Kapitel 5

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Kensis Sicht:

Ich wache auf, weil meine Mutter nicht gerade leise in mein Zimmer kommt und meine Vorhänge zur Seite zieht. „Mom!", rufe ich genervt als mein Blick auf meinen Wecker fällt. „Ich hab noch 'ne halbe Stunde!" „Nein hast du nicht", erwidert sie bissig. „Dein Zug fährt in einer halben Stunde. Dein Vater und ich haben beschlossen, dass es vielleicht besser für dich wäre, wenn du nicht mehr jeden Morgen mit dem Auto in die Schule gefahren wirst" Ich stöhne genervt auf. Manchmal nervt mich dieses Leben. Die Base, die ganzen Marines für die ich nur ‚Donnies Kleine' bin, meine superstrengen Eltern, vor allem meine Mom, dass ich immer so weit fahren muss um irgendwas Interessantes machen zu können, dass es auf dem Stützpunkt kein Netz gibt, jedenfalls nicht außerhalb unseres Hauses... Naja. Beim Frühstück frage ich Dad: „Darf ich zum Cheerleading gehen?" Fast hoffe ich dass er nein sagt. Eigentlich bin ich am Anfang des Schuljahres nur wegen Jonny, meinem damaligen Freund, zum Cheerleading gegangen. Als ich mich dann nach drei Wochen wieder von Jonny getrennt hatte wollte ich eigentlich wieder aufhören damit aber dann hat Mrs. Abernathy, die alte Schachtel, gesagt dass man unter dem Schuljahr nicht austreten kann. Aber wenn ich es mir recht überlege ist es vielleicht doch gar nicht so schlecht, immerhin sehe ich Deeks dann. Also irgendwie finde ich ihn ja ziemlich süß... „Klar kannst du zum Cheerleading. Habt ihr nicht bald irgendeinen wichtigen Auftritt?", reißt mich mein Dad mich aus meinen Gedanken. Ich muss grinsen. „Dad das ist kein wichtiger Auftritt. Das ist ein ganz normaler Auftritt wenn unsere Schule in zwei Wochen gegen Hemsted spielt. Wir haben nur ein paar neue Figuren eingeübt." „Achso" Damit ist das Gespräch für Dad beendet und ich stehe vom Tisch auf. Ich schnappe mir meine Tasche in der irgendwelche Bücher und Hefte sind, garantiert nicht das was ich heute brauch aber das ist mir egal. Eine Viertelstunde später sitze ich im Zug und chatte mit Nell die heute erst zur zweiten Stunde hat. Nell und ich sind nicht in der gleichen Klasse. Leider.

Deeks Sicht:

Ich wache auf weil Erics Wecker die Star-Wars-Titelmusik klingelt. Ich klatsche mir mein Kissen auf den Kopf und knurre: „Eric schalt das ab!" Ich werde nicht erhört. Ich werfe einen Blick zu Eric, der, ich glaube es nicht, trotz des Star-Wars-Lärms friedlich weiterschläft. Ich schalte den Wecker ab und schüttele Eric leicht. „Verdammt, Mom lass mich schlafen.", grummelt er, „wir haben erst zur zweiten Stunde" Da fällt es mir auch wieder ein. Das hatte ich über das ganze Chaos gestern ganz vergessen. Genauso wie mir jetzt siedend heiß einfällt, dass Millie und ich keine Schulsachen haben. Verdammt. Ich gehe ins Gästezimmer und wecke Millie. Als ich wieder in Erics Zimmer ist er wach. Er begrüßt mich mit: „Ach ich hatte ganz vergessen dass ihr da seid" „Ich nicht", gebe ich resigniert zurück. „Sorry, Kumpel", er grinst. „Können wir vielleicht schon zur ersten in die Schule? Bei Millie fällt ja nicht die erste nicht aus.", frage ich. „Achso klar", Eric hat anstrengend gute Laune dafür dass es so früh ist. Eine knappe halbe Stunde später sind wir in der Schule. Millie hat das Problem mit dem vergessenen Zeug nicht. Gestern hatte sie nur Fächer in denen sie nichts aufbekommen hat und die Bücher die sie zum Lernen mitgenommen hat und nicht in ihren Locker getan hat braucht sie nicht, dass heißt, sie hat fast alles was sie heute braucht in der Schule. Ganz im Gegensatz zu mir. Alles worin ich schlecht bin, nehme ich immer zum Lernen mit und das ist so ziemlich alles außer Bio und Spanisch und Englisch. Als ich zu unserem Klassenzimmer komme, stelle ich fest dass es schon offen ist. Genervt lasse ich mich neben Callen, meinen Banknachbar fallen. Ich mag ihn nicht besonders aber als ich vor ungefähr drei Wochen hier auf die Schule gekommen bin, war neben ihm der einzige freie Platz. Er ist ein bisschen merkwürdig. Er will mir seinen Vornamen nicht verraten, jedenfalls gehe ich mal davon aus, dass ‚Callen' sein Nachname ist. Er sagt, dass er seine Eltern nicht kennt, er hatte vielleicht mal eine ältere Schwester aber vielleicht auch nicht, er wurde, wie er sagt, mit fünf von einer kleinen komischen Frau aus dem Waisenhaus geholt und bei einer Pflegefamilie untergebracht, inzwischen ist er bei seiner 37. Also wie gesagt, er ist komisch. Jetzt grinst er mich an und deutet mit dem Daumen auf mein Biobuch, das ich in der Hand habe und den Kuli den ich aus meiner Hosentasche fische. „Heute mal ohne Schulzeug unterwegs?", fragt er. Ich muss mir das Lachen verkneifen. Er ist immerhin der, dessen Schulzeug aus einem Block, einem Ordner und einem Kuli besteht. Er trägt das immer einzeln rum und er ist vermutlich der Einzige Typ auf der ganzen Schule der freiwillig auf einen Locker verzichtet hat. In der Pause fragt mich Eric, der leider schon neben Nell sitzt: „Nell wollte heute mal beim Cheerleadertraining zuschauen und ich soll mitkommen und weil das sicher wahnsinnig langweilig wird..." „Wolltest du mich fragen, ob ich nicht mitkommen kann", beende ich grinsend seinen Satz. „Bleibt mir ja wenig anderes übrig, oder? Nach Hause kann ich ja schlecht, außerdem hat Millie heute länger als und ich muss auf sie warten also muss ich ja mit", ich tue so, als ob ich mich geschlagen geben würde. „Naja", meint Eric, „du könntest in den Jugendtreff" „Da ist doch sowieso keiner, den ich kenne außer Sam, du weißt schon vom Team. Aber mit dem muss ich nicht unbedingt den Nachmittag verbringen. Da schaue ich doch lieber einem Haufen leicht bekleideter, gutaussehender Mädchen zu wie sie mit Puscheln wedeln und Übereinander purzeln." Eric lacht. „So wie du das sagst, klingt es fast nach Spaß."


NCIS: L.A. - HighschoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt