.... Auf den Gängen war es kalt. Ich zog meine Jacke enger um mich und versuchte so leise wie es eben möglich war, neben Alex herzugehen. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich hatte panische Angst erwischt zu werden. Alex hatte mir zwar gesagt, dass alles gut werden würde, aber ich glaubte nicht daran. Sobald ich irgendwo ein Geräusch hörte zuckte ich zusammen, Adrenalin schoss in mein Blut und ich umklammerte Alex Arm, so fest, dass sich schon Spuren meiner Hände darauf abzeichneten.
"Ich sehe schon, du wärst niemals ein geeigneter Schwerverbrecher.", meinte Alex jetzt lachend. "Nicht so laut.", zischte ich zurück. Er sprach in normaler Lautstärke, und das war es, was mich tierisch aufregte. "Wenn wir erwischt werden...", doch Alex unterbrach mich: "Wir werden nicht erwischt, Meggy. Nur weil wir auf den Gängen herumlaufen, herißt das nicht, dass wir etwas Böses wollen. Wir sind normale Menschen, wie alle anderen hier auch." Ich nickte, auch wenn mich diese Worte wenig beruhigten.
Wenn mich hier irgendjemand finden würde, wäre ich geliefert. Dr. Gosnova und sein Team wussten wie ich aussah, und sie würden mich nicht nocheinmal so einfach davon kommen lassen. Ich sagte Alex trotzdem nichts von meinen Befürchtungen, da er sonst auch verzweifeln würde. Ich wollte ihm seinen letzten Optimismus nicht auch noch nehmen.
Je näher wir dem Raum kamen, desto fester umklammerte ich seinen Arm. Ich fühlte mich wie in einem falschen Horrorfilm, in dem jeden Moment ein gruseliger Clown hinter einer der Türen hervorspringen würde. Je näher wir der Tür kamen, desto größer wurde auch meine Angst. Meine Hände begannen zu zittern und ich startete etliche Versuche, um meine Atmung wieder zu regulieren, aber vergebens.
Als es dann soweit war, und Alex die Türklinke hinuter drückte, fuhr ein eiskalter Schauer über meinen Rücken. Wir traten in den Raum ein und Alex schloss die Tür hinter uns. Ich hatte das Gefühl, dass es in dem Raum sogar noch modriger als beim letzten Mal roch und auch das gelb an den Wänden schien anders auf mich zu wirken. Vielleicht spielten ja auch alle meine Sinne verrückt. Vielleicht spielte sogar mein Verstand verrückt. Alex öffnete die beiden Schranktüren, um sich zu vergewissern, dass niemand im Schrank hockte, so wie er es getan hatte.
Dann setzte er sich auf den Schreibtischstuhl mit dem Rollen. Der Stuhl quietschte kurz und sackte ein paar Zentimeter zu Boden, aber er brach nicht zusammen, was echt erstaunlich für so ein Modell war. Alex schien leicht beunruhigt. "Was ist Alex?", fragte ich. Er wusste, dass er jetzt nichts falsches sagen durfte, denn sonst würde ich womöglich noch komplett in Panik verfallen. "Der Stuhl ist noch warm.", sagte er ängstlich. Ich nickte. Ich musste hart kämpfen, um nicht aus der Fassung zu kommen. "Aber...", erbrach den Satz ab. "Sprich!", forderte ich ihn auf. "Das war er beim letzten Mal als ich hier war auch."
Als er das sagte, sah ich, dass auch er Angst hatte. Der Schreck stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee von Jenn war.", äußerte jetzt auch Alex seine Bedenken. "Ich weiß. Ich war eigentlich von Anfang an dagegen, aber jetzt können wir nichts mehr machen. Wir müssen die Sache jetzt durchziehen. Es bringt ja alles nichts." Alex nickte zustimmed.
"Okay, dann bin ich jetzt dafür, dass wir die Sache so schnell wie möglich über die Bühne bringen."
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TINY TOWN HILFSCAMP
Für alle, die ihre Existenz als bedroht ansehen. Wir bieten Ihnen Zuflucht, ein warmes Zimmer, Kleidung und drei Mahlzeiten am Tag. Außerdem stellen wir ihnen ärztliche und psychische Behandlung zur Verfügung. Zur Zeit wird das Hilfsacmp von über 104.862 Menschen bewohnt, was wiederum bedeutet, dass vermisste Familienangehörige, Freunde oder bekannte hier sein können. Wir vermitteln zwischen den Vermissten und Ihnen und versuchen ihre Liebsten so schnell wie möglich ausfindig zu machen, Außerdem bieten wir eine Menge Aktionen zum Zeitvertreib an. Sie können hier wohnen, arbeiten und leben. Es ist nachgewiesen worden, dass das Hilfscamp wahrscheinlich Tiny Town ersetzen wird, da es zu aufwendig wäre, die Stadt neu aufzubauen. Ziehen sie hier ein! Wir freuen uns auf Sie! Für eine neue Zukunft und ein sicheres Leben nach dem Krieg.
Bewertungen:
C. Haggerty:
Ich bin sehr positiv überrascht von den Angeboten des Hilfcamps. Ab jetzt werde ich hier wohnen und ein neues Leben beginnen.
F. Alms:
Ich bin den Leuten hier so dankbar, dass mir meine Angst und all die schrecklichen Erinnerungen an den Krieg genommen wurden. Außerdem habe ich ein geräumiges Zimmer und eine guten Job.
S. Fitch:
Ich mag das Hilfscamp auch sehr gerne, da ich hier meine Familie und auch einige meiner Freunde wiedergefunden habe. Für mich ist es ab jetzt ein neues zu Hause.
K. Delling :
-dieser Beitrag wurde aus rechtlichen Gründen gelöscht.-
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"Kannst du ihn nicht wiederherstellen, Alex?", fragte ich. "Ich weiß nicht ob das so einfach ist. Ein Versuch ist es wert." Alex tippte ein paar Tastenkombinationen auf dem PC ein, doch nichts tat sich. Ich war beinahe schon enttäuscht. "Vielleicht stand da ja auch nichts wichtiges.", warf ich dann ein. Ich spielte immer noch mit dem Gedanken, dass und gleich jemand finden würde und es vorbei wäre. "Wir müssen immerhin noch was herausfinden. Wir haben noch gar nichts.", drängelte ich weiter. "Warte doch noch einen Moment, ich glaube ich habs gleich.", gab Alex zurück. Er war ziemlich auf dem Bildschirm fokussiert und es sah nicht danach aus, als würde er noch mitbekommen, was um ihn herum passierte. Ich tippte nervös mit meinem Fuß auf dem Boden herum. "Wird's bald?", fragte ich nach einer Weile.
"Ich habe dir doch gesagt, das geht nicht so schnell.", sagte Alex jetzt genervt. "Ja tut mir leid.", sagte ich schon fast eingeschnappt. "Ich sag dann halt nichts mehr." Beleidigt verschränkte ich meine Arme voreinander und starrte auf die Tür. Plötzlich rief Alex laut :"Ich habs!" Mein ganzer Ärger und meine Wut war mit einem Mal verflogen und ich fiel ihm jubelnd um den Hals. "Ich wusste doch es würde sich lohnen.", sagte er und gab mir einen Kuss...
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Fall 2588 [#freshstart #justwriteit]
Science FictionWir leben im Jahr 2588. Alles ist zerstört. Der Krieg ist gerade vorbei und ich bin mir nicht sicher, wie viele von uns noch leben. * Ich bin Meggy, 18 Jahre alt und lebte bis vor kurzem mit meiner Familie in einem modernen Haus in der Stadt. Der Re...