Deeks Sicht:
Als wir wieder bei Kensi ankommen, muss ich auf die Toilette. „Soll ichs dir zeigen?", fragt sie mit einem Grinsen. „Nö passt schon", grinse ich zurück, während Millie die Augen verdreht und etwas murmelt, das wie „Achtung Flirtalarm" klingt. Ich weiß ja wo das Bad ist. Als ich die Tür öffne, hinter der in meiner Erinnerung das Bad ist, stelle ich allerdings fest, dass hier nur eine Dusche und ein Waschbecken sind, die Toilette ist offensichtlich woanders, aber jetzt zurückzugehen und Kensi zu fragen wäre absolut obermegapeinlich, also beschließe ich einfach die Türen auszuprobieren.
Kensis Sicht:
„Wie findest du Marty eigentlich?", reißt mich Millies Stimme aus meinen Gedanken über alles Mögliche. „Äh...was?", stottere ich um Zeit zu schinden. „Er ist okay. Wieso?" „Och nur so...", Millie legt den Kopf schief und grinst mich an und mir fällt wieder mal auf, wie ähnlich sie ihrem Bruder sieht. Nach einer Weile holt sie Luft und murmelt: „Marty geht's scheiße. Wir sind von Zuhause abgehauen und jetzt kann er nichmal mehr bei seinem besten Freund wohnen und ich glaube, dass ichs ihm auch nich unbedingt leichter mache aber...", sie bricht ab und schaut traurig raus, aus dem Fenster auf den Trainingsplatz, wo ein paar Freunde von meinem Dad Runden laufen. „Aber...", setzt sie wieder an, „Aber du bist echt okay, weißt du, und Marty mag dich auch und ich würde ihm einfach eine nette Freundin wünschen die ihm irgendwie da durch hilft und... Naja du weißt schon", sie lächelt mich scheu an. Ich schlucke schwer, mir tun Deeks und seine Schwester so leid... „Weißt du, so hab ich das noch nie betrachtet", erkläre ich Millie, sie zuckt nur mit den Schultern und macht ein undefiniertes Geräusch. „Wie geht's dir eigentlich", frage ich dann. Millie zuckt wieder mit den Schultern. „Naja, mir gings schon besser, ich hab Heimweh nach Florida und nach meiner besten Freundin, Katie, aber ich hab ja Marty und ich glaub wir schaffen das schon, also..." Ich nicke, dann sage ich: „Das tut mir irgendwie echt voll leid für euch" Millie schüttelt energisch den Kopf. „Nein, es soll dir nicht leidtun. Ich hasse es, wenn die Leute Mitleid mit mir haben." Dann sagt sie mit schriller Stimme, offensichtlich macht sie jemanden nach: „Oh das arme Kind, muss nach L.A. ziehen! Oh das arme Kind, wird einfach von seinen bösen Eltern aus seinem Leben gerissen! O das arme Kind, hat einen saufenden Vater! Oh das arme Kind, hat einen Bruder, der eine Frisur hat wie ein Penner!" Obwohl ich nicht will, bekomme ich einen Lachkrampf. „Wer soll das bitte sein?", kichere ich, als ich mich soweit beruhigt habe, dass ich wieder reden kann. Millie kichert inzwischen auch. „Das sollte Clarissa sein, Katies Mutter. Für die war ich immer nur ‚Das arme Kind'. Ich hasse es, bemitleidet zu werden." Jetzt schaut sie wieder finster aus dem Fenster. „Verstehe", murmele ich.
Deeks Sicht:
Ich gehe am Bad vorbei, ins Zimmer daneben brauche ich ja gar nicht erst zu gehen, da weiß ich ja, dass es das Gästezimmer ist. Die nächste Tür ist abgeschlossen, aber an der Tür kleben lauter teilweise entfernte ACDC-Sticker und auch ein großer, aber ebenfalls halb entfernter Sticker auf dem ‚King of Waves' steht, daneben ist ein Surfboard abgebildet. Ich wundere mich, wessen Zimmer das ist, aber ich komme nicht dazu, mir darüber ernsthaft Gedanken zu machen, weil der Druck auf meiner Blase immer schlimmer wird. Als ich kurz darauf wieder in Kensis Zimmer komme, die Toilette habe ich inzwischen gefunden, sitzen Kensi und Millie da und starren beide etwas trübselig aus dem Fenster. „Hey was ist denn hier los?", rufe ich in das allgemeine Trübsal. „Ist jemand gestorben? Ist jemand nicht gestorben?" Kensi schaut auf und lächelt mich so an, dass meine Knie sich auf mysteriöse Weise in Pudding verwandeln. „Nein alles okay" Ich setzte mich neben sie auf ihr Bett und plötzlich fällt mir die abgeschlossene Tür wieder ein. „Ähm Kens", hebe ich an. Sie schaut auf, streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelt wieder total süß. „Ja?", fragt sie. „Ähm...", ich räuspere mich, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. „Also... was ist hinter der abgeschlossenen Tür? Die mit den ACDC- und Surferstickern" Ich sehe wie Kensi kalkweiß wird, dann murmelt sie: „Das ist... war das Zimmer von meinem großen Bruder." Ich schnappe nach Luft. Kensi hat nen Bruder?" „Du hast einen Bruder?", frage ich. „Er ist nicht mehr mein Bruder", sagt sie wütend. „Was ist denn mit ihm?" Kensi antwortet nicht, stattdessen steht sie auf und geht zu ihrer Kommode. Sie öffnet die unterste Schublade und holt einen kleinen grünen Karton raus. Als sie sich damit wieder neben mich setzt, sehe ich, was in großen geschwungenen Buchstaben draufsteht: Danny. Sie öffnet die Schachtel sanft während sie leise erzählt: „Danny ist drei Jahre älter als ich, er ist jetzt 18. Er ist von zuhause abgehauen, da war er 16 und ich 13." Sie holt ein Foto aus der Schachtel auf dem sie drauf ist, ich schätze dass sie da so ungefähr 10 ist. Neben ihr steht ein großer, ziemlicher hübscher Junge, der ihr wahnsinnig ähnlich sieht. Er und Kensi haben die gleichen dunklen Haare, die gleichen großen braunen Augen. Beide lächeln glücklich in die Kamera. Dann holt Kensi die Anderen Sachen aus der Schachtel. Es sind viele Fotos dabei, ein ACDC-CD-Cover auf das jemand mit Edding „Liebe Kens, alles Gute zum 10. Geburtstag, dein Danny" geschmiert hat. „Das hat er mir zum Geburtstag geschenkt, natürlich zusammen mit der passenden CD, aber eher um mich zu ärgern, ich hasse ACDC nämlich", sagt sie mit belegter Stimme, dann fängt sie plötzlich an zu heulen. Schon zum zweiten Mal heute. „Ich vermiss ihn so", schluchzt sie. Unbeholfen lege ich einen Arm um sie und streichele ihr vorsichtig über die Haare und plötzlich merke ich, dass ich das eigentlich gar nicht schlecht finde sie einfach so im Arm zu halten.

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NCIS: L.A. - Highschool
FanfictionIch dachte ich könnte nochmal eine andere Schulgeschichte schreiben. Es kann sein dass sie ein bisschen ähnlich wie die letzte sein könnte aber ich hoffe sie gefällt euch trotzdem. ;-)