Kapitel 18 - Drama babe drama

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»Ich… Ich hab keine Ahnung, wieso du mich schon vorher gehasst hast. Wieso du es jetzt tust verstehe ich voll und ganz. Aber auf der Bühne hast du mir gesagt, dass ein Kerl deinen Freunden wehgetan haben sollte. Also wenn ich richtig liege, bin ich dieser Kerl und das heißt ich habe den da drin wehgetan. Es tut mir wirklich leid. Wenn ich das getan haben sollte. Aber nicht nur das, mir tut alles leid. Das ich dich für eine Prostituierte gehalten habe am meisten und ich – » er stockte kurz und sah zu Boden. »Es tut mir einfach leid. »

»Fertig? » frage ich kalt. Er sieht auf und sein Blick ist ein einziges Fragezeichen.

»Ich werde dir nicht verzeihen, aber wegen den da drin werde ich mit dir auskommen müssen. » erkläre ich und verziehe mein Gesicht zu einer angeekelten Grimasse. Doch dann befahl ich mir, mich zusammen zu reißen. Also sah ich ihm in die Augen.

Groooooosser Fehler. Seine grün-blauen Augen funkelten in seinem gebräunten Gesicht mehr als jeder Smaragd es hätte können. Eine Gänsehaut schlich sich auf meine Arme während ich mir auf die Lippe biss. Plötzlich war da so ein Gefühl in mir, das mir nicht gefiel. Harry musterte mich kurz und lachte dann plötzlich auf.

Oh Oh.  Ich schluckte kurz, überschlug meine Beine und Arme und wartete bis er etwas sagte. Dann kam er plötzlich nahe zu mir, so dass ich  meine Beine wieder parallel voneinander stellte um ein besseres Gleichgewicht zu haben. Zwei Schritte vor mir blieb er stehen und grinste auf mich hinab. Ich setzte eine unbeteiligte Miene herab, was nicht ganz einfach war. Immerhin hatte ich diese ich-will-mich-nicht-in-dich-verlieben-tue-es-aber-trotzdem-Gefühle für ihn und dazu trug er noch mein absolutes lieblings Männer Parfüm. Wieso zur Hölle musste er One Millione tragen? 

Mir kam es vor als wollte das Schicksal sagen: Haha! Da kommst du nicht mehr raus du wirst dich in ihn verlieben. Dann wird dir dein Herz gebrochen und wir sorgen hier oben schön dafür. Du hast ein Problem, Kuss, Schicksal.

»Was willst du? » raunte ich. Eigentlich sollte meine Stimme genervt und tief klingen, aber ich hatte sie nicht Kontrolle, weil er mir so nahe war und deshalb kam eine Mischung zwischen Piepsen und heiseres Hauchen heraus.

»Dich. » murrte er und lachte kurz und leise. »Soweit ich das beurteilen kann, willst du mich auch. »

Seine Hand wanderte langsam nach vorne um mir an den Hintern zu fassen, aber ich war schneller. Meine Hand holte aus und verpasste ihm wiedermal eine Ohrfeige. Ich drehte mich weg und lief davon. Mit hochgehaltener Nase versteht sich.

»DU kannst laufen soweit du willst. » rief er mir hinterher. »Dich kriege ich rum! Versprochen. »

Ich antwortete ihm nicht. Wäre auch zu schön, wenn er meine Stimme hören würde, die von den Tränen schon ganz zerstört war. Mit schnellen Schritten hetzte ich in die Schule, weinend. Gottseidank war noch nicht Pause und so konnte ich ungestört einfach auf das Mädchen klo gehen und mich in einer Kabine einschließen. Ich saß einfach auf dem Klodeckel und weinte.

Drei Minuten gab ich mir Zeit ehe ich meinen Schminkspiegel herauskramte und mich daran machte, die Wimperntusche und das Makeup zu erneuern. Gerade als ich herausgehen wollte, hörte ich stimmen.

»Du liebst sie oder? » fragte eine Stimme.

Moment mal 'sie'? Ich mein gut, ich hatte nichts gegen Homosexuelle, aber die Stimmen waren seltsam.

»Ich weiß auch nicht. Ich kenne sie kaum. » sagte eine andere Stimme. Ich schlug mri die Hand vor den Mund und taumelte einen Schritt zurück. Verdammte scheiße.

»Sie ist süß. » sagte eine wieder andere Stimme. »Ich mag sie. »

Meine Augen sahen das Klo an. Wieso zur Hölle sah das Teil aus wie naja… Wie auf dem Mädchenklo? Wenn die drei hier waren, war die Wahrscheinlichkeit gering, dass ich falsch war, oder? Ich atmete aus und bemühte mich, leise zu sein. Meine Hände legte ich mir über den Mund. Danach setzte ich mich auf das Klo und betete, dass sie vor dem Klingeln verschwinden würden.

Natürlich war das Glück nicht auf meiner Seite. Ganz im Gegenteil. Ich dachte darüber nach, wen Louis mit 'sie' meinte und Niall danach wieder mit 'sie' und am Ende hatte auch noch Zayn von diesem mysteriösen Mädchen gesprochen. WER WAR SIE?

Und während das passierte, klopfte plötzlich jemand an die Tür.

»Brauchst du noch lange? » fragte eine Stimme, die Niall gehörte. »Die anderen Klo's sind entweder verschlossen oder verdreckt. »

Während ich mir eine Antwort ausdachte, bemerkte ich, wie ich wieder weinte. Langsam wurde mir bewusst, wie eifersüchtig ich auf 'Sie' war und nach dem Fiasko mit Harry…

Es war das zweite Mal, an diesem einen Tag, dass mein Herz in tausende Stücke zersprang und auf den Asphodeliengrund  fiel. Ich weinte leise vor mich hin und hoffte, dass Niall einfach verschwinden würde, aber nein.

»Hallo? » fragte er mich. Ich starrte auf das grau der Toilettentür, aus Angst verrückt zu werden. Wie viel Liebeskummer musste ein Mädchen ertragen? Aber ich war es selber Schuld. Ich kannte sie Beide kaum. Es fühlte sich falsch an so viel zu fühlen und jetzt wurde ich belehrt. Whey, danke Schicksal.

Das Problem blieb. Niall stand immer noch da.

Was nun? 

Ready to fly. ~ Harry Styles u. Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt