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Die Kutsche rappelt unaufhörlich und mir wird schlecht. Auf einmal hält sie an, obwohl wir noch lange nicht da sind.
Ich stehe auf und gehe nach vorne zum Kutscher.
Nur um im nächsten Moment herauszufinden, dass er tot ist.
„Runter!", bellt eine Stimme und ich drehe mich erschrocken nach rechts.
Der Mann, der gerufen hat, blickt mich durchdringend an und ich habe das Gefühl, dass er mich mit seinem Blick praktisch ausquetscht und alles aus mir herauszufiltern scheint, was es über mich zu wissen gibt. Schnell blicke ich weg.
Als ich nicht reagiere, packt mich der Mann an meinen Handgelenken und reißt mich vom Kutschbock.
Ich falle mit dem Rücken gegen ihn und er umklammert mich eisern.
„Wie heißt du?", fragt er mich und sein heißer Atem streift meinen Nacken.
„Lee... Leeroy.", presse ich hervor.
Er dreht mich zu sich um und packt mein Kinn, sodass ich ihn direkt ansehen muss.
Vorhin habe ich das Gefühl gehabt, dass er mich wie ein offenes Buch lesen kann.
Jetzt habe ich das Gefühl, dass er mich bereits besser kennt als ich mich selbst.
Dieses Gefühl verwirrt mich.
Er blickt mich mit seinen dunkelbraunen Augen so intensiv an, dass es fast schmerzt und ich würde weggegucken, würde er mich nicht festhalten.
„Ich bin verloren.", murmelt er leise in sich hinein und zieht mich hinter sich her.
Dabei habe eher ich das Gefühl, dass ich verloren bin.
___Harold
Die Menschen schrien auf einmal alle durcheinander und ich wusste, dass ich hier Ordnung rein bringen musste.
Niall rannte an mir vorbei zu Jade und zog sie aus dem Blut mit sich, während Logan Henderson telefonierte, wahrscheinlich mit der Polizei.
Ich lief zur Bühne, griff nach dem Mikrofon und schaltete es an. Es gab ein ohrenbetäubendes Quietschen und alle fuhren zusammen und hielten sich die Ohren zu.
„Ich bitte euch alle Ruhe zu bewahren! Ja, mir ist durchaus bewusst, dass das alles wie ein schlechter Scherz klingt. Aber es bringt nichts jetzt in totale Panik zu verfallen und noch mehr Chaos hervorzurufen. Ich weiß, dass ist alles leichter gesagt als getan, aber versucht es zumindest. Die Polizei wird gleich hier eintreffen."
Ich sah wie El auf einmal an der großen Eingangstür stand und mir ernst zuwinkte.
„Geht doch bitte alle gemäßigt aus der Aula an Ms Calder vorbei und fahrt nach Hause und wenn ihr nicht dazu in der Lage seid, lasst euch abholen."
Ich hörte wie die Schüler murrten. Allerdings folgten sie meinen Anweisungen und trotteten Richtung Ausgang, wo El ihnen allen offenbar beruhigende Wörter mit auf den Nachhauseweg gab.Max
Für mich war es kein Wunder, dass Zain diesen Weg eingeschlagen hatte. Wenn ich ehrlich bin, wunderte es mich eher, dass er erst so spät auf diese Idee gekommen war. So verzweifelt er jedesmal geworden war.
Louis lief in seinem Büro von einem Ende zum anderen. Er kratzte sein Kinn und ließ sich dann auf seinen Drehstuhl fallen.
„Ich glaub's einfach nicht.", wiederholte er, wahrscheinlich schon zum dreißigsten Mal.
Ich drehte mich zu ihm um und erwiderte trocken: „Glaub's mal, mein Lieber."
„Ich bin mir damals so sicher gewesen. Ich habe nie gedacht..."
Ich verdrehte die Augen, ging zu seinem Schreibtisch und nahm mir eine Rosine aus seiner Schale mit Studentenfutter, die bei ihm auf dem Tisch lag.
„Offenbar hast du ausnahmsweise mal zu wenig gedacht..."
Louis sah mich aus dunklen Augen an.
„Treib's nicht zu weit, Max."
„Ich dachte wir sind Freunde?", erwiderte ich, hob meine rechte Augenbraue und klaubte mir eine weitere Rosine aus der silbernen Schale.
„Aber nur bis zu einem gewissen Grad, Max... und das weißt du."
Ich verdrehte nur die Augen.
Oh, Louis...! Aus diesem ,Leben' kommst du nicht so glimpflich davon wie du es die restlichen Leben bisher immer geschafft hast und das hast du auch nur dir selbst zuzuschreiben.
„Pass aus, dass du mich nicht auch noch verlierst wie du bereits Zain verloren hast."
Louis wedelte ab. Trotzdem konnte ich spüren, dass es ihn nicht ganz so kalt ließ, dass er einen seiner (wenn auch nicht ganz so freiwillig) treuesten Diener verloren hatte.
„Ich hasse die Liebe. Sie verweichlicht."
„Tut sie das?" Ich ließ mich auf den schwarzen Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch fallen.
„Aber trotzdem hast du deinen Spaß daran andere damit zu quälen, mich mit eingeschlossen. Wenn dir Zain doch so wichtig ist, dann hättest du ihn in diesem Leben, was Leeroy betrifft, einfach in Ruhe lassen sollen und sie weiter sich gegenseitig hassen lassen sollen... El hat mir vorhin einiges erzählt und sorry, aber ich verstehe echt nicht wie du so dumm... so naiv sein konntest..."
Louis blickte mir in die Augen. Mittlerweile waren sie einfach nur schwarz und eiskalt.
„Pass auf, was du da sagst..."
„Oh, hör auf. Der einzige Grund warum ich noch bei dir bin beziehungsweise dir hinterherdackel, ist El. Nur im Gegensatz zu Zain bin ich nicht ganz so kaputt, weil ich es wenigstens geschafft habe nicht nachzugeben, um Mittlerweile an dem Punkt zu sein bereitwillig solche Opfer darzubringen. Und damit meine ich nicht das arme Mädchen, was als Blutopfer dienen musste. Du hast ihn wirklich zerstört."
„Sind menschliche Jugendliche nicht so oberflächlich heutzutage? Oder vielleicht gerade weil sie so oberflächlich sind, verlieben sie sich in Wesen wie Zain... Oder Perrie Edwards ist einfach nur dumm. Sie hat ihn wirklich geliebt. Sie hat so ein Wesen wie ihn wirklich geliebt. Dabei dachte ich, dass nur Leeroy so dämlich sein könnte."
Louis klang wirklich fassungslos. So als denke er es wäre tatsächlich eine Sache des Unmöglichen, dass sich Menschen in Wesen wie Zain verlieben könnten.
„Tja, Louis. Du bist da Zain offenbar ein guter Lehrer gewesen. So konnte er lernen wie man andere richtig manipuliert. Und jetzt ist er weg."
„Hab' ich nicht gesagt, dass du aufpassen sollst auf das was du sagst?", knurrte Louis.
Ich verdrehte nur die Augen.
„Ja, ist ja gut T. Ich geh' mal eben El helfen. Das wirst du mir ja wohl noch erlauben, oder?"
Bevor er mir allerdings noch eine Antwort geben konnte, huschte ich schnell aus der Tür und machte mich auf die Suche nach El.
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Falling - Not Meant To Be Together || Larry & Ziam [in Überarbeitung]
Fanfiction,,Lass dich nicht blenden und verführen, sonst wirst du nie wieder zurück können" Wie ein Engel versucht der Versuchung schlechthin zu widerstehen ••• © Story und Cover von highonlouis