich. Doch ich hoffe immer noch das es bald mehr von den Momenten geben wird in denen du mehr du selbst bist.

Ich kann und will dich nicht verlassen. Einfach weil ich weiß das ich ohne dich nicht leben könnte. Und das weißt du auch. Du weißt ganz genau das du alles mit mir machen kannst und ich trotzdem bleiben werde.

Du zerstörst mich, und ich lasse es zu...




Tardy OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt