Kapitel 64

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Maxi PoV
Lachend verlassen wir alle zusammen die Pizzeria, in der wir uns gerade mindestens tausend Pizzen gegönnt haben. Mein Hunger ist jetzt auch erstmal gestillt und der der anderen wahrscheinlich auch.
Viel zu schnell erreichen wir Natys Haus und bleiben stehen. Die gute Laune verschwindet augenblicklich, als Naty tief durch atmet und sich zu uns umdreht. Ein unangenehmes Schweigen liegt in der Luft. Das wird jetzt vermutlich die letzte Umarmung, der letzte Kuss. Ich muss schlucken, wenn ich daran denke. "Es war schön, dass ich meinen letzten Tag mit euch verbringen konnte. Wir haben so schöne, lustige Momente zusammen durchlebt... Aber jetzt ist wohl die Zeit zum Abschied gekommen", beginnt Naty leise und guckt dabei jeden von uns an. Bei mir bleibt ihr Blick etwas länger stehen und ich merke, was für eine Mühe sie ausübt, um nicht anfangen zu weinen. Doch sie ist nicht die einzige. Mir geht es genauso. Es ist schrecklich, seine Freundin nie wieder zu sehen. Wir können nur noch per Telefon, SMS und Skype Kontakt haben. Hat unsere Beziehung dann überhaupt eine Chance?
León tippt mich kurz an und ich zucke erschrocken zusammen. Naty umarmt gerade Fran und sie hat es doch nicht mehr geschafft, nicht zu weinen. Ich fühle ein Stich in meinem Herzen und gucke schweigen zu, wie sie der Reihe nach durchgeht und mir immer näher kommt.
Schließlich ist sie bei mir angelangt. Mir fällt nicht ein, was ich sagen könnte und ich fange an zu zittern. Naty guckt mir in die Augen. " Mit dir habe ich die schönste Zeit meines Lebens verbracht und werde diese auch immer in Erinnerung halten. Erinnerst du dich an Marotti?", fragt sie leise. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Ja, die Zeit mit Marotti war genial. Auch wenn ich ihm immer noch nicht verziehen habe, dass er uns in Italien gelassen hat und jetzt schön durch Europa tourt. Aber das ist jetzt nicht der richtige Moment, um darüber nachzudenken. "Ich bin mir sicher, dass wir uns wieder sehen werden", antworte ich, wobei es eher hoffnungsvoll klingt als beruhigend. Naty nickt und bricht dann wieder in Tränen aus. Vorsichtig ziehe ich sie zu mir und sie kuschelte sich an mich. Still stehen wir dort, eng aneinander geschlungen und lassen unseren Gefühlen freien Lauf. Erst nach einer Ewigkeit, löst sich sie sich aus meiner Umarmung. " Ich will es nicht, aber wir müssen und verabschieden ", schluchzt meine Freundin und ich nicke leise. " Ich liebe dich, vergiss das nie. Keine noch so weiter Entfernung kann uns trennen, ich werde immer für dich da sein. Hab eine schöne Zeit in Spanien und finde neue Freunde. Viel Glück", flüstere ich und schaue ihr fest in die Augen. "Danke. Ich liebe dich auch, Maxi." Und dann ist es soweit. Der letzte Kuss. Ich bin am Boden zerstört und versuche trotz allem, nichts durch den Kuss zu verstärken. Ich weiß nicht, wie lange wir so da stehen, nur das plötzlich eine Tür aufgeht. "Nathalia! Komm jetzt rein, wir müssen früh schlafen gehen!", ertönt es hinter uns und ihre Mutter kommt wütend auf uns zugestampft. " Guten Abend", begrüße ich sie mit zusammen gebissenen Zähnen. Doch ihre Mutter ignoriert mich und reißt Naty von mir weg. "Mum! Ich muss noch Maxi noch was sagen, lass mich los!", schreit sie und versucht sich mich aller Kraft gegen ihre Mutter zu währen. Aber es hilft nicht. Ein letztes 'Bis bald, Maxi. Ich liebe dich' und dann knallt die Tür zu.
Erst jetzt wird mir so richtig bewusst, was passiert ist. Sie ist nun endgültig weg. Traurig schleppe ich mich nach Hause und lasse mich auf mein Bett fallen. Nichts und niemand kann mich jetzt aufheitern, nicht mal die Musik. Vorsichtig werfe ich einen Blick auf die Uhr. Es ist fast elf. In sechs Stunden ist Naty auf dem Weg zum Flughafen. Aber etwas in mir treibt mich voran. Ich kann nicht zulassen, dass Naty geht. Ich muss es verhindern. Nur wie? Auf einmal zischt eine Idee durch meinen Kopf und ich springe auf. Das ist es! Schnell schnappe ich mir meinen Laptop, google etwas nach und renne dan runter in den Keller. So schnell ich nur kann, werfe ich alles mögliche Werkzeug in eine Tasche und verlasse dann das Haus. Morgen fahren keine Taxis, weil in deren Firma gestreikt wird und das ist genau das, was ich ausnutze. Bei Natys Haus angekommen, halte ich Ausschau nach dem Auto von ihrer Mutter. Ich finde es gleich gegenüber vom Eingangstor. Unauffällig schleiche ich mich an das Auto ran und betrachte es. Eigentlich schade, dass aus diesem wunderschönen Mercedes gleich ein Scheiterhaufen wird... Aber es geht hier um meine Freundin! Ohne zu stoppen, haue ich nacheinander Hammer, Axt und alles andere, was ich noch mitgenommen habe, auf die Motorhaube. Tadaaaa: Nach einer halben Stunde kann man von dem teuren Auto nichts mehr erkennen, so vertbeult ist das jetzt. Der Motor ist auch ausgebaut und kaputt gehammert. Zufrieden mustere ich mein Werk. Tja, liebe Mutter von Naty. Mit wütenden Freunden ist nicht zu Spaßen.
Mit einem Lächeln im Gesicht gehe ich schlafen.

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Auch ihr bekommt mal wieder ein Kapitel :/
Ich bin in letzter Zeit so wenig zu Hause, deswegen wird es wahrscheinlich etwas unregelmäßiger mit updaten.

Was glaubt ihr? Wird Natys Mutter einen anderen Weg finden oder bleiben sie in Buenos Aires?

Schönen Tag :*

XX Mara❤

Naxi ~ Forever together?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt