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Manchmal ist das Denken Schuld daran, dass wir uns so viel kaputt machen
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Harry

Es war wunderschön einfach die freie Natur unter, über mir und einfach um mich herum zu spüren. Sie vollkommen in mich aufzunehmen. Die Zeit verging wie im Flug und ich war auch irgendwie froh darum.

Um kurz vor Mitternacht als es endgültig dunkel genug war, zog ich mich ganz aus und es war das erste Mal seit gefühlten Ewigkeiten, dass ich mich frei fühlte. Vollkommen frei.

Niemand, der mich beobachtete. Niemand, der mir Vorschriften machte.
Niemand, der erkennen konnte, dass ich nicht der war, der ich sein sollte.
Niemand.

Es war als hätte ich noch nie etwas besseres gefühlt.

Ich stellte mich hin und breitete meine nun schwarzen Flügel aus und sah dem halben Mond entgegen, der in der sternklaren Nacht dennoch hell leuchtete.

Langsam senkte ich den Kopf und sah auf meine nackten Füße.

Es schmerzte immer noch, dass ich nicht mehr den strahlenden Glanz auf meinen Flügeln hatte, den ich besaß als sie noch von einem reinen weiß gefüllt waren. Jetzt umgab mich eine Dunkelheit, die mich irgendwie benommen machte.

Mein menschliches Herz zog sich schmerzhaft zusammen, ließ den Druck auf meinen Augen freien Lauf und ließ die salzige Flüssigkeit Träne für Träne meinen Wangen hinabfließen.

Flügelschlagen ließen mich aufblicken und ich sah wie eine Gestalt mit ebenso dunklen aber größeren Flügeln, die in gewisser Weise sogar dunkler waren als meine, auch wenn eigentlich nichts dunkler sein konnte als schwarz, von oben auf mich zukam.

Zusätzlich wurde dieser Kreatur von einem dunklem roten Schimmer umgeben. Einem roten Schimmer, der mich gleichzeitig anzuziehen schien, mir aber auch Angst machte.

,,Du siehst wunderschön aus. Selbst wenn du weinst"

Ich erkannte die Stimme sofort. Sie war so markant in meinem Gedächtnis eingeprägt... ich würde sie immer und überall heraushören.

Wie hatte er mich gefunden?

Louis senkte sich zu mir herab, blieb aber etwas oberhalb von mir in der Luft stehen, sodass ich zu ihm aufschauen musste.

Mit seiner rechten Hand griff er nach meinem Kinn und hob es an und zwang mich somit, dass ich ihm direkt in die Augen sah.

,,Warum weinst du?", fragte er mit rauer Stimme und strich mit seinem Daumen über meine Wange, um eine Träne fortzuwischen.

Ich widerstand den Drang meinen Kopf an seine Hand zu schmiegen und trat zurück, sodass ich Entfernung zwischen mir und seiner Hand bringen konnte.

Louis verschränkte seine muskulösen Arme ineinander und schwebte wieder etwas näher an mich ran.

,,Antworte mir", befahl er mit einer Stimme, die mit Sicherheit keinen Widerstand duldete. Es war eine Stimme, die es gewöhnt war, dass man ihr gehorchte.

,,Warum hast du das getan?", flüsterte ich und sah ihn dabei nicht an. Denn selbst in der Dunkelheit schienen seine hellblauen Augen zu leuchten und mich aufzusaugen.

Falling - Not Meant To Be Together || Larry & Ziam [in Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt