Kapitel 14 - Drake

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(Level 3, Gefängnis)


Der Rauch versperrte die Sicht der Kameras.

Ich spürte wie mein Herz pochte. Es fühlte sich an, als könnte es meine Brust sprengen. Und das Adrenalin schoss durch meinen Körper und erregte jede einzelne Zelle.

Wir brauchten einen Plan. Ich konnte nicht reden. Mein Puls drückte meine Kehle zu. Die Sirenen kreischten und durch die Lautsprecher sagte eine Stimme immer wieder: „Bitte begeben Sie sich zu den Ausgängen." Im Hintergrund knisterte das Feuer als würde es schmatzen.

Ich sah ein Schild, auf dem Büro stand. Darunter ein Name, er war ganz klein geschrieben. Ich blieb stehen. Jane merkte das und kam zu mir zurück. Sie war genauso außer Atem wie ich.

„Was ist los?", brüllte sie. Ich zeigte auf das Türschild.

Büro – Officer Nigel

„Wer ist das?", rief sie. Ich zuckte die Schultern. Ich hatte keine Ahnung, aber mein Bauchgefühl sagte mir, das wir hier hinein mussten. Außerdem sah es irgendwie hochwertiger als die anderen Türen aus.

Ich streckte mein Hand nach der Klinge aus. Abgeschlossen. Was hatte ich auch anderes erwartet?

Ich trat die Tür ein. Es krachte. Ich rannte hinein. Es sah wirklich nobel aus. Ich warf einen Blick auf den Schreibtisch und durchwühlte die Schubladen. Stifte, Spitzer, Messer, Kaugummi und jede Menge Dokumente.

Dann waren darunter noch mehrere Akten. William Flynn.

War das Will? Und direkt darunter Sam! Ich wühlte weiter. Nein. Nichts. Ich tastete die Unterseite der Schubladen ab. Ja. Da war etwas. Ich zog es heraus und sah es mir an. Briefe. Kein Plan. Ich untersuchte also auch die Unterseite der anderen Schubladen. Ich jubelte innerlich auf. Ja! Da war er, der Plan! Und dazu gleich Schlüssel, wahrscheinlich die für die Zellen.

Ich hielt den Plan innerlich jubelnd im die Luft. Jane drehte sich genau in diesem Augenblick um und rannte zu mir. Wir prägten uns den Weg ein und eilten wieder hinaus in den Flur. Eine dicke, schwarze Rauchwolke empfing uns. Ich hustete. Mein Kehle war auf einmal kratzig und rau. Ich hielt mir meinen Pullover vors Gesicht und versuchte so schnell wie möglich weiter zu kommen. Es brannte in den Augen und ich kniff sie zusammen. Ich war ein Blinder im Labyrinth.

Ich kämpfte mich weiter, spürte Janes Hand auf meiner Schulter. Sie hustete. Ich nahm ihre Hand und zog sie weiter durch die Rauchwände. Ich tastete mich an den Wänden voran und bog ab, wenn es notwendig war.

Plötzlich sah ich ein Licht auftauchen. Ich lief weiter darauf zu. Es kam mir vor wie ein Engel. Glücksgefühle stiegen in mir auf und lösten eine Welle der Begeisterung aus. Doch was war wirklich die Quelle des Lichts?

Ich tat mein Bestes um so schnell wie es ging näher zu kommen. Bildete ich mir das ein oder wurde die Luft besser?

Wirklich! Wir hatten das Ende erreicht. Wir kamen heraus. Die Luft war so frisch, so sauber. Meine Lunge hätte Applaudiert, wenn sie gekonnt hätte.

Ich sah Jane an und hörte ihr schweres Atmen. Ich nahm ihr die Maske ab und sah sie an.

„Gleich haben wir es geschafft.", flüsterte ich. Sie sah mich an. Ich merkte, dass auch meine Stimme so rau war.

„Du bist ein Idiot.", flüsterte sie. Ihre Stimme war sehr schwach. „Warum hast du dich nicht an den eigentlichen Plan gehalten?!"

Ich antwortete nicht. Ich wollte meine Energie nicht für einen Streit verbrauchen. Ich wischte ihr mit meinem Daumen den Dreck aus dem Gesicht. Sie war so wunderschön...

Level 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt