Kapitel 7 - Allein Allein

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Draußen angekommen fahre ich mir mit den Händen über die Arme. Es ist arschkalt und ich bin allein. In diesem Moment fällt mir ein, dass ich meine Freunde total vergessen habe. Also gehe ich in den Club hinein und beginne sie zu suchen. Nach einer halben Stunde gebe ich auf und zücke mein Handy.

»Hey Leute? Wo seid ihr? » schreibe ich in unsere Whatsapp Gruppe und warte ungefähr fünf Minuten auf eine Antwort.

»Verdammt wir haben dich vergessen. Tut mir leid, aber wir sind schon zu hause. » antwortet Conor.

»Ihr solltet mich nach Hause bringen! Herrgott was seid ihr für Freunde? » antworte ich. »Ich hab euch gerad für ca 2 stunden zwar ehrlich gesagt auch vergessen aber ihr seid ohne mich gefahren! Geht's noch?! Sowas würde selbst ich ja nicht bringen. »

Dann stecke ich mein Handy in meine Jackentasche und stapfe nach draußen. Mein Kleid geht mir gerade mal über die Oberschenkel, endet aber über den Knien während meine Jacke die Hälfte meiner Ellbogen verdeckt.

Ich fahre mir über die Arme und blase meinen Atem in die Luft. Er kommt in kleinen Rauchwolken, was meine Laune nun wirklich nicht hebt. Meine Beine bewegen sich in Richtung Bushaltestelle und nach zwei Minuten bin ich auch schon da. Doch an der Bushaltestelle stoppe ich und sehe, wie drei Betrunkene gegen einen Baum pinkeln. Sofort drehe ich mich um und gehe wieder.

Tolle Freunde, denke ich und knurre vor mich hin. Ich habe sie zwar vergessen aber wenigstens habe ich mich noch an sie erinnert. Und ich habe an sie gedacht was das fahren angeht. Spätestens im Auto hätte ihnen der sonst gefüllte Platz doch auffallen müssen, oder? Ich bin so wütend, dass ich nicht merke wo ich hinlaufe und ich prompt in der falschen Straße stecke. Ich fluche über mich selbst und laufe weiter.

In meiner Jackentasche vibriert es andauernd, aber ich ignoriere es gekonnt. Nach einer halben Stunde bleibe ich an einer Laterne stehen und lehne mich dagegen. Ich hasse dieses Viertel von der Stadt. Hier kommen die Nutten und Kiffer her. Oder politisch Korrekt: Prosituierte und Drogensüchtige.

Ich seufze ein paar Mal und versuche das klappernde Kiefer unter meine Kontrolle zu bringen, schaffe es aber nicht. Plötzlich hält ein Auto vor mir und lässt eine Scheibe runter gehen.

»Wie viel? » raunt eine Stimme und ich lache lauthals los. Okay gut, ich trage ein Kurzes Kleid, bin voll aufgedonnert und dann an so einer Ecke… Das mit der Verwechslung ist akzeptierbar aber die Stimme, die mich gefragt hat, ist zu einfach wiederzuerkennen.

»So viel hast du im Leben nicht. » sage ich und verstelle meine Stimme so, dass er mich nicht wiedererkennt. Ich beiße mir auf die Unterlippe, damit ich nicht nochmal lachen muss.

»Ich denke schon. » sagt die Stimme und lacht.

»Verrätst du mir nicht wenigstens deinen Namen, Süßer? » frage ich und stelle meine Stimme auf tief und verrucht. Er lacht und klingt dabei leicht angeturnt.

Ich kichere lleicht vor mich hin und beuge mich dann vor. »Buh. »

Der Kerl erschrickt und macht den geilsten Gesichtsausdruck der Welt. Ich lache mich kaputt und klatsche mir ein paar mal in die Hände. Irgendwann –so nach zwanzig Sekunden- schaltet er den Motor an und rast davon ich habe nur den Arm und winke ihm hinterher: »Bis zum nächsten Mal du perverses Arschloch! »

Ich lache so laut und stark, dass ich meine Situation vergesse. Ich vergesse, dass meine engsten Freunde mich vergessen haben und lache nur noch. Es dauert ungefähr dreißig Sekunden, bis dieser Moment jedoch ums ein soll.

»Trish? » fragt eine, mir bekannte Stimme.

Dann drehe ich mich langsam um und sehe in blonde Augen, umrahmt von blonden Haaren.

»Niall. » murmle ich und lächle schief.

Ready to fly. ~ Harry Styles u. Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt