..."Meggy, kommst du bitte?", fragte mich Lou. Ich rieb mir die Augen. Ich musste wohl eingeschlafen sein. "Meggy?", fragte sie nochmal, diesmal etwas lauter. "Ja", antwortete ich ihr. "Ich komme, einen Moment noch.", ich musste erstmal wach werden.
Dann ging ich Lou hinter her. Wir gingen einen Flur entlang, hier waren keine Fenster, sondern nur in regelmäßigem Abtand Glastüren, die automatisch mit einem surren aufsprangen, ohne das man die Klinke drücken musste. Es war hier alles schrecklich modern. Dann bog Lou links ab, in einen Raum. Hinter diesem Raum war wieder ein langer Gang, den wir entlang gehen mussten. Lou's blonde, lange Haar wippten im Takt mit, so wie sie ging. Sie hatte ein weißes, knielanges, figurbetonendes Kleid an. Um den Hals trug sie ein blaues Stofftuch und darunter sah man eine Kette, mit einem komischen Symbol. Sie trug weiße Higheels. Ihre Haare waren zu einem strengen Zopf nachhinten gebunden und ich fand das Blond betonte ihre Augenfarbe besonders. Sie hatte kühle, blaue Auge doch trotzdem hatte ihr Gesicht etwas, was sie freundlich und warm wirken lies. Ich ging immer noch hinter ihr. Dann steckte sie den Schlüssel, den sie schon die ganze Zeit in der Hand getragen hatte in ein Schlüsselloch und öffnete die Tür. Mit einer Handbewegung wies sie mich darauf hin, das ich eintreten sollte. Ich trat ein. In dem Raum stand eine Liege und viele Geräte, die ich nicht verstand. Sie sahen merkwürdig aus.
"Du darfst ruhig Platz nehmen, Meggy." , sie deutete auf die Liege. Ich setzte mich langsam hin. "Zuerst nehmen wir die Blut ab, danach hole ich den Doktor."
Ohne das ich etwas sagen konnte, stand sie auf, ging zu einem der Schränke und holte eine Nadel und Ampullen heraus.Blut floss in die Behälter. Mein Blut war hellrot. Ich bewunderte es. Es saß nicht ekelig aus, eher so wie Ketchup oder Tomatensoße. "Wir sind jetzt fertig, drücke bitte noch mit deinen Fingern auf die Einstichstelle. Ich hole jetzt den Doktor." Mit diesem Worten verschwand sie im Nebenraum.
Dann kam ein junger Mann mit einem Bart in den Raum. "Guten Tag, ich bin Dr. Gosnova. Ich werde dich jetzt noch ein bisschen untersuchen, und dann darfst du dich umziehen und auf dein Zimmer gehen.", er lächelte. Er sah freundlich aus. Seine braunen Augen strahlten und es sah aus, als hätte er ein ewiges Lächeln auf den Lippen.
"Lou, du kannst sie schonmal an da EKG anschließen.", er rollte einen Wagen mit einem Gerät zu Lou rüber. Die sprühte die Klemmen und Stöpsel mit einer Flüssigkeit ein und befestigte sie an meinen Handgelenken und an meinen Fußgelenken. Sie waren kalt. Eiskalt."Hast du irgendwelche Vorerkrankungen oder Allergien, Meggy?", fragte Dr. Gosnova jetzt. Ich schüttelte den Kopf. Hatte ich nicht. Dann begann das Gerät zu piepsen. Lou drückte auf einen Knopf und das Gerät spuckte nach einander viele Blätter aus, auf denen wahrscheinlich meine Herzfrequenz abgezeichnet war.
"Ganz ruhig, ein und ausatmen", ich befolgte Lous Anweisungen."Ihr Puls ist hoch.", meinte Lou jetzt. "Warte ich sehe mir das mal an, Dr. Gosnova der gerade noch am Schreibstisch gesessen hatte stand jetzt neben Lou und begutachtete die Papiere. "Ja, das sieht nicht so gut aus", murmelte Dr. Gosnova.
"Meggy, bist du aufgeregt?"
"Weiß ich nicht."
"Hastest du früher immer so einen hohen Puls?"
"Weiß ich nicht."
"Fühlst du dich denn okay?"
"Ja."
"Bist du viel gelaufen in den letzten Tagen?"
"Ja."
"Kommst du schnell aus der Puste?"
"Geht eigentlich."
"Okay, dann wäre das okay. Mach dir einfach keine Sorgen, ich werde mich darum kümmern."
Ich nickte."Als nächstes gehst du bitte mit Lou in den Raum nebenan, und stellst dich vor die Metallplatte. Wir werden deinen Körper abcheken und sehen, ob du irgendwelche Verletzungen hast."
Ich machte das, was sie sagten und Dr. Gosnova nickte nur. "Alles super. Jetzt muss ich dir noch ein paar Fragen stellen."
Ich nickte.
"Wir brauchen ehrliche Antworten, sonst können wir dir nicht weiterhelfen."
Ich nickte wieder."Hast du Geschwister?"
"Nein."
Dr. Gosnova schrieb alles auf.
"Leben deine Eltern noch?"
"Weiß ich nicht."
"Wie heißen sie?"
"Amanda und Chrsitoph Faley"
"Okay. Wo habt ihr gewohnt?"
"7 Egde Hill Road, Tiny Town South"
"Vermisste?"
"Freunde und Familie."
"Musstest du flüchten?"
"Ja."
"Woher weißt du das es hier sicher ist?"
"Von meiner Mum."
"Hattest du Alpträume in der letzten Zeit?"
"Weiß ich nicht."
"Fühlst du dich wohl oder eher unwohl?"
"Weiß ich nicht."
"Okay, dankeschön. Lou, du kannst sie zu Ms. Halles bringen und danach auf ihr Zimmer."
Lou nickte.*
Wieder ging ich hinter Lou her, sie öffnete gefühlt tausende Türen, und wir wechseltem bestimmt hundert Mal die Richtung, bis wir endlich stehen blieben und sie eine Tür aufsperrte.Als wir in den Raum eintraten, erschien eine Frau, die ich auf Mitte dreißig schätzte. "Hallo", sie nickte freundlich und schüttelte mir die Hand. "Ich bin Ms. Halles. Du darfst gerne Platz nehmen.", dabei wies sie auf den Stuhl hin, vor dem ich stand.
Ich sagte mal wieder nichts. Das schien die Leute hier allerdings nicht zu stören, sie nahmen es einfach so hin.
Lou überreichte Ms. Halles einige Papiere und sagte dann "Ich hole dich ab, wenn ihr fertig seid. Bis gleich!" Die Tür fiel ins Schloss.Ms. Halles studierte die Papiere und nahm dann ihre Lesebrille ab. Sie schaute mir fest in die Augen. "Und du musst Meggy sein." Ich nickte.
"Hör zu, wir werden dir jetzt ein Umstyling verpassen."
"Warum?", fragte ich.
"Unser Lager könnte von den Männern der Regierug angegriffen werden, falls das passiert siehst du anders aus und kannst flüchten, weil du nicht in ihrem System registriert bist und sie dich deswegen nicht suchen. Sie suchen dann nur noch die Meggy, die aussiet wie du jetzt. Nicht die andere."
Ich nickte.
"Nimm bitte mal da vor dem Spiegel Platz.", bat sie mich.
Ich befolgte ihre Anweisungen und schaute in den Spiegel.
'Was würde sie jetzt mit mir anstellen?'Zehn Minuten später stand Ms. Halles da, mit einer kompletten Frisuerausrüstung und legte mir einen Kittel um.
"Ich denke, wir sollten deine Haare etwas dunkeler färben als sie jetzt sind. Ich werde sie dir dunkelbraun färben okay?"
"Ist gut."
Sie mischte Farbe zusammen und fing dann an sie auf meinem Haar zu verteilen.
Es kribbelte leicht.
Erinnerungen kamen hoch.
Mum hatte mir auch immer die Haare gekämmt, als sie noch länger waren. Es hatte immer so gekribbelt wie jetzt.
"Magst du die Haarfarbe etwa nicht?", fragte Ms. Halles.
"Nein, wieso?", als ich in den Spiegel schaute konnte ich mir diese Frage selbst beantworten.
Ich hatte geweint. Auch wenn ich es nicht bemerkt hatte.
Ich wischte mir mit dem Handrücken die Tränen weg.
"I-Ich hatt-tte n-nur.."
"Du brauchst mir das nicht zu erklären, ich weiß wie sich sowas anfühlt.", Ms. Halles nickte verständnissvoll und tätschelte meine Schulter...*
"Bereit?", fragte Ms. Halles.
"Hmm."
Dann zog sie das Tuch vom Spiegel weg und ich sah mih zum ersten Mal nach dem Umstyling.
Ich hatte das selbe weiße Kleid an wie Lou und Ms. Halles - also sowas wie eine Einheitsuniform, und dazu Highheels mit einem durchsichtigem Absatz.
Meine Haare waren dunkelbraun, aber immer noch schulterlang. Ich war leicht geschminkt und das lies meine eisblauen Augen aufleuchten. Es gefiel mir. Sogar sehr gut."Gefällt es dir?", fragte Ms.Halles.
"Und wie..", ich fiel ihr gerade so um den Hals.
"Hier sind deine anderen Klamotten.", sie drückte mir einen Wäschekorb voller Klamotten in die Hand. "Lou holt dich jetzt ab."Wie auf das Stichwort betrat Lou den Raum. "Sieht gut aus.", anerkennend nickte sie mir und Ms. Halles zu.
Dann verabschiedete ich mich von Ms. Halles und Lou führte mich irgendwelche Gänge entlang und schloss dann schließlich eine Tür auf. "Das ist dein Zimmer. Ich lass dich jetzt ein bisschen in Ruhe, Abendessen gibt es gegen sechs. Ich hole dich dann ab, dann wirst du auch die anderen kennenlernen." Sie lächelte.
Ich nickte.Die Anderen.
Vielleicht meine Eltern.
Meine Freunde.
Meine Familie.
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Fall 2588 [#freshstart #justwriteit]
Science FictionWir leben im Jahr 2588. Alles ist zerstört. Der Krieg ist gerade vorbei und ich bin mir nicht sicher, wie viele von uns noch leben. * Ich bin Meggy, 18 Jahre alt und lebte bis vor kurzem mit meiner Familie in einem modernen Haus in der Stadt. Der Re...