~Kapitel 3 ~

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Diese Stille war schrecklich. Vergleichbar mit einer seelischen Folter. Es war nicht nur der Fakt, dass er nicht mit mir sprach. Seine Augen sahen kalt aus und all seine Gesichtsmuskeln standen auf Spannung.

Zu sehr erinnerte er mich an den Tag, als er im Laden war und behauptete mich nicht zu kennen. Noch nie hatte ich diese Art von Herzschmerzen gespürt, als er sich von mir abwendete. Nichts desto trotz, war er diesmal nun doch ein wenig anders. Er war anwesend, er wusste, dass ich seins bin, aber sein Blick verriet mir, dass er nur körperlich hier war. Das konnte nichts gutes heißen.

Anstatt das wir bei mir zu Hause hielten, entschloss er, weiterhin ohne ein Wort mit mir zu wechseln, zur Villa zu fahren. Ich hatte keinen Plan, was in ihn gefahren ist, gleichzeitig war es mir unangenehm zu fragen. Hatte ich irgendwas dummes gesagt oder getan, ohne es letztendlich zu merken? Schließlich war ich oft sehr tollpatschig und dusselig , aber an einen schlimmen Vorfall konnte ich mich nicht entsinnen.

Als wir nun durch das Tor fuhren und er seinen Wagen zum stehen brachte, sah ich ihn schüchtern, gleichzeitig aber erwartungsvoll an.

Weiterhin diese Kälte.

„Ist etwas..?",piepste ich, leiser als gewollt.

Sein Blick fiel nun auf mich und es war, als hätte mich ein eiserner Blitzschlag getroffen.

„Ja. Ja, es ist was", zischte er und stieg anschließend aus. Wie auch sonst, hätte er mir die Tür aufgehalten, aber in diesem Moment stürmte er einfach ins Haus. Seufzend folgte ich ihm, einige Minuten später, zugehörig mit einem mulmigen Gefühl im Bauch.

„Allyyyy!", begrüßte mich eine Lebensfrohe Stimme, als ich einige Schritte eintrat.

„Hey, Niall!", Grinsend umarmte ich ihn zur Begrüßung. Am liebsten hätte ich ihm jetzt zugehört, wie aufgeregt er war, dass sie bald neue Songs schrieben oder wie er letzten Wochenende fast sein Apartment abgebrannt hätte, aber zu sehr belastete mich die Stimmung von Zayn.

Er setzte sich sichtlich genervt ins Wohnzimmer und war kurz davor eine Schachtel Zigaretten rauszuholen, bis sich anschließend auch meine Stimmung verdüsterte.

„Was tust du da?!", rief ich euphorisch und ging unachtsam an Niall vorbei. „Du hast mir versprochen du rauchst nicht mehr!", setzte ich fort und schlug ihm das Kippenpäckchen aus der Hand. Kein Wort. Stille.

„Wieso machst du das? Hör endlich auf!", warf ich weiter vor.
Mir war bewusst , dass jeder zweite Mensch rauchte. Manche um cool zu wirken, manche um sich abzuregen, fürs Rauchen gab es tausende Gründe. Aber es kam nicht in Frage, dass ich einen Aschenbecher küsste. Der Geruch widerte mich an. Egal, ob man ihn küsste, ihn umarmte , es roch nach Kippen. Selbst die Finger waren davon verseucht.

„Was ist mit dir los? Wieso bist du so ?" Alles klang nach Vorwürfen, doch ich wollte wenigstens einmal Antworten zu meinen unerklärlichen Fragen.

Seine Augen schlossen sich, während sein Brustkopf sich auf und ab bewegte. Seine Arme waren angespannt, jedoch nach den Atemzügen ,entspannten sich diese sofort. Flunkernd öffnete er sie wieder und schaute zu mir rüber. In der Zeit setzte ich mich neben ihn auf die Couch und schaute ihn besorgt an.

„Es tut mir Leid...",nuschelte und rutschte wieder näher zu mir.

Das sollte man erst verstehen.

„Ich hab heute keinen guten Tag, ich wollte dir nicht weh tun, es tut mir Leid."

Da war das, was mir vorhin fehlte, was ich so sehr gebraucht habe. Wärme kehrte in seine Augen zurück, seine Stimme umgeben von einem weichen Klang. Zu schön für diese Welt. Seine langen Finger streiften über mein Gesicht, als bestehe es aus Porzellan. „Mein Engel...", hauchte er und schenkte mir einen Kuss auf die Stirn.

After Two Worlds CollideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt