Bangen

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Nur langsam begriff ich was hier passiert. Sie hatte einen Unfall. Sie lief über die Straße ohne nach links und rechts zu gucken. Sie sah nur mich. Und deswegen ist es meine Schuld.
Ich wartete vor dem OP Bereich. Auch ihre Helenes Eltern und Miriam kamen. Ich saß einfach nur da und musste warten. Stunde um Stunde. Sie waren mindestens schon 4 Stunden im OP und keiner hatte uns eine Info gegeben, wie es im Moment aussieht. Ich starrte auf die Uhr und beobachtete den Zeiger. Endlich kam ein Arzt heraus. "Wie geht es ihr?" fragte ich ihn rasch.
"Wir konnten Frau Fischer soweit stabilisieren. Sie hatte mehrere innere Blutungen und Knochenbrüche. Die nächste Nacht ist entscheident. Sie können zu ihr. "
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich nickte stumm und der Arzt drehte sich um. "Herr Doktor! Ich hab noch eine Frage...also was ist..Helene war doch schwanger. Ich meine.." versuchte ich ihn zu fragen, ob unser Kind überlebt hatte. Er lächelte "Sie haben da eine kleine Kämpferin! Aber auch ihr überleben ist von der nächsten Nacht abhängig. Wenn Frau Fischer die Nacht überlebt, wird auch ihr Kind höchstwahrscheinlich überleben! " ich brauchte einen Moment um zu realisieren was er gesagt hatte. "Kämpferin?" . Der Arzt nickte wieder "Ja ein Mädchen. Entschuldigen sie mich jetzt bitte. Ich werde morgen früh nochmal zu ihnen kommen!" sagte er und verschwand. Ich atmetete ein. Ein Mädchen. Eine kleine Prinzessin. Eine Schwester kam und brachte mich zu Helene ins Zimmer. Es sah schlimm aus. Überall hingen Schläuche und sie war von blauen Flecken übersät. Die Schwester muss meine Angst erkannt haben. "Versuchen Sie sich nicht zu viele Sorgen zu machen. Ich weiß, dass es jetzt sehr schlimm aussieht. Reden sie ruhig mit ihr. Oftmals trägt das zur Genessung bei!" sie verließ das Zimmer. Ich zog einen Stuhl zu ihrem Bett und nahm ihre Hand. Ich zitterte.


Du lässt mich so sein wie ich binWo Geschichten leben. Entdecke jetzt