Kapitel 4

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Deeks Sicht:

„Hi bin wieder da!", rufe ich als ich mit Millie die Wohnung betrete. Sofort kommt mein Dad aus der Küche geschwankt, mit einer schlimmen Schnapsfahne. „Lässt du dich schon wieder hier blicken du Nichtsnutziger Taugenichts?", lallt er und hebt eine Faust. Sofort stelle ich mich schützend vor Millie. „Mach keinen Scheiß, Dad", sage ich ganz laut und langsam. Ich weiche ganz langsam zurück bis zur Wohnungstür Millie läuft hinter mir mit, dann, so wie wir es schon tausendmal geübt haben, wirbelt sie herum, reißt die Wohnungstür auf und stürmt nach draußen ins Treppenhaus, ich hinterher. Zum Glück ist Dad von dem Alkohol so benebelt, dass er nicht mal auf die Idee kommt, uns hinterherzulaufen. An der Haustür fällt mir ein, dass zu unserem „Fluchtplan" theoretisch auch gehört, dass ich mein Skateboard mitnehme, das vor der Wohnungstür lehnt, aber nochmal hochzugehen kann ich auch nicht riskieren. Auch mit dem Fahrrad kann ich nicht zu Eric, weil mein Fahrradschlüssel zusammen mit meinen ganzen anderen Schlüsseln noch oben in meiner Tasche liegt. Millie hat das Problem nicht, weil sie ein Zahlenschloss hat. „Kannst du langsam fahren damit ich nebenher joggen kann?", frage ich sie. Sie nickt und da fällt mir auf wie blass sie ist. „Alles okay?", frage ich sie. Millie beißt sich nur auf die Unterlippe und nickt. Zu Eric ist es ein ganzes Stück und es ist es auch schon dunkel, was mich nicht stört, aber Millie kriegt im Dunkeln schnell Panik und deshalb geht sie auch auf die Barrikaden als wir durch den Park bei uns in der Nähe müssen. Selbst als ich an unseren beiden Handys die Taschenlampen anschalte, betritt sie nur unter Protest den Park. Erst als ich sage dass ich sie ja zurückbringen könnte hört sie auf, sich zu beschweren. Durch einen dunklen Park zu gehen ist nämlich eindeutig besser als zurück zum besoffenen Dad nach Hause zu fahren. Als wir eine knappe Stunde später bei Eric ankommen, ist der schon vorbereitet und lässt uns hinten rein. Er hat schon im Gästezimmer das Bett für Millie bezogen und für mich das Sofa in seinem Zimmer. Als ich nochmal nach Millie schauen gehe, finde ich sie in ihr Kissen schluchzend. Ich setzte mich zu ihr auf die Bettkante. „Was ist los?", frage ich, was eigentlich eine ziemlich bescheuerte Frage ist, immerhin sind wir gerade vor unserem besoffenen Vater abgehauen. „Mom und Dad streiten sich immer und dann trinkt Dad immer und dann wird er immer noch aggressiver als er sowieso schon ist und..." Sie bricht ab, aber ich weiß genau was sie mir sagen will. Ich tröste sie noch ein bisschen, dann verziehe ich mich auf meine Couch in Erics Zimmer. Als ich da liege und einigermaßen entspannt bin, taucht plötzlich Kensis Gesicht vor meinem inneren Auge auf. Ihre Haare, wie sie ihr vorhin locker über den Rücken und die Schultern gefallen sind, ihre großen braunen Augen die nicht genau die gleiche Farbe haben, ihr freches Grinsen... Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, fragt Eric mich in diesem Moment: „Wie findest du eigentlich Kensi?" Ich spüre wie ich knallrot werde und fühle mich irgendwie ertappt. „Sie ist oke... Warum fragst du?" „Nur so", sagt Eric mit einer unschuldigen Stimme. „Sag schon", drängele ich. „Warum fragst du?" „Naja mir ist halt aufgefallen dass ihr euch heute gut verstanden habt, deshalb" „Also wenn du's genau wissen willst: Ich finde sie ziemlich süß und wehe du erzählst das Nell oder sonst wem." „Okay", ich höre Erics Grinsen fast. „Aber wenn du wirklich was von ihr willst musst du dich mit Jonny auseinandersetzen." Ich stöhne genervt auf. Jonathan Harper, der lieber Jonny genannt werden will, ist bei uns in der Footballmannschaft. Er ist Quarterback und dementsprechend muskulös, also habe ich nicht so wirklich Lust mich mit ihm um ein Mädchen zu streiten. „Was will der von ihr?", frage ich. „Naja soweit ich Nell verstanden habe war sie irgendwann vor ein paar Monaten mal mit ihm zusammen und er will nicht wahrhaben dass sie nichts mehr von ihm will...und so. Du kennst das ja."


NCIS: L.A. - HighschoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt