Kapitel 16:

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Der letzte Tag vom Oktober war angekommen und damit war es auch Halloween. In der Großen Halle schwebten gemachte Kürbisse herum, die die Decke etwas erleuschteten, doch draußen tobte ein Sturm, sodass die Decke nur noch donnerte. Alle Schüler aßen Süßes und Saueres, tranken jeden möglichen Saft, den es gab und  freuten sich über diese einzige gute Mahlzeit. Plötzlich wurde die Eingangstür der Großen Halle aufgerissen und Professor Quirell stürmte panisch hinein.

„TROLL! UNTEN IM KERKER! TROLL UNTEN IM KERKER!"

Alle blieben stumm und Dumbledore stand von seinem Platz auf. Jeder Blick war auf ihn gerichtet und er schien schrecklich nach Luft zu schnappen.

„Ich dachte, ich sag's ihnen.", murmelte der Professor, als er in Ohnmacht fiel.

„Verfallt jetzt bitte nicht in Panik!", schrie Dumbledore sofort durch die Halle. „Die Vertrauensschüler führen ihre Häuser zurück in die Schlafsäle! Die Lehrer gehen mit mir hinunter in die Kerker!"

Alle Schüler folgten deren Vertrauensschüler. Cho nahm mich bei der Hand, Luna schien wieder so gelassen, wie immer zu sein, hopste sogar fröhlich dem Vertrauensschülern hinterher. Als wir im Gemeinschaftsraum angekommen sind, befahlen sie uns alle in unsere Zimmer zu gehen und dort zu bleiben. Da es sowieso Abend war, dürfen wir nicht mehr hinaus in die Flure.

„Wie konnte ein Troll bloß hier rein kommen?", fragte Cho und ging in unserem runden Zimmer hin und her.

„Nicht ohne Hilfe. Trolle sind soziemlich dumm. Vermutlich ein übler Streich.", sagte ich und versuchte sie zu beruhigen.

„Oder jemand hat ihn absichtlich herein gelassen.", wiedersprach Luna mir und ich schaute sie mit großen Augen an.

Ich öffnete das Fenster und ließ Eugen rein, dessen Federn völlig nass waren, wobei er sich den Regen abschüttelte. Ich saß ihn auf meinem Arm, setzte mich im Schneidersitz aufs Bett und streichelte ihn etwas.

„Aber wieso würde jemand das tun?"

„Keine Ahnung, Cho. Aber wer immer es war, ich denke, dass dieser jemand die Aufmerksamkeit von sich ziehen will."

„Das wäre eine Theorie.", stimmte Luna mir zu. „Diese Person hat womöglich etwas vor und hat zur Ablenkung von jedem einen Troll ins Spiel geholt."

Ich schüttelte den Kopf. „Wir denken wohl zuviel nach."

Eugen flog zu der Strange, die ich aufgestellt hatte, damit die Eule von mir und Cho sich darauf setzen und schlafen konnte. Luna hatte eine Katze als Haustier, die die meiste Zeit mit schlafen, essen und herumschleichen verbachte. Wenn ich eine Katze wäre, würde ich das Gleiche tun, aber im Moment schlich ein Troll durch Hogwarts, mit dem es die Lehrer wohl oder übel aufnehmen müssen.

Jade Brian: Das erste Jahr (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt