Alex P.O.V.:
Ich achtete nicht darauf keine Tische umzustoßen oder Ähnliches, sondern ich wusste, dass ich einfach -ganz schnell- weg von hier musste. Der nervige Nathan hatte mich wahnsinnig gemacht und ich war von meiner Mission abgekommen.
Auf dem Gang schauten mich die Leute alle merkwürdig an, wahrscheinlich hatten sie durch die gläsernen Scheiben, durch die man direkt in die Cafeteria schauen konnte, mit beobachtet, dass ich Tische und Stühle umgeworfen hatte und den nervenden Nathan einfach so sitzen gelassen hatte.
Das war wahrscheinlich nicht sehr nett von mir gewesen und warf mich wahrscheinlich auch nicht in besseres Licht. Es war mir egal. Nur noch eins zählte für mich : Meggy suchen und auch finden werden.
Ich war unendlich dankbar dafür, dass ich den nervenden Nathan endlich los war. Die Falte die sich auf meiner Stirn gebildet hatte, hatte sie auch wieder gelegt. Ich ging entschlossen die Gänge entlang und blickte extra zur Seite oder auf den Boden, damit ich niemanden in dir Augen schauen musste oder mich jemand ansprach. So konnte ich auch gar nicht in Versuchung kommen, jemanden anzusprechen, was definitv gut war, denn so würde ich nicht nocheinmal auf einen zweiten nervenden Nathan stoßen.
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Mit schnellen Schritten lief ich durch die Gänge, bog ein paar mal rechts und links ab. Nirgendswo war hier ausgeschildert. Ich musste mich eben selbst durch das Labyrinth von Gängen schlagen... Weder wusste ich welche Tür die richtige war noch wusste ich überhaupt in welchem Gang ich Meggy finden würde.
'Sollte ich vielleicht einfach probeweise Türen öffnen ? Wenn ja, was ürde sich dahinter verbergen ?'
Ich schritt näher an eine Tür heran. Dann lauschte ich. Hinter der Tür war nichts zu hören und ich war mir auch sicher, dass sie nicht schalldicht war. Zitternd legte ich meine Hand um den Türgriff. Dann drückte ich ihn langsam runter.Fahles Licht schien in den Raum, die Staubkörnchen webelten auf, als ich eintrat. Hier musste länger niemand mehr gewesen sein. Vorsichtig schloss ich die Tür hinter mir. In dem Raum stand ein ovaler Tisch. Davor auf beiden Seiten zwei Stühle. Auf dem Tisch stand ein Computer. Ansonsten war der Schreibtisch leer. Ich ging rüber zum Fenster. Das Licht viel ockergelbe Vorgänge, welche den Raum etwas schummrig wirken ließen. Man konnte keinen der Vorhänge zurück ziehen, egal mit welcher Kraft man zog, denn die Vorhänge waren neben den Fenster festgenagelt. Keine Chance.
Ich schaute mich weiter im Raum um. An den Wänden standen Schränke aus Holz. Vermutlich waren sie aus den letzten Jahrhunderten. Also echte Antiquitäten. Ich öffnete einen der Schränke und stellte fest, dass in den Schränken nichts weiter als belangloses Zeug war : Computerkabel, alte Dokumente und eine hässliche, alte Vase.
Dann widmete ich mich dem Computer. Ich setzte mich auf der Schreibtischstuhl, und rollte mit diesem herüber zum Tisch. Die Rollen quietschten unangenehm auf dem Fußboden.
Zu meinem Erstaunen war der Computer an, was wohl hieß, dass jemand in kürzester Zeit hier gewesen sein musste.
Der Computer war ebenfalls ein altes Modell, deswegen lud die Bildschirmfläche nur langsam."Bitte geben sie das Passwort ein." Eine blaue Seite erschien auf dem Bildschirm. Ich hatte keinen blassen Schimmer, welche Tastenkombination die richtige sein mochte, deswegen drückte ich einfach aus purer Verzweiflung auf ENTER. Vielleicht konnte man den Computer ja so austricksen. Ich hatte damit wohl Recht gehabt. Die Bildschirmsperre löste sich in Luft auf und ich war drin. Ich hatte mich erfolgreich eingeloggt. Bei diesem Gedanken, dass es mir tatsächlich gelungen war einen Computer zu hacken, musste ich unwillkürlich grinsen.
Nachdem ich die zahlreichen Werbeanzeigen gelöscht hatte, die auf dem Bildschirm aufgepoppt waren, klickte ich einfach auf die nächst beste Suchmaschine, die ich auf Schnellogkeit fand.
Als Suchbegriff gab ich "Tiny Town" ein. Ich wollte wissen, was nun mit unserer Stadt passiert war, ich brauchte Connections zur Außenwelt.
Nach einigen Sekunden erschien das Ergebnis auf dem Bildschirm: '10 Treffer'. Meine Augen weiteten sich, weil ich nicht glauben konnte, dass es für Tiny Town sonst deutlich mehr Treffer gab.
Ich scrollte weiter runter. Unten war in dünn gedruckter Schrift ein Text geschrieben :"Weitere Seiten, die dem Suchbegriff entsprechen wurden bis auf weiteres von EATT gesperrt. Dies dient nur zum Schutz der Nutzer." Ich konnte es nicht fassen. Sie konnten doch nicht einfach sämtliche Internetseiten wegsperren. Und wer zum Teufel war EATT ? Ich öffnete einen neuen Tab und gab "EATT" in das Suchfenster ein.
EATT- Emergency Accomodation Tiny Town
Hier bekommen alle Kriegsflüchtlinge Hilfe. Ein eigenes Zimmer, Kleidung und jeden Tag drei Mahlzeiten. Folgen sie diesem Link, wenn sie weiteres erfahren möchten.
Dann waren Bilder der Glaskuppel im Wald abgebildet. Mir war klar, dass dieses eine Falle war, für alle die noch da draußen waren. Sie wollten alle anlocken, hier her zu kommen und dann... 'Naja, was wollen sie dann machen?' Mein Bauchgefühl sagte mir nichts Gutes. Wir lebten mit (was wusste ich wie viele es waren)Menschen unter der Erde in einem Camp, was scheinbar schon Jahre vor dem Krieg errichtet worden war. Es musste so sein. Kein Bauunternehmen hätte es geschafft, während der Kriegszeit so ein Labyrinth aus Gängen zu konstruieren.
Ich ging wieder zurück in den ersten Tab, den ich geöffnet hatte. Dann überflog ich erneut die 10 vorhandenen Suchbegriffe. Geschichte Tiny Towns, der selbe Link zum EATT, Bilder von Tiny Town vor dem Krieg... Viele Seiten schienen so ausgerichtet zu sein, als wollte man die Spuren des Kriegs verwischen. 'Doch wer wollte soetwas tun? Es war doch jetzt sowieso nicht mehr rückgängig zu machen...'
Ich schloss beide Websites und machte den Computer aus. Meine Gedanken glitten zu Meggy. 'Was sie wohl gerade machte ? Ging es ihr gut oder war sie in Gefahr ? Wer war bei ihr ?' Ich ging unruhig in dem Raum auf und ab.
Plötzlich hörte ich Schritte. Sie kamen den Gang entlang. Mein Herz fing sofort an schneller zu schlagen. Dann hörte ich zwei Männer Stimmen : "Hier muss es sein." Sie blieben unmittelbar vor der Tür stehen, die zu meinem Raum führte. 'Oder blieben sie vor der benachbarten Tür stehen?' Dann steckte der eine Mann einen Schlüssel in das Schloss. Jetzt war klar, dass meine Tür war.
Ich huschte schnell zu den Schränken rüber, die an der Wand standen und schlüpfte herein. Gerade rechtzeitig schloss ich die Tür. "Scheinbar war jemand am Computer.", sagte eine Männerstimme jetzt. "Der Stuhl ist auch noch warm.", sagte der andere Mann. "Hier, in einer der Suchmaschinen war jemand tätig. EATT und Tiny Town wurden gesucht.", der eine Mann schien außer sich zu sein.
Ich hockte im Schrank und versuchte meine Atmung zu regulieren. Hilfe! Wenn sie mich finden würden, wäre ich mehr als geliefert. "Das bedeutet nichts Gutes. Womöglich kommt uns jemand auf die Schliche.", mischte sich der eine Mann jetzt wieder ein. Es war deutlich zu hören, wie viel Wut in seiner Stimme mit sich klang. "Wir sollten die anderen informieren. Komm.", auf den Befehl stand der andere Mann vom Schreibtischstuhl auf und folgte dem anderen nach draußen. Das war knapp gewesen...
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Fall 2588 [#freshstart #justwriteit]
Science FictionWir leben im Jahr 2588. Alles ist zerstört. Der Krieg ist gerade vorbei und ich bin mir nicht sicher, wie viele von uns noch leben. * Ich bin Meggy, 18 Jahre alt und lebte bis vor kurzem mit meiner Familie in einem modernen Haus in der Stadt. Der Re...