Du lässt mich so sein wie ich bin

Untersuchung

Irgendwann muss ich ich meiner Müdigkeit nachgegeben haben. Ich spürte ein Hämmern in meinem Kopf, als ich am nächsten Morgen durch einzelne Sonnenstrahlen geweckt wurde. Ich sah Helene an und flüsterte ihr "Guten Morgen" ins Ohr. Ich beobachtete, wie sich ihr Brustkorb hebte und senkte. Auch wenn ihr Körper von blauen Flecken übersäht war, für mich war sie noch immer wunderschön. Ich streichelte ihren Handrücken leicht. Wieder kam die Schwester ins Zimmer und kontrollierte ihre Werte. Ich sah sie fragend an.
"Ihre Werte sehen gut aus. Näheres wird ihnen der Arzt sagen. Der müsste in 10min hier sein."Sie ging.
"Ich bin nur kurz im Bad, Schatz" sagte ich zu ihr und stand auf. Ich öffnete den Wasserhahn, stützte mich auf dem Waschbecken ab und sah mich im Spiegel an. Ich hatte dunkle Augenringe. Ich spritzte mir Wasser ins Gesicht. Das ist wirklich alles passiert. Ich realisierte erst jetzt richtig was geschehen ist. Ich setzte mich wieder an ihr Bett und nahm ihre Hand. "Hab ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich dich schon damals, bei deinem ersten Auftritt bei mir richtig süß fande? Du warst so unglaublich aufgeregt und hattest schon bei den Proben richtig rote Wangen. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass ich schon damals ein kleines bisschen in dich verliebt war. " Ich schmunzelte.
Es klopfte und der Arzt kam herein. Ich stand auf und gab ihm die Hand. "Also ... Die Werte ihrer Freundin sehen gut aus. Sie hat die kritische Zeit überstanden. Sie müsste in den nächsten Stunden aufwachen. Ich möchte allerdings zur Kontrolle ihrer Kindes noch ein Ultraschall machen. Dafür würde ich schnell den Oberarzt der Gynäkologie rufen, wenn sie damit einverstanden sind?" erklärte mir der Arzt. "Natürlich bin ich damit einverstanden." antwortete ich schnell.
"Gut. Dann ruf ich gleich den Kollegen." Er richtete sich an die Schwester: "Wenn Frau Fischer aufwacht sagen Sie mir bitte Bescheid. " Er verließ den Raum zusammen mit der Schwester und kurze Zeit später kam der Gynäkologe herein. "Hallo ich bin Dr. Meier. Ich wollte mal nachsehen, wie es ihrem Baby geht. Möchten sie ein Video von dem Ultraschall?" Ich war verwundert, dass das geht. Helene hätte mich wahrscheinlich ausgelacht und gesagt "Willkommen in der moderen Welt".
"Wenn Sie wüssten was man heute schon alles im vorhinein alles sehen kann."
Er lachte und schloss das Ultraschallgerät an. "Könnten sie schon einmal das Hemd ihrer Freundin hochkrempeln? Ich muss hier erst noch ein paar Einstellungen vornehmen."
Auch wenn ich wusste, dass er Arzt war, hebte ich bloß sehr ungern Helenes Hemd hoch. "Gut dann können wir." Er verteilte eine glitschige Flüssigkeit auf ihrem Bauch. Ich drückte ein kleines bisschen Helenes Hand uns starrte auf den Monitor. "Ah da haben wir ja das Kleine. Es ist alles genauso entwickelt, wie es sein sollte. " ich hatte Tränen in den Augen. "Hier sehen sie das Herz. Es schlägt schön gleichmäßig. Wollen sie wissen was es wahrscheinlich wird?"
"Dr. Rath meinte es wäre ein Mädchen."
"Ahh... immer muss der alles vorher erzählen. Also ihre Freundin ist noch nicht soweit, dass ich das mit einer 100-prozentiger Sicherheit feststellen kann, aber es scheint tatsächlich so, dass es ein Mädchen ist." er lächelte und ich konnte meine Augen einfach nicht von dem Bildschirm abwenden.
"In welcher Woche ist sie denn?" fragte ich ihn neugierig.
"Ich denke, dass sie so etwa Anfang dritter Monat sein müsste. Würde das passen?"
Ich lachte. "Ja das würde passen." Ich konnte mein schmunzeln nicht unterdrücken. Damals war Helene gerade auf Tour und ich besuchte sie.
Er filmte noch etwas weiter und ich konnte beobachten, wie sich unsere Kleine bewegt. "Gut. Ich denke Sie können beruhigt sein. Alles in bester Ordnung." er räumte die Technik weg und gab mir die DVD. "Dann können sie ihre Freundin überraschen, wenn sie aufwacht. Sie wird sich bestimmt freuen!"