Zehn Minuten, nachdem Deeks eingewechselt ist, fällt das erste Tor für uns, damit liegen wir nur noch ein Tor im Rückstand. Wir, das heißt das Cheerleadingteam, laufen aufs Feld und turnen die Kür, die wir für den unwahrscheinlichen Fall geprobt haben, dass unsere Mannschaft ein Tor schießt. Ich meine, unser Team ist saugut, aber Hemsted ist eine andere Liga. Immerhin sind die beiden besten Spieler von denen verletzt oder so, sodass wir immerhin eine Chance haben. Ich beobachte versonnen Deeks. Er sieht irgendwie niedlich aus wie er da mit verschwitzen Haaren über den Platz hetzt... Auf einmal taucht eine wedelnde Hand in meinem Blickfeld auf und ich höre eine Stimme: „Hey, Erde an Kensi!" Ich drehe mich zur Seite und sehe, dass mich Michelle angesprochen hat, die Freundin von Sam, einem Quarterback. Sie grinst mich an: „Wen beobachtest du da?" Ich spüre, wie ich knallrot werde. Irgendwie komme ich mir ertappt vor. „Lass mich raten...", Michelle runzelt die Stirn, als ob sie angestrengt nachdenken würde, in welchen Spieler ich jetzt verknallt bin. „Turner?", sie grinst siegessicher, ich schüttele den Kopf. „Nein, ich stehe nicht auf Turner", sage ich energisch. „Jonny?" Ich verdrehe nur matt die Augen. „Jacob?" Ich lache. „Luke?" „Nee" Sie mustert die Mannschaft noch mal. „Callen?" „Is klar", sage ich sarkastisch. Michelles Augen weiten sich, als ihr klar wird, wen ich dann wohl meine: „Du stehst doch nicht etwa auf diesen blonden Milchbubi mit dieser fettigen Kopfkissenfrisur?" Mein scharlachroter Kopf ist wohl Antwort genug. „Wer steht auf wen?", ruft jetzt Charlotte vom anderen Ende der Bank. „Geht dich nichts an, Charlie!", rufen Michelle und ich Chor. „Na dann eben nicht, ihr blöden Bitches", faucht sie und dreht sich weg. Unwillkürlich müssen Michelle und ich lachen. „Also du stehst echt auf Deeks?", kichert sie. „Ja", murmele ich, irgendwie ist mir dieses Gespräch echt peinlich. „Wer steht auf Deeks?", mischt sich jetzt Jenny ein. Ich trete Michelle gegen ihr Schienbein. „Ke... Autsch... Äh niemand", sagt sie. Jenny kichert. „Och kommt, Deeks ist echt niedlich. Wer isses?" Ich verdrehe die Augen, aber mir bleibt eine Antwort erspart, weil Mrs. Abernathy in diesem Moment auftaucht und mich anherrscht: „Blye, mitkommen, ich muss mal allein mit dir reden." Ich stehe auf, gespannt, was jetzt passiert. Sobald wir außer Hörweite sind, sagt Mrs. Abernathy: „Also, Kensi, es tut mir leid, aber ich muss dir mitteilen, dass ich beschlossen habe dich aus dem Team zu suspendieren. Wut. Eine heiße, unbändige Wut kocht in mir hoch. Auf Mrs. Abernathy, die alte hässliche Hexe und vor allem auf Mr. Sarge, immerhin hat er mich zum Telefonieren geschickt. Als ob sie meine Gedanken gelesen hätte, sagt sie in diesem Moment: „Ich möchte nicht, dass du jetzt auf ewig sauer auf Mr. Sarge bist, er hat mir bestätigt, dass er dich weggeschickt hat, es war allein meine Entscheidung, dich rauszuwerfen. Es ist auch nicht nur das mit dem Telefonieren, sondern auch weil ich das Gefühl habe, das du dich nicht richtig reinhängst. Es gibt eine wirklich lange Warteliste und viele Mädchen an der Schule wären gerne im Team, können aber nicht, weil aufgrund von Leuten wie dir keine Plätze frei sind. Für diese Kür brauchen wir dich noch, aber ab diesem Spiel darfst du dich als rausgeschmissen bezeichnen. Das war's, geh zurück zu den anderen. Als ich mich wieder neben Michelle fallen lasse, fühle ich mich irgendwie taub. Es ist ja nich so, dass ich wirklich mit Begeisterung dabei gewesen wäre, aber irgendwie ist das Cheerleading trotzdem zu einem festen Bestandteil von meinem Leben geworden, seit ich dabei bin. Außerdem verstehe ich mich mit allen aus dem Team, wenn man mal von Charlotte absieht, wirklich gut, ich habe mich immer gefreut die Leute zu sehen, wir haben uns alle gegenseitig vertraut, z. B. dass wir uns nicht gegenseitig fallen lassen oder so. „Was war?", fragt Michelle. Ich schüttele nur den Kopf, weil ich das Gefühl habe, dass ich losheule wenn ich versuche zu sprechen. Ich fühle mich fertig, wütend, leer und irgendwie traurig. „Sie hat dich doch nicht...?" Ich nicke. „Doch", flüstere ich und kann nur mit Mühe die Tränen zurückhalten. „Die alte Sabberhexe", stöhnt Michelle, „Das darf doch nicht wahr sein. Der Rest des Spiels zieht wie durch einen Nebelschleier an mir vorbei. Ich nehme kaum war, dass das Spiel unentschieden ausgeht, ich dusche ohne wirklich wahrzunehmen was ich mache und ziehe mich um. Als ich aus der Kabine komme, renne ich fast mit einem glücklich grinsenden Deeks mit nassen Haaren. „Ich hätt nie gedacht, dass wir das schaffen. Ich dachte, wir würden fünf null verlieren oder so", strahlt er. Ich versuche zu lächeln. „Hey freust du dich nicht?", fragt er, offensichtlich sehe ich genauso schlimm aus, wie es mir geht. „Ich bin rausgeflogen.", flüstere ich und dann bricht plötzlich alles aus mir raus und ich breche in Tränen aus. Deeks bugsiert mich vorsichtig zu einem Sitz. Ich lasse mich darauf fallen und er setzt sich neben mich. „Wegen mir?", fragt er mich vorsichtig, „Weil wenn ja, dann tut mir das so leid wie noch selten was." „Is nich wegen dir", schniefe ich und Deeks- der legt einfach nur einen Arm um mich und zieht mich ein bisschen an ihn, tröstet mich und ich, ich spüre wie ich ruhiger werde, lehne mich an ihn und genieße einfach den Moment.
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NCIS: L.A. - Highschool
FanfictionIch dachte ich könnte nochmal eine andere Schulgeschichte schreiben. Es kann sein dass sie ein bisschen ähnlich wie die letzte sein könnte aber ich hoffe sie gefällt euch trotzdem. ;-)