Kensis Sicht:
„Bonjour Madame Sing", begrüßen wir alle im Chor unsere Französischlehrerin. Ich werfe einen Blick in meine Tasche und, Glück gehabt, das Französischbuch und die Hefte sind sogar drin. Ich krame sie heraus, als ich plötzlich ein Räuspern über mir. „Aha, Miss Blye holt, genau wie wir es ausgemacht hatten, ihre Sachen vor Stundenbeginn raus", höre ich Ms. Sing mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme sagen. „Da du es offensichtlich IMMER NOCH NICHT verinnerlicht hast, wirst du bis Morgen 50 Mal schreiben: ‚Ich hole meine Unterrichtsmaterialien vor der Stunde auf den Tisch' Haben wir uns verstanden, Kensi?" Ich nicke. „Oui Madame" Als ich zwei ermüdend langweilige Französischstunden später auf den Pausenhof komme, entdecke ich sofort Eric, Nell und, was mein Herz einen kleinen Hüpfer machen lässt, Deeks. Eigentlich würde ich mich gerne mit Nell unterhalten, aber die ist zu sehr mit Eric beschäftigt, also bleibt mir nichts Anderes übrig als mit Deeks, der auch etwas gelangweilt rumsteht, ein Gespräch anzufangen. Ich nicke in Richtung Eric und Nell und verdrehe die Augen. Deeks grinst und nickt. „Du hast Spanisch, oder?", frage ich, in einem verzweifelten Versuch mit ihm über irgendwas Sinnvolles zu reden. „Ja is aber nich grade mein bestes Fach." Er grinst schief. „Warum hast du französisch?", fragt er dann, „spanisch ist doch viel praktischer, ich meine die mexikanische Grenze ist eine halbe Stunde weg und fast 30% der Bevölkerung von LA spricht nur spanisch" „Mein Dad hat mir spanisch beigebracht als ich 10 war also...", ich versuche zu überspielen wie perplex ich bin. Deeks hatte ich eigentlich nicht für einen Klugscheißer gehalten aber offensichtlich ist er es doch. „Das...äh...Das interessiert dich wohl ziemlich?", frage ich. „Nö", Deeks grinst wieder, „wir haben das nur gerade in Spanisch gemacht und irgendwie musste ich das gerade einfach mal loswerden. Du hast mich für einen Klugscheißer gehalten oder?" „Ehrlich gesagt, ja", jetzt muss ich auch grinsen. „Du bist noch nicht so lang auf der Schule, oder?", frage ich. „Nee wir sind erst vor drei Wochen hergezogen, aber jetzt sind ich und meine Schwe..." In dem Moment höre ich eine helle Mädchenstimme hinter mir: „Marty da bist du ja! Ich hab dich gesucht!" Ich drehe mich um und bin kurz etwas perplex, es kommt mir nämlich vor, als ob ich Deeks in Kleiner, weiblich und ohne Bartflaum gegenüberstehen würde. Deeks' Schwester sieht im wahnsinnig ähnlich. „Du wirst dann wohl seine Freundin sein", die Kleine, ich weiß nicht mal ihren Namen, grinst mich frech an. „Nicht wirklich", ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Na dann halt nicht", sie grinst immer noch, dann zerrt sie Deeks auf die Andere Seite des Hofs, aber weil es in diesem Moment klingelt und ich nicht noch einen Strafarbeit riskieren will gehe ich rein und bekomme nicht mit, was die beiden besprechen.
Deeks Sicht:
„Mann Marty wie stellst du dir das vor?", Millie gestikuliert wild mit den Händen. „Was denn?", frage ich genervt. „Alle meine Freundinnen fragen mich andauernd warum ich keine Tasche habe, warum ich mit dem Bus da bin, warum ich die gleichen Klamotten da bin... Und wenn ich denen die Wahrheit sage, also Ellas Mutter ist ja beim Sozialamt und dann kommen wir ins Heim!", Millie regt sich wirklich auf. „Wir finden schon eine Lösung, okay? Beruhig dich erstmal" In diesem Moment klingelt es zum Pausenende. „Wir reden später", rufe ich und sprinte Eric hinterher zu Mathe. Um zehn nach eins sitze ich mit Eric und Nell auf den Rängen die eigentlich für Footballspiele bestimmt sind. „Mädels! Aufwärmen! Spring, Tonner! Ich weiß, dass ihr noch in der Umkleide seid! Zack, Zack! Zehn Runden um den Platz zum aufwärmen! Zack, Zack!", brüllt die alte Hexe Abernathy über den Platz. Die Mädchenumkleide ist am anderen Ende des Platzes, sodass ich die Mädchen erst sehe, als sie an uns vorbeilaufen und da fällt mir die Kinnlade runter. „Du hast mir nicht gesagt dass Kensi bei den Cheerleadern ist", stelle ich an Eric gewandt fest. „Äh... Wirklich nicht? Muss ich vergessen haben" Kensi trägt eine knappe blaue Hose und ein enges hellgraues Top, in dem sie extrem heiß aussieht. Nach den zehn Runden Jogging müssen sie noch Dehnübungen machen. Kensi hat mich noch nicht bemerkt, Nell und Eric auch nicht, was ich merkwürdig finde, theoretisch sollte sie doch wissen dass ihre beste Freundin sich das Training mal anschauen will. Erst als die Cheerleaderinnen in unsere Richtung Hampelmänner machen müssen, Mrs. Abernathys Aufwärmübungen sind etwas Old-School, bemerkt sie uns und winkt Eric und Nell zu, mich lächelt sie verschmitzt an, was die alte Hexe sofort bemerkt. „Hey Blye, dein Freunde müssen jetzt warten! 5 Strafrunden um den Platz!" Nach dem Aufwärmen übt die Truppe erstmal irgendwelche Turnsachen und dann, nach einer guten Stunde, ruft Mrs. Abbernathy: „Okay Mädels, jetzt üben wir die Kür für das Spiel in zwei Wochen! Blye, hilf mir die Musikanlage rauszubringen!" Die Kür dauert relativ lang, viel länger als die Sachen, die das Cheerleadingteam an meiner alten Schule immer gemacht hat. Irgendwann, nach einer halben Ewigkeit ruft Mrs. Abernathy: „Okay, Mädchen, das war schon nicht schlecht! Schluss für heute!" Als Kensi zwanzig Minuten später mit nassen Haaren aus der Kabine kommt grinst sie uns schon weitem an. „Gutes Training", sagt sie nur. Plötzlich habe ich einen Entschluss gefasst: „Wollen wir noch irgendwas zusammen machen?", frage ich sie schnell, bevor mich der Mut verlässt. In diesem Moment höre ich eine mir leider sehr bekannte Stimme hinter mir: „Du hältst dich gefälligst von meiner Kleinen fern!" Neben mir höre ich Kensi genervt aufstöhnen: „Lass mich in Ruhe, Jonny. Ich bin nicht ‚deine Kleine' und überhaupt hast du gar nicht zu bestimmen mit wem ich was mache und mit wem nicht" „Ja aber den da", er nickt zu mir, „den brauchst du doch echt nicht. Der ist dumm und Football spielen kann er auch nicht. Außerdem ist seine Familie doch ein Sozialfall" Da hörts bei mir auf: „Sag das nochmal!", rufe ich und stürze mich auf Jonny. Keine gute Idee. Regel Nummer eins: Fange nie einen Kampf an, den du nicht gewinnen kannst. Und genau das habe ich gerade getan. Jonny ist Quarterback und dementsprechend fit und muskulös. Ich bin nicht unsportlich oder ein Schlaffi aber mit Jonny kann ich nicht mithalten kann. Denke ich. Mit großer Befriedigung stelle ich fest dass er große Mühe hat, sich aus meinem Schwitzkasten zu befreien. In dem Moment höre ich eine weitere bekannte Stimme hinter mir: „Deeks, Jonny, hört auf mit der Scheiße. Es ist Greg Turner, unser Footballteamkapitän. Ich lasse Jonny los. Kensi steht da, tritt von einem Bein nervös aufs andere. Als Turner mit seinem Vortrag über Fairplay, Teamzusammenhalt usw. fertig ist, sagt sie leise zu mir: „Es haben sich noch nie zwei Jungs wegen mir geprügelt." Ich stelle fest, dass sie knallrot ist, was irgendwie echt süß aussieht. Ich lächele verlegen und dann schweigen wir uns erst mal eine Runde verlegen an. Irgendwann durchbricht sie die peinliche Stille, indem sie sagt: „Ich würd ja echt gern noch was mit dir machen aber ich hab Hausarrest und meine Eltern drehen durch, wenn ich zu spät komme. Außerdem hast du, glaub ich, noch was anderes vor." Ich drehe mich um, hinter mir steht Millie. „Wenn du jetzt endlich mit flirten fertig bist können wir ja gehen, oder?"

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NCIS: L.A. - Highschool
Hayran KurguIch dachte ich könnte nochmal eine andere Schulgeschichte schreiben. Es kann sein dass sie ein bisschen ähnlich wie die letzte sein könnte aber ich hoffe sie gefällt euch trotzdem. ;-)