Kapitel 8

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Maxi PoV
Ohne eine genau Vorstellung, was ich jetzt machen soll, schlendere ich Gedanken verloren durch den grünen Park. Erst jetzt fällt mir auf, dass die Sonne scheint und es total warm ist. Ich lasse mich auf eine Bank fallen, auf der auch noch ein schwarzhaariges Mädchen sitzt, dass ziemlich verheult aussieht. Nicht mal hier kann man vor diesem schrecklichen Leben fliehen... Ich stehe auf und mache mich auf die Suche nach einer anderen Bank, aber das Mädchen hält mich fest. Ich schaue sie fragend an und erkenne unter dem verschmierten Gesicht die wunderschönen Augen von Mara. Erschrocken bleibe ich stehen. "Was ist denn passiert?", frage ich ernsthaft besorgt. " Wieso hast du mir das angetan?", schluchzt sie leise und völlig aufgewühlt. Was meint sie denn? "Was meinst du?" Ruckartig hebt sie ihren Kopf und funkelt mich mit Tränen in den Augen an. "Du warst so nett zu mir und ich dachte auch noch, dass du mich wirklich magst, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein!" Von was redet sie? Ich verstehe gar nichts mehr. "Kannst du mir bitte erklären, was los ist?", sage ich ziemlich ungeduldig. " Warum hasst du mich, Maxi? Was habe ich dir angetan?", will sie ruhig wissen, doch ich spüre, dass sie innerlich verletzt ist. Hassen? Ich liebe sie! "Ich hasse dich nicht", protestiere ich und starre sie entsetzt an. Wie kann Mara so etwas behaupten? " Lüg mich nicht an!", heult sie und steht auf. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren, rennt sie weg. Genial. Jetzt stehe ich noch verwirrter als vorhin da. Ich sollte ihr nach rennen, als ich jemanden entdecke. Meine Miene verfinstert sich augenblicklich. Und ich verstehe alles. Aufgebracht gehe ich auf Fran zu, die schadenfroh grinst. "Bist du bescheuert?!"

Naty PoV
Während des ganzen Tanzunterrichts, muss ich an Diego und den Muss denken. Wie lange liebt er mich schon? Ich muss zugeben, ganz waren die Gefühle zu ihm nie weg, aber jetzt sind sie wieder voll und ganz da. Sie übertreffen die von Felipe eindeutig. Am liebsten würde ich mit Diego zusammen sein, aber Ludmila wird es mir erstens nie erlauben, zweitens komme ich dann wie eine eingebildete Tussi rüber, die sich jeden Jungen schnappt und drittens ist es einfach unmöglich. "Nathalia! Konzentriere dich doch mal!", kommt es warnend von Gregorio. Ich nicke geistesabwesend und schaue zu Maxi. Ich hätte ihm vorhin gerne alles erzählt, ich hatte das Gefühl, dass er mich verstehe würde... Aber das ist bestimmt nur Einbildung. So wie immer. " Nathalia! Es reicht, raus mit dir!", schreit Gregorio. Ich zucke erschrocken zusammen und merke erst jetzt, dass ich mich ja wieder im Tanzunterricht befinde. Man, was ist nur mit mir los? Ich schnappe mir meine Tasche und gehe in den Musiksaal. Dort stelle ich mich ans Klavier und beginne die Melodie von Hoy somos más zu spielen.

Todo vuelve comenzar
Juntos sin mirar atrás
Siente, sueña como yo
Vive, tu destino es hoy
Sabes cual es la verdad
¡Es el latido de tu corazón¡
Sabes que lo puedes escuchar
¡Junto al mío!


Plötzlich ertönt ein Klatschen. Ich lasse die letzte Nöte verklingen und schaue dann auf. Diego lehnt an der Wand und grinst. "Du bist also nicht nur wunderschön, sondern kannst auch noch so schön singen, wie kein anderer Mensch auf der Welt", meint er und ich werde total rot. Schnell gucke ich auf die Notenblätter und sortieren sie, obwohl ich keine Ahnung habe, in welche Reihenfolge sie kommen. " Du brauchst nicht weg zu schauen", neckt mich Diego. Ich muss grinsen und gucke ihn an. "Es ist nur, dass ich nervös werde, wenn du so etwas sagst", erkläre ich ihm. Er lacht und kommt auf mich zu. " Warum? Weil es die Wahrheit ist?", will er wissen. Kann er nicht aufhören? Obwohl, es ist so süß! "Diego...", fange ich an, breche aber ab, weil ich nicht weiß was ich sagen soll. Er lächelt. " Sag gar nichts", sagt er leise. Sein Gesicht kommt dem meinem immer näher. Ich würde ihn wirklich gerne küssen, diese Gefühle verspüren, die ich vorhin gefühlt habe, aber es ist falsch. Ich senke meinen Blick und er versteht. "Sorry, ich hätte das nicht machen sollen", entschuldigt Diego sich und entfernt sich ein wenig. Es tut mir leid, aber ich sollte es mit der Liebe vorerst langsam angehen. Durch einen Blick auf die Uhr fällt mir auf, wie spät es ist. " Ich muss mich beeilen", murmle ich und gehe durch die Tür nach draußen. Doch ich kann dem Drang nicht widerstehen, drehe mich um und renne zu Diego zurück. Er schaut mich fragend an, aber ich schließe nur die Augen und küssen ihn stürmisch.

Naxi ~ Forever together?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt