27.

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Ich wachte Schweißgebadet auf.
Die Schmerzen wurden mir bewusst und ich verzog mein Gesicht.
So ein verdammter Mistkerl.

Vorsichtig öffnete ich meine Augen.
Dunkelheit umgab mich.
Langsam wollte ich mich auf die Seite rollen, stoppte jedoch, als ein stechender Schmerz mein Bein durchzuckte und ich kurz aufschrie.

Meine Hand wanderte zu meinem rechten Oberschenkel und tastete vorsichtig nach der Verletzung. Als ich sie berührte, zuckte ich erneut vor Schmerz zusammen. Leise fluchte ich. Mein Oberschenkel war komplett aufgerissen.
Der Kerl hatte mir mein Bein aufgeschlitzt.

Erschöpft ließ ich mich wieder auf den Boden fallen. Er klebte und in der Luft lag der undefinierbare Geruch von Blut. Ich hoffte die Wunde würde langsam mal aufhören zu Bluten. Ich war nämlich zu schwach, um mir auch noch einen Verband zu basteln.
Erneut schloss ich die Augen. Wie lange ich wohl bewusstlos gewesen war?

Plötzlich hörte ich wie die Tür aufgerissen wurde.
Sofort bekam ich Angst. Ich wollte das nicht. Konnte er mich nicht einfach umbringen? Dann wäre es wenigstens vorbei.

Wie sehr hatte ich in der Zeit die ich hier war auf Taka gehofft. Aber das hier war nunmal kein Märchen. Es war die Realität. Leider.
Ich hörte einen Knall. Anscheinend die Gittertür, die zugeknallt wurde.
Doch dann hörte ich einen weiteren Knall und dann war da der plötzliche erneute Schmerz in meinem Oberschenkel.

Schreiend fasste ich mir an mein Bein und rollte mich auf den Rücken. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu und betrachtete mich. Tränen rannen über meine Wangen und vermischten sich mit, teilweise schon getrocknetem, Blut. Meine Kratzer im Gesicht fingen wegen der Tränen noch mehr an zu brennen.
"Ich hätte dich schon längst umbringen sollen." Abschätzig sah er zu mir runter und verpasste mir dann einen weiteren Tritt in die Magengrube.

Erneut schloss ich meine Augen. Kniff sie so fest wie möglich zusammen.
Versuchte die Tritte und Schläge auszublenden.

Wieder dachte ich an Taka. Hatte der Typ vor mir Recht gehabt? Hatte Taka mich ausgenutzt? War ich nichts weiter als eine Puppe für ihn gewesen? Immer mehr Tränen rannen über meine Wange und schließlich konnte ich auch die Schluchzer nicht mehr zurückhalten.
"Armer kleiner Kerl. Ich glaube es ist besser wenn wir es jetzt beenden. Findest du nicht?"

Ich merkte wie er sich über mich beugte. Er ließ sein Messer über den Boden kratzen. Irgendwie hoffte ich auf ein Wunder. Ein kleiner, winzig kleiner Teil in mir hoffte immernoch das Taka hier gleich wie ein Retter durch die Tür springen würde.

Ich spürte wie er ausholte und dann wie - er innehielt? Ich öffnete die Augen. Vorsichtig. Nur einen kleinen Spalt. Das Messer war keinen Zentimeter von meinem Hals entfernt. Erschrocken hielt ich die Luft an.
"Wer stört denn jetzt wieder?" fragte der Riese und erhob sich. Angenervt sah er auf mich herunter.
"Lauf bloß nicht weg kleiner."
Kurz darauf war er aus dem Raum verschwunden. Er hatte alle Türen aufgelassen. Ich würde eh sterben. Was also hatte ich zu verlieren? Schwer atmend versuchte ich mich an den Gittern hochzuziehen.
Ließ mich aber direkt wieder fallen, da mir schwarz vor Augen wurde.

Jetzt war es also gleich vorbei. Es war egal wie sehr ich versucht hatte am leben zu bleiben.

Ich verlor jegliches Zeitgefühl, und bemerkte erst spät die aufgeregten Stimmen die sich immer weiter näherten.

Erst als sie schon im Raum standen, wurden sie mir richtig bewusst. Doch bevor ich auch nur ansatzweise reagieren konnte, wurde ich erneut bewusstlos, und hörte deshalb nicht mehr, wie Taka meinen Namen rief.

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Ich bin heute Nacht extra wach geblieben, um diesen blöden Blutmond zu sehen und mir war so langweilig :(
Heißt aber für euch: neues Kapitel :D

Ich mag Dich? - (Selfishii)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt