2:Der einzige Name, der mich glücklich macht...

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Was war passiert? Warum war ich hier? Wieso hatte ich das gesagt? Fragen über Fragen, doch die Antworten fehlten mir. Fragen. Immer diese vielen endlosen Fragen, auf die man doch eh nie Antworten fand. Und es am Ende dann aufgab.

Ich gab es schon vor langen auf. Doch meine Freunde meinten ich sollte weiter kämpfen. Zuerst tat ich das auch noch, doch irgendwann verlor ich immer mehr die Hoffnung. Am Anfang hatte ich wenigstens immer noch die Hoffnung, dass wir wenigstens noch Freunde bleiben würden. Doch nicht mal das ist mir geblieben. Wir sind nichts mehr. Wir wohnen nicht mehr zusammen. Wir sehen uns nicht mehr. Und ich weiß auch gar nicht wo ich ihn suchen sollte.

Er war weg quasi gestorben für mich. Meine Freunde sind mir geblieben, aber sie schafften es auch nicht mich abzulenken. Sie versuchten es immer, aber es klappte nie. Denn nur er wird es schaffen mich glücklich zu machen. Mir wieder den Sinn des Lebens geben. Den Sinn meines Daseins. Aber da er ja nicht da ist wusste ich den Sinn des Lebens und meines Daseins nicht. Werde ich ihn jemals wieder sehen? Ich glaube nicht, obwohl meine Freunde immer wieder sagen, dass er wieder kommen wird. Am Anfang hab ich auch noch daran geglaubt, aber jetzt nicht mehr. Es gab keinen Grund mehr dafür. Er ist jetzt schon seit einem Jahr weg. Ohne nur ein einziges Mal zu sagen wo er jetzt wohnt, wie es ihm geht. Es schien fast so als hätte er diesen Planeten verlassen. Als wäre er gestorben. Für mich ist er es. Er wird nie wieder zurückkommen. Und das schlimmste daran ist, dass ich daran schuld bin. Ganz alleine ich, auch wenn mir alle einreden wollen, das es nicht meine Schuld war. Weiß ich es trotzdem. Es war meine Schuld. Damals kam es mir richtig vor, aber jetzt wünschte ich mir ich hätte einfach mal den Mund gehalten.

Einfach so getan als wäre nichts, auch wenn es mir schwer gefallen wäre. Es wäre immer noch besser gewesen es für mich zu behalten, als ihn ganz zu verlieren. So wie es jetzt der Fall ist. Ich habe ihn verloren und das nur, weil ich einmal ehrlich zu ihm war. Ehrlichkeit wird einfach zu hoch angerechnet. Es hätte alles verhindert, wenn ich gelogen hätte. Er wäre noch hier, er wäre noch bei mir. Er säße jetzt wahrscheinlich neben mir und wir hätten über Gott und die Welt geredet. Und bei jedem zweiten Wort gelacht, uns angesehen und wieder gelacht, weil einer von uns komisch ausgesehen hätte. Wir hätten einfach Spaß gehabt wie eigentlich jeden Tag. Am meisten vermisste ich aber seine Nähe an sich. Ich habe mich immer besser gefühlt, wenn er in meiner Nähe war. Es war fast schon magisch, immer wenn es mir schlecht ging, kam er einfach so in mein Zimmer und schon ging es mir besser.

Warum das so war, kann ich euch nicht sagen. Jetzt geht es mir jeden Tag schlecht. Aber er kommt nicht mehr einfach so in mein Zimmer. Diese Hoffnung habe ich schon lange verloren.

Nun sitze ich wie jeden Abend an meinem Schreibtisch und schreibe in mein Tagebuch. Ja mein Tagebuch, dazu hatten mich meine Freunde quasi gezwungen, aber mit der Zeit mache ich es sogar freiwillig. Ich schreibe einfach alles in es hinein, was ich an diesem Tag so erlebt habe, wie es mir ging und wie oft ich an ihn gedacht habe. Heute stand dort die Zahl 20. Ich habe es von nicht zählbar zu 20 geschafft. Und es werden immer weniger.

Nur vergessen kann und will ich ihn nicht. Jeden Abend setzte ich mich hin hole aus meinem Regal das Schwarze Buch, öffne es mit einem herzförmigen Schlüssel, schlage die Seite auf und beginne zu schreiben mit meinem Füller. Ich lege sehr viel Wert darauf, dass es schön geschrieben ist, denn es hat ja eine besondere Bedeutung für mich. Das Buch Trägt nämlich den wundervollsten und wunder schönsten Namen dieser Welt. Auch wenn meine Freunde sagen ich solle es anders nennen tue ich es trotzdem nicht. Denn es heißt Ardy und das ist der einzige Name, der mich glücklich macht...


Tardy OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt