Kapitel 7 MEIN Leben !

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Am nächsten Morgen ging es mir schrecklich. Ich hatte ein so schlechtes Gewissen wegen Teron das ich mich am liebsten foltern würde. Ich hatte ihn verletzt. Ich hatte den ersten Menschen den ich je geliebt hatte und den ich immer lieben würde unglaublich traurig gemacht. Wer würde mir diese Bürde jemals nehmen können. Diese Last war unerträglich und diese Ungewissheit kaum aushaltbar. Ich schlich mich gerade an meinen Eltern vorbei - damit sie sich keine Sorgen machten weil ich so früh schon raus gehen wollte- da hörte ich folgendes Gespräch :

>> Ach Mora das kannst du doch nicht machen! <<, hörte ich meinen Vater meiner Mutter sagen >> Oh Doch, das kann ich Ono ! Sieh dir unsere Tochter doch mal an ! Sie ist wunderschön, begabt und charakterstark. Jeder würde sie wollen. Jeden Tag kommen junge Männer und freien um sie. Wenn sie schon so eine große Außwahl hat, dann werde ich ihr den reichsten und schönsten aller Elfen raussuchen und die beiden verloben ! << >> Ja aber was ist wenn SIE das nicht möchte. Was willst du machen wenn Fera aus Liebe wählen möchte? Ich möchte das sie glücklich wird Mora! Hast du schon mal an SIE gedacht?<< >> Ja aber! Sie... Sie weiß doch noch nicht mal was sie will ! Glaube mir meine Wahl würd sie bis an das Ende ihres wunderbaren Leben glücklich machen! ICH werde sie glücklich machen! <<, konterte meine Mutter etwas unsicher

Ich dachte das wäre alles nur ein Traum. Wollten meine Eltern mich wirklich verloben ? Mit einem wildfremden Jungelfen ? Wie weit würden sie gehen ? In mir drin sackte alles zusammen. Nein ! Ich wollte mich wehren. Gegen die Entscheidung meiner Eltern wollte ich mich wehren ! Ich war eine Elfe des Volkes und das allein verlieh mir Kampfkraft und Willensstärke. ICH ENTSCHEIDE SELBST !

In meinem Kopf schwirten hunderte Gedanken. Aber ich blieb standhaft und riss mich zusammen. Leise öffnete ich die schwere, aus Elfenholz gezimmerte, Haustür und trat hinaus. Meine nackten Füße berührten das weiche Moos und das vom Morgentau feuchte Gras kitzelte meine Zehen. Sofort fühlte ich mich wacher und gesünder. Denn die Natur war der liebste und kostbarste Besitz einer jeder Waldelfe. Sie verlieh uns Mut, Kraft, Schlauheit und Ehrlichkeit. Ich ging in unseren Garten und zu den Stellen. Wobei ich ständig das Gefühl hatte beobachtet zu werden. Ernsthaft ! War ich jetzt etwa schon paranoid ? Ja vielleicht... Möglich wäre es. Ich lies mir mein Leben von einer durchgeknallten, verliebten, eifersüchtigen Jungelfe zerstören. Und ich konnte nichts dagegen tun. Die Vögel zwitscherten fröhlich während ein riesengroßer Keifer über unsere Siedlung flog. Er hatte prächtige Schwingen und die schwarzen Federn schmückten sein Haupt. Luna wieherte zufrieden und Katjek knurrte ein Girapter an, der gerade auf einen schönen, großen Kertonbaum kletterte um sich den Magen an den reifen Kertos zu füllen. Im Sommer bäckt meine Mutter aus den Kertos immer leckere Sachen, aber momentan schien sie sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Meine Heirat zum Beispiel !
Nachdem ich mich in der Sonne ein wenig ausgeruht hatte, versuchte ich einen Plan zu schmieden wie ich schnellstmöglich aus meiner Situation rauskommen könnte...

Bild von Fera ♡^^

FERA - Licht des WaldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt