Kapitel 63

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Naty PoV
Am nächsten Tag werde ich auch schon aus dem Krankenhaus entlassen. Ich bin darüber auch echt froh, denn das ganze weiß... Nach einer Weile ist das wirklich anstrengend.
"Dein Tee", ertönt es hinter meiner Zimmertür und ich öffne sie schnell. Meine Mutter tritt herein und guckt sich kopfschütteld um. " Naty, dein Zimmer sieht mal wieder aus, als wäre eine Bombe explodiert! Wir fahren in zwei Tagen, dass ist dir klar?", kommt sofort wieder ein Vorwurf nach dem anderen. Ich seufze schwer. Ach ja, wir müssen ja zurück nach Spanien. Eigentlich bleibt mir nur noch heute, um etwas mit meinen Freunden zum letzten mal zu unternehmen. Morgen, ganz früh, fahren wir los.
Weg von Buenos Aires.
Weg von meiner besten Freundin Ludmi.
Weg von Maxi.
Nur mit Mühe kann ich die Tränen zurückhalten und nicke leicht. "Ich räume nachher auf. Aber darf ich dann wenigstens noch etwas mit den anderen machen?", frage ich flehend und warte gar nicht erst auf die Antwort meiner Mutter. Sie würde sowieso nein sagen, aber darauf habe ich echt keine Lust mehr. Wenn sie mich schon zurück ans andere Ende der Welt schleppen will, dann soll sie akzeptieren, dass ich den letzten Tag mit meinen Freunden verbringen will! " Naty... Du weißt doch, dass wir unserem letzten Tag zusammen genießen wollen", erklärt meine Mutter langsam, als sei ich noch fünf Jahre alt. Und da hat sie mich wieder. Mein Schwachpunkt bei dieser Geschichte. Ich kann nicht einfach, ich muss einfach richtig wütend werden. Wenn ich das dann tue, dann sollte nach davor schnell zur Apotheke rennen und sich Ohrstöpsel besorgen. "Falls du dich daran erinnerst, ich habe auch Freunde, die mir wichtig sind. Die ich dank dir verlassen darf. Ist es dann zu viel verlangt, für vier Stunden mit ihnen etwas zu machen? Warum bist du so egoistisch geworden? Warum?", brülle ich in voller Lautstärke durch das Haus. Das war aber keine so gut e Idee, da meine Mutter empört ihre Hände vor der Brust verschränkt. " Fräulein Vidal, darf ich dich daran erinnern, dass du nicht mit mir in einem solchen Tonfall redest? Ich habe gesagt, dass du zu Hause bleibst und damit ist diese Diskussion fertig!" Das glaubt auch wirklich nur sie... Wütend schnappe ich mir eine Jacke, die bis gerade eben noch auf dem Fußboden gelegen hat und zische an meiner Mutter vorbei. "Träum weiter!", fauche ich ihr im Vorbeigehen ins Ohr und schlage die Tür zu. Diesmal regnet es aber nicht und ich lege mich auch garantiert nicht mehr auf die Straße. Ich weiß jetzt schließlich, was am Ende dabei rauskommt. Nein, ich hatte vor, zu Maxi zu laufen. Er versteht mich und er ist im Moment wirklich der einzige, der mich trösten kann. Seine Umarmungen sind so sicher und strahlen Ruhe aus... Es bleibt mir immer noch ein Rätsel, wie er das schafft.
Energisch klopfe ich an die Haustür von seiner Familie. Seine Mutter öffnet mir die Tür und lächelt mich freundlich an. " Ah, Naty. Komm rein, Maxi ist oben in seinem Zimmer und spielt gerade ein bisschen Klavier, aber ich denke, du störst ihn nicht", erzählt sie mir und zwinkert mir zu. Sogar die Mutter meines Freundes ist netter zu mir, als meine eigene. Schnell schiebe ich den Gedanken bei Seite und kümmere mich um Maxi.
Schon nach zwei Sekunden liegen wir uns in den Armen und ich werde fast von ihm erdrückt. "Maxi! Ich will schon noch leben!", protestiere ich lachend und er lässt mich runter. Natürlich verliere ich das Gleichgewicht und falle rückwärts auf sein Bett, auf ein Blatt Papier. " Oh, sorry, was ist das?", entschuldige ich mich und greife nach dem Blatt. Aber Maxi reißt es mir sofort aus der Hand und klemmt es zwischen zwei Buchseiten. "Nichts, nur ein Schmierblatt", winkt er ab, doch ich merke genau, dass das mehr als ein Schmierblatt ist. Prüfend mustere ich ihn. " Bitte, du weißt, dass ich im Moment nicht noch mehr Stress ertragen kann. Was ist das?", erkundige ich mich erneut und setzte meinen unwiderstehlichen Hundeblick auf. Maxi scheint zu überlegen. Ich versuche noch unwiderstehlicher zu gucken, womit ich seinen Schwachpunkt getroffen habe. Er hält mir die Hand hin, die ich lächelnd entgegen nehme und führt mich runter in den Keller. Was wollen wir denn hier? Und was hat ein Stück Papier mit seinem Keller zu tun? Ich will gerade den Mund aufmachen um etwas zu sagen, als eine Melodie ertönt.

Crecimos juntos
Había todo por hacer
Y caminamos
Había tanto que aprender
Crecimos juntos
Y sólo quiero halle tus manos
Fuimos creciendo
Con cada nota de aquel piano

Y ahora que
Donde irán lo que conocimos
Lo que llegamos al final

Voy por nuevos caminos
Con lo que hemos vividos
Magia y creatividad
Verdad en los corazones
Cielos de mil colores
Eso quiero recordar

Siempre a lado esta tu mano

In diesem Moment greift Ludmi, nach meiner anderen Hand und das Licht geht an. Alle meine Freunde stehen da und singen.
Für mich.
Ich merke, wie mir eine Tränen die Wange runter rollt und eins ist mir klar: Ich werde alle so sehr vermissen, wie ich noch nie jemanden vermisst habe.

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Tut mir leid, dass es gerade etwas unregelmäßig kommt :(
Ich bin in letzter Zeit nur sehr wenig zu Hause und deshalb habe ich keine Zeit zum Updaten.
Aber ab morgen müsste es wieder gehen :D

Gute Nacht :*

XX Mara❤

Naxi ~ Forever together?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt